All I Want Is You || Norminah

Eleven

Es geht weiter ☺

Es vergingen einige Tage. Ich lag die meiste Zeit heulend irgendwo in der Wohnung, denn es tat immer noch sehr weh. Ich vermisste Mani, das konnte ich nicht abstreiten. Ich vermisste meine beste Freundin unglaublich, doch wie sie mich behandelt hatte, dass tat umso mehr weh und ich versank in Kummer. Es war ein scheiß Gefühl. Lauren und Ally versuchten so gut es ging mich zu beruhigen, doch was konnten sie groß machen? Sie konnten mich aufmuntern und trösten, aber den Schmerz konnten sie mir nicht nehmen.

Lauren erzählte in dieser Zeit, was sie so alles erlebt hatte und wie es ihr die ganze Zeit über ging. Ich war leicht beeindruckt von ihr, da sie alles viel besser verkraften konnte als ich. Ich war ein menschliches Wrack. Ally hatte die ganze Zeit dieses besorgte Glitzern in ihren Augen. Sie wusste, dass es mir scheiße ging. Sie spürte, dass ich mich schlecht fühlte. Ich saß gerade in meinem Zimmer auf meinem Bett, als Ally eintrat. Ich sah kurz zu ihr, doch wandte schnell meinen Blick wieder auf meine Hände.

Ally seufzte und setzte sich neben mich. ,,Dinah...So geht das nicht weiter. Du versinkst in Selbstmitleid. Was kann ich tun, dass es aufhört?" Ihre Stimme war voller Sorge und Hoffnung. Ich sah ihr in die schönen braunen Augen und lächelte gequält. ,,Bring Normani dazu, dass sie mich liebt." Ich sah, wie in Allys Augen die Hoffnung verschwand. ,,Es tut mir leid DJ, aber du weißt, dass das nicht geht." Ich sah wieder auf meine Hände. Natürlich wusste ich das. Aber ein Versuch ist es ja wert gewesen.

,,Ich ertrage es nicht, dich so zu sehen Dinah. Im Ernst. Du solltest mal aus der Wohnung und einen freien Kopf kriegen." Ich sah die Latina verächtlich an. ,,Sicherlich. Und dann laufe ich ihr zufällig über den Weg. Tolle Idee Allyson." Ich erkannte etwas Verletzheit in den Augen der Älteren, doch ich ignorierte es. Ally seufzte und stand auf. ,,Ich wollte dir nur helfen Dinah. Du gehst daran kaputt. Krieg dein Leben wieder in den Griff." Ihre Stimme zitterte leicht und ich hörte die Sorge und die Angst in ihr. Ally verließ mein Zimmer und ich könnte mich ohrfeigen. Ally war eine der Menschen, die sich um mich sorgte und versuchte, mir zu helfen und ich stieß sie immer wieder weg von mir. Warum? Weil ich keine Hilfe wollte. Ich wollte nur eine Person: Normani.

Da das aber unmöglich war, wollte ich lieber in meinem Kummer versinken. Ich schloss meine Augen und driftete in einen unruhigen Schlaf. Ich wachte aber nach einigen Stunden wieder auf, da ich Stimmen aus dem Wohnzimmer hörte. Ich stand vorsichtig auf und schlich zur Tür. Langsam lief ich durch den Flur und sah ins Wohnzimmer. Ich erkannte Ally, neben ihr saß Lauren. Und gegenüber von den beiden saß Camila. Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. Lauren hatte die ganze Zeit über ihren Blick auf ihre Hände gerichtet, während Ally und Camila sich unterhielten.

,,Dinah ist am Boden zerstört. Sie ist ein menschliches Wrack Camila." Camila seufzte. ,,Normani tut so, als wäre alles in Ordnung, aber ich weiß, dass sie verletzt ist. Sie vermisst Dinah als ihre beste Freundin. Ich weiß nicht, aber sie scheint in letzter Zeit immer mehr an Trevor zu hängen. Sie sucht sich eine neue Person und in meinen Augen ist Trevor der Falsche." Ally sah sie verwirrt an. ,,Wie meinst du das?" Camila setzte sich neben sie. ,,Na ja ich meine du kannst deinen festen Freund nicht gleichzeitig als besten Freund benutzen. Das geht nie gut aus und das weißt du auch.", sagte Camila besorgt. Dinah konnte erkennen, wie Ally leicht nickte. ,,Und was machen wir jetzt?", fragte Lauren. Sie schien das erste Mal etwas zu sagen, seit Camila im Raum war, denn diese sah sie überrascht an.

Aber sie fing sich sehr schnell wieder und ich konnte erkennen, wie erleichtert sie war, dass Lauren etwas sagte. ,,Keine Ahnung. Wir sollten die beiden nochmal irgendwo zusammen bringen und dann sollten sie reden.", murmelte die Kubanerin. Lauren stützte ihren Kopf ab und und musterte sie mit ihren grünen Augen. ,,Aber in der Öffentlichkeit. Dort können sie sich nicht anschreien vor allen Leuten und den Paparazzi." ,,Lauren hat Recht. In der Öffentlichkeit ist das besser."

Ich seufzte innerlich. Super. Ich betrat schließlich das Wohnzimmer, da ich genug gehört hatte. Alle drei sahen mich erschrocken an. ,,Dinah...Wie geht es dir?", fragte Camila und stand auf. Ich hatte sie seit dem Normani Rauswurf nicht mehr gesprochen. Ich wollte sauer auf sie sein, aber ich konnte nicht. ,,Beschissen.", sagte ich knapp. Lauren stand ebenfalls auf und sah mich an. ,,Wir wollen, dass du dich mit Mani triffst und ihr mal redet." Ich sah sie entgeistert an. ,,Willst du etwa, dass ich noch mehr leide?" Ally seufzte. ,,Nein Dinah, wir wollen, dass du nicht mehr so in Kummer versinkst. Du kannst Mani vielleicht nicht als feste Freundin haben, aber du kannst sie als deine beste Freundin zurückhaben und das ist doch besser als nichts oder?"

Ich schüttelte sie ab, als sie ihre Hand auf meine Schulter legte. ,,Nein! Ich will Mani nicht als meine beste Freundin, sondern als meine feste Freundin! ICH WILL SIE UMARMEN KÖNNEN UND SIE JEDEN TAG KÜSSEN, SOOFT ICH WILL! ICH WILL IHR SAGEN, DASS ICH SIE LIEBE UND SIE MEINS NENNEN! WAS IST DARAN SO SCHWER ZU VERSTEHEN!", schrie ich und machte auf dem Absatz kehrt. Ich wollte nicht mehr.

Ich hörte noch die Rufe von Ally, Lauren und Camila, doch ich ignorierte sie und stürzte nach draußen. Es war mittlerweile am dämmern und ich rannte einfach. Ich wollte weg. Einfach weg hier. Am liebsten würde ich nie wieder zurückkehren wollen. Ich blieb schnaufend stehen. Ich sah mich etwas um, um mich zu orientieren, dann erkannte ich den Ort. Ich war bei den Klippen. ,,Keine gute Idee.", murmelte ich nur und kletterte vom Weg ein Stück nach oben. Die Klippe war sehr steil und wenn man herunter schaute, konnte man direkt ins Meer sehen. Unten waren jedoch Zacken und Steine. Es ging garantiert 100 Meter in die Tiefe.

Ich kletterte weiter. Wenn man da hinunter fallen würde, wäre man tot. Oder man stirbt langsam und qualvoll. Ich zog mich auf die Klippe und sah hinunter. Ich wusste, dass es vier verschiedene Möglichkeiten gab.

1. Ich sprang und starb schnell und schmerzlos.
2. Ich sprang und starb langsam und qualvoll.
3. Ich blieb einfach sitzen und dachte nach oder
4. Ich kehrte um und sprach mit Mani und den anderen.

Ich seufzte und beschloss, erst einmal Möglichkeit 3 in Betracht zu ziehen. Ich setzte mich müde auf den Boden und sah in den Sonnenuntergang. Die Welt konnte so schön sein, doch das Leben so scheiße. Ich wischte mir über die Augen und seufzte. Der Schmerz in mir wurde immer größer. Ich tastete mich langsam nach vorne und sah hinunter. Möglichkeit 1 und 2 war eine gute Idee, doch ich wollte lieber schnell und schmerzlos sterben. Ich seufzte. Aber ich hatte keine Ahnung, welche Möglichkeit in Kraft trat. Ich schloss meine Augen und malte mir aus, wie ich an die Klippe heran trat und sprang. Der Wind fuhr mir durch die Haare und ich fühlte mich frei.

Ich öffnete sie wieder und sah ein letztes Mal in die Sonne. ,,Auf Wiedersehen Welt.", flüsterte ich und dachte an meine Bandkolleginnen und Freundinnen, an meine Familie. Sie alle würde ich nie wieder sehen. Aber mein Leben machte keinen Sinn. Ich trat an die Kante und schloss meine Augen. Ich machte mich zum Sprung bereit.

,,DINAH NEIN!"

Wie geht es wohl weiter?