Kapitel 4 - Arthur C. Clarke

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"Two possibilities exist: either we are alone in the Universe or we are not. Both are equally terrifying." - Arthure C. Clarke

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-Mike's P.o.v.

Still saß ich in meinem Zimmer. Mein Vater hatte mir untersagt hinauszugehen oder jemanden anzurufen. Die Stunden vergingen quälend langsam und ohne mein Handy wusste ich nicht was ich tun sollte. Ich hatte mich noch nicht getraut aus dem Zimmer zu kommen.

Es wurde Zeit mich zu zeigen denn sonst würde er noch wütender werden und das war keinesfalls gut für mich. Ohne viele Umschweife stand ich auf und ging in die Wohnzimmer. Unser Hund lies sich nicht blicken, was komisch war.

"Wo ist ..."

Ich wurde sofort von meinem Vater unterbrochen.

"Ich habe ihn weggegeben! Du kannst nicht einmal auf dich selbst achten und Regeln einhalten, warum also solltest du das Recht haben auf ein Lebewesen aufzupassen?"

In mir keimte Panik auf. Der Hund war das einzige das mich davor bewahrt hatte verrückt zu werden. Ich hatte ihn in den Arm genommen wenn es wieder passiert war und er hatte mich beruhigt. Die Sicherheit die ihn umgeben hatte war nun weg.

Mein Vater erkannte mein Unwohlsein und meine Traurigkeit und deutete mir sich zu ihm zu setzten.

"Hör mal, es tut mir wirklich Leid aber du musst lernen Verantwortung zu übernehmen und solange du das nicht tun kannst wirst du auch kein Haustier mehr bekommen."

Ich nickte. Was hätte ich auch anderes tun sollen?  Ihn anschreien das er das einzige weggenommen hatte das mir etwas bedeutete? Aber das konnte ich nicht. Ich traute mich nicht, und das war die erste schlaue Entscheidung die ich in den letzten Tagen getroffen hatte. Den mein Vater, so ernst und mitleidig er mich auch in diesem Moment anschaute, wartete nur darauf das ich wütend wurde und er einen Grund hatte mich weiter zu bestrafen.

Dieses Beengende Gefühl in mir, welches mir sagte das ich in einem Gefängnis lebte und egal was ich tun würde ich nicht daraus entfliehen könnte lies mich verzweifeln. Es wollte nicht weggehen und ich betete das ich, eines Tages, frei sein würde. Frei von meinen Gefühlen. Ich stand auf und starrte meinen Vater nur einige Sekunden an bevor mich meine Gefühle übermahnten.

Ich lief eilig in mein Zimmer, ich hörte die Schreie meines Vaters hinter mir doch ignorierte sie. Alles was ich wusste war das ich dieses Gefühl nicht akzeptieren konnte. Ich durfte mich nicht einschließen lassen. In meinem Zimmer verschloss ich die Tür und kletterte aus dem Fenster.

Ohne anzuhalten lief ich so schnell ich konnte und kam nach langer Zeit schließlich zum stehen. Ein Blick auf meine Umgebung, und ich wusste das ich mich verlaufen hatte. Die Gegend war schäbig und verkommen. Müll lag auf den Straßen und keine Menschenseele war zu sehen.

Ich ging langsam den Gehweg entlang. Da hörte ich ein Geräusch. Jemand hatte sich mir von hinten angeschlichen. Ich schloss meine Augen und hoffte das es endlich aus war. Alles aus war. Diese Schmerzen und da Leben. Ich wusste das ich niemals den Mut hätte es selbst zu tun doch in eben diesem Moment hoffte ich das jemand anderes mir das abnehmen würde. Mir Freiheit schenken würde.

"Diese Gegend ist nichts für dich."

Eine Träne ran meine Wange hinunter und landete schließlich auf dem kalten Boden. Ich fühlte die Hand an meinem Oderarm und lies mich umdrehen. Sein Gesicht lies mich wimmern. Er legte seine Hand auf meinen Rücken und schob mich zu seinem Auto. Ohne ein Wort drückte er mich auf den Beifahrersitz und ich lies es zu. Die Hoffnung die noch vor wenigen Sekunden in mir aufgekeimt war, wurde im Keim erstickt. Ich hörte wie sich die Tür schloss und das Fahrzeug sich in bewegung setzte.

Eine Leere erfüllte mich.

Diese Nacht war die erste in der ich nicht geweint hatte. Ich blieb still, kein Laut kam aus meinem Mund während er mich immer wieder schlug und mich an die Wand drückte. Kein Laut. Nichts. Auch nicht als er meine Hose hinunterschob und ohne etwas zu sagen in mich eindrang blieb mein Gesicht ohne irgendein Gefühl.

- Jackson P.o.V.

Ich war heute früher aufgestanden und war bereits fertig für die Schule. Mein Auto wurde gerade reapariert also musste ich wohl oder übel den Bus in die Schule nehmen.  Ich hatte allerdings keine Ahnung was mich erwarten würde. Es war die letzte Station vor der Schule und ich starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Ich bemerkte gar nicht das Mike eingestiegen war. Erst als ich seine Stimme hörte sah ich auf.

An sich sah er aus wie immer. Seine Haare waren verwuschelt und er hatte wie immer ganz normale Kleidung an. Was mich jedoch verwirrte waren seine Augen. Ein milchiger schimmer überzog diese und lies ihn traurig wirken.

Er hatte wohl bemerkt das ich ihn angeschaut hatte denn er lächelte mich an bevor er sich auf den letzten freien Platz, ganz hinten im Bus setzte

Ich beobachtete ihn dabei. Er wirkte so verändert. Die Art wie er sich hinsetzte und sich umschaute war anders. Etwas musste passiert sein. Er schien in seiner Welt zu sein und die anderen gar nicht wahr zu nehmen. Erst als wir 5 Minuten später an der Schule ankamen schaute Mike wieder auf. Ich stieg als letzter aus dem Bus und sah dass Mike leicht humpelte.

Ich joggte um etwas aufzuholen und ging dann neben ihm her.

"Hey"

"Hi"

Es war etwas komisch nach dieser Nacht mit ihm zu reden, doch ich lies mich nicht abwimmeln.

"Alles ok mit dir?"

Er schaute mich verwirrt an.

"Ja, wieso?"

"Naja du humpelst. Und generell bist du heute irgendwie anders!"

Sein Blick wurde kurz abwesend und nachdenklich, dann jedoch schüttelte er den Kopf und meinte alles wäre gut. Im großen und ganzen ging es mich ja auch nichts an. In der Umkleide angekommen begannen wir uns umzuziehen und trainierten anschließend. Doch ich konnte nicht aufhören daran zu denken. An die blauen Flecken auf seinem Körper. An die Tränen als er schlief. An alles. Er war mir ein Rätsel und normalerweise mischte ich mich nicht in den scheiß anderer Leute ein, doch vielleicht war es Zeit etwas daran zu ändern...

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...to be continued

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Behind Closed Doors(BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt