Vorbereitungswochenende

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Moin,

wie bei den meisten Austauschen gab es auch bei uns ein Vorbereitungswochenende. Dieses fand allerdings schon im April in Bielefeld statt.

Da das ein ganz bisschen lange her ist, weiß ich natürlich auch nicht mehr alles davon. Aber ich probier einfach mal das Wichtigste zu erzählen:

Es ist Freitagnachmittag. Ich sitze mit Sporttasche im Zug. Mir fällt auf, dass im Zug größtenteils Penner sitzen. Ich hör weiter Musik. Like a prayer that only needs a reason ; like a hunter waiting for the season... Im Bielefelder-HBF angekommen, bin ich gleich erstmal überfordert. Wo zur Hölle ist die Straßenbahnstation?

100 Jahre später:

Wer baut eine Straßenbahnstation unterirdisch? Ja, richtig geraten. Die Bielefelder. Wegen Logik und so. Jedenfalls sitze ich jetzt in der Straßenbahn und starre so ein Mädchen an. Sie sieht genauso planlos aus wie ich. An der Haltestelle steigen wir beide aus und gehen zusammen zielsicher in die falsche Richtung. Als wir checken, dass wir falsch sind, fragen wir nette Passanten, wo das Jugendhaus ist. Kapuzenjunge kann uns zum Glück helfen und zeigt hinter sich. Das Jugendhaus, direkt hinter uns. Mit großen Schildern. Die waren vorhin noch nicht da.


Wir beziehen unsere Zimmer und gehen zum Abendessen. Dort lerne ich ganz viele Leute kennen, deren Namen ich direkt danach wieder vergessen. Es reicht mir erstmal die Namen meiner Zimmerpartnerinnen zu kennen. Später gibt es noch eine offizielle Eröffnung.

Der nächste Tag beginnt zu früh für einen Samstag. Wir frühstücken in aller herrgottsfrüh. Werden dann in Gruppen eingeteilt: Klimawandel in Südafrika. Ich muss etwas über das verstorbene Nashorn Sudan erzählen. Künstliche Fortpflanzung und Inzucht (gibt es das bei Nashörnern) spielen dabei eine große Rolle. Ich bin eine der jüngsten dort.

Generell reden wir den ganzen Tag über Südafrika, u.a. über die politischen Verhältnisse, die Apartheid, die "Rainbow-Nation",...

Es wird so viel erklärt. Mein Kopf explodiert. Es ist Wochenende. Trotzdem raffe ich mich am Abend auf und gehe mit den anderen in die City. Es endet damit, dass wir vor irgendeinen Supermarkt stehen und irgendeine Scheiße machen #hierkenntmichkeiner

Am nächsten Tag geht es dann genauso früh weiter, wie auch am Samstag. Dazu kommt noch, dass Ehemalige über ihren Südafrikaaufenthalt sprechen. Affen scheinen nervig zu sein... Jedenfalls war keiner von denen unglücklich, das ist doch schon mal gut.

Am Ende haben wir noch jede Menge Hefte, Flyer,... bekommen. Also für mich war das ein sehr schönes Wochenende. Nicht nur, dass ich jetzt mit meinen Wissen über Nelson Mandela angeben kann, sondern auch, weil ich dort echt Leute getroffen habe, die ich jetzt als Freunde bezeichen kann (ob man sich nochmal sieht? -I don't think so).

Bis bald

6 Wochen AfrikaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt