Ich sitze eingemummelt auf unserem Sofa und lasse es mir mit einer Tasse Tee und einem guten Buch, in der Hand, so richtig gut gehen.
Ich stellte die Tasse, an der ich soeben genippt hatte, gerade wieder zurück auf den Sofatisch, da entdeckte ich das mein Handy blinkte.
Ich hatte eine Nachricht.
Sie war von meiner Mutter.
Sie bat mich darum, dass ich doch schnell in den Laden kommen, ihr aushelfen und danach den Blumenladen abschließen könnte. Sie hatte nämlich noch was zu erledigen.Ich schaute auf die Uhr. Es waren nur noch 40 min bis der Laden geschlossen werden musste.
Stöhnend blickte ich auf mein Buch und meine Tasse.
Normalerweise half ich ihr gerne, der Laden war ja auch nur zwei Straßen weiter. Nur heute hatte ich irgendwie keine Lust.Trotzdem schälte ich mich aus der Decke und schnappte mir meine Lieblings Pumps. Noch ein Cardigan übergezogen und die Schlüssel nicht vergessen.
Ich zog die Haustür feste zu und schon stand ich in der Londoner Abenddämmerung.
Es wehte ein kleines Lüftchen, weshalb ich meinen Cardigan noch, fester um mich schloss und stöckelte los.Es war ein schöner und ruhiger frühlingsabend und ich genoss die frische Luft richtig.
Der Blumenladen Flower Power meiner Mutter, der schon mehrere Genrationen in unserer Familie ist und den ich vermutlich auch mal übernehmen soll, war wie schon erwähnt nicht weit weg und nur drei Minuten später erblickte ich ihn auf der gegenüberliegenden Straßen Seite.
Die grün/lila Neon leuchtente Reklame des Namens direkt über den Laden sprang mir sofort ins Auge und allein bei ihrem Anblick verlor ich noch mehr die Lust. Bei einem so wundervollen Abend in einem mit Blumen vollgestopften Laden zu stehen.
Da wird jetzt sowieso kaum noch ein Kunde kommen und vor allem hatte ich besseres zu tun. Mein Buch zum Beispiel.*Mach dir nicht's draus Sara…denk immer daran je eher du drin bist, desto früher kommst du auch wieder heraus* motivierte mich meine innere Stimme.
Ja du hast ja Recht und eigentlich mag ich Blumen ja auch. Ihre schönen strahlenden Farben und den süßen, erfrischenden Duft den sie verbreiten. Nicht zu vergessen das sie für viele Menschen ein Zeichen der Liebe sind. Hach…ja ich bin eine kleine Romantikerin.
Was würde ich dafür geben wenn mir einmal jemand ein Sträußchen schenken würde.Ich seufze noch einmal verträumt und laufe dann ohne zu schauen, schnurstracks über die Straße.
Mein Ziel immer vor Augen, bemerke ich den Kullideckel direkt unter mir nicht und bleibe prompt mit meinem Absatz darin stecken.
„Auch das noch!“, stöhne ich und versuche mich zu befreien.
Aber vorsichtig damit er nicht abbricht.
Was natürlich nicht funktioniert und ich immer weiter in das Loch abrutsche.
Toll!!
Ich hatte mich grade etwas runtergebeugt um den Schuh mit der Hand zu befreien da werde ich von zwei Scheinwerfer geblendet die mit rasender Geschwindigkeit auf mich zukommen.
Erschrocken stelle ich mich wieder auf und möchte schnell die Straße verlassen nur um dann festzustellen das ich ja noch immer Feststecke.„Verdammt!“, fluche ich und zerre mit aller Gewalt an meinem Fuß.
Das Auto rückt unaufhaltsam näher und fängt schon wie wild an zu hupen.
Ja doch! Ich komm hier ja nicht weg du Depp, denke ich frustriert und bekomme so langsam wirklich Angst. Das Auto ist nur noch wenige Meter entfernt und ich vernehme schon das Quietschen der Reifen, woraufhin ich Denke: "Es wird es nicht schaffen…es wird nicht rechtzeitig zum stehen kommen…Niemals!", da spüre ich zwei starke Hände an meiner Hüfte und kurz drauf werde ich Ruckartig beiseite gezogen.Mit einem lauten Knall falle ich beziehungsweise wir zu Boden.
Ich lande weich, mein Gesicht in einem muskulösen Oberkörper vergraben, und mit schützenden Armen umschlungen.
Während die Person unter mir vom Aufprall leicht aufstöhnt.
Das Auto, so hört es sich zumindest an, hat noch einmal kräftig gehupt und ist dann weiter gefahren.Ich schäme mich so für meine Dummheit und traue mich gar nicht der Person in die Augen zu schauen. Auch wenn sie mein verdammtes Leben gerettet hat.
*Aber du musst der Person doch dafür danken!* Da hast du wohl recht!Ich spüre wie sich einer der Arme von meinem Rücken löst und über mein Haar streicht.
Langsam erhebe ich meinen Kopf von seiner Brust, ja durch den muskulösen Körper und der starken Arme ist mir mittlerweile bewusst das mein Retter nur ein Er sein kann, und blicke in zwei sorgenvoll dreinblickende braune Augen.
Sie erinnern mich stark an ein Reh. Aber die stattliche Variante davon mit dem Geweih.
Wie nennt man die noch gleich?!
Ach ist ja auch egal.
Rehauge mustert mich und mir ist als würde mein Herz stehen bleiben. Warum machen mich diese Augen nur so verrückt?!Er runzelt schließlich die Stirn und streicht mir die widerspenstigen Haarsträhnen, die beim Aufprall in mein Gesicht gefallen waren, aus eben diesem.
Jetzt hat er freie Sicht auf mein Gesicht, ich aber auch auf seines. Rehauge hat nicht nur, zum drin versinken, schöne Augen…nein sein ganzes Gesicht hat
es mir augenblicklich angetan.
Drei Tage Bart, ein Muttermal an der Wange und an seinem Mundwinkel bilden sich süße Grübchen während er spricht.„Alles In Ordnung bei dir?“
Ich nicke nur.
„Oder hast du dir wehgetan?“, fragt er weiter und legt seine Hand besorgniserregend an meine Wange. Sofort ist mir als wurde ein Schwarm Bienen in meinem inneren freigelassen und die Brummer waren nicht wirklich glücklich darüber. Wild schwirren sie umher und beschleunigen meinen Herzschlag.Sein anderer Arm ist noch um mich geschlungen und ruht auf meinem Rücken.
Vermutlich hat er Angst dass ich von ihm herunterrutsche.
Wie süß, denke ich und verliere mich in seinen Augen.
Bis er mit seinem Daumen über etwas an meinem Wangenknochen streicht. Ein schmerz durchzuckt wie ein Blitz meine komplette Wange und er lässt ruckartig ab von mir.
„Oh sorry, tut mir leid. Das wollte ich nicht“, entschuldigt er sich schnell und sieht mich mitleidig an.„Nein, nein. Schon ok. Das war nicht deine Schuld! Es tut auch schon gar nicht mehr weh“, versichere ich ihm, da ich ihn nicht traurig sehen möchte und mich nach der weichen Hand an meiner Wange sehne.
Da die Wange beim Sprechen wirklich nicht wehtut, gehe ich davon aus das es sich um eine einfache Platzwunde handeln muss.
Meine Gebete wurden prompt erhört. Rehauge sieht mich nämlich erleichtert an und legt dann seine Hand wieder an meine Wange.Ok gut…eigentlich streicht er mir einfach nur die Strähne, die schon wieder in mein Gesicht gefallen war, zur Seite.
Aber die Hand verharrt trotzdem an meinem Gesicht.
Ich lächle ihn dankbar an und als er zurück lächelt ist es um mich geschehen.
Okay es ist offiziell…ich habe mich verliebt und
weiß noch nicht mal wie der Typ heißt.
Oder nein warte…das kann nicht sein! So schnell geht das doch gar nicht, oder?
Aber wie nennt man die Gefühle dann die ich verspüre wenn er mich ansieht, denke ich und drohe schon wieder mich in seinen Augen zu verlieren.*Ähm…wie wär´s wenn du ihm vielleicht erstmal danken würdest*
Oh ja klar, ganz vergessen.
Ich schüttle meinen Kopf in Gedanken, reiß dich zusammen Sara, und sage dann: „Übrigens Danke für's Retten.“
Sein lächeln wird noch breiter.
*Gott wie knuffig*
Hey!! Wenn hier einer dahinschmilzt dann bin ich das!„Kein Problem. Wer hilft nicht einer wunderschönen Maid in Nöten.“ *Nawwwwwwww*
Ruhig brauner!
Ich lächle verlegen, bis mir einfällt: „Hast du dir den Wehgetan?“
Er ist ja schon ziemlich hart auf den Boden geknallt, denke ich besorgt und versuche mich etwas leichter zu machen.„Liam wo bleibst…was geht den hier ab?!“
Rehauge's Mund ist zwar geöffnet, aber das kam ganz sicher nicht von ihm. Ich löse meinen Blick schweren Herzens, ok jetzt übertreib nicht Sara, von seinem Antlitz um nachzuschauen von wem die eindeutig männliche Stimme stammte.
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Willkommen zu meiner neuen Kurzgeschichte. Ich hab mal etwas Abwechslung gebraucht. Ich hoffe sie gefällt euch :3Es ist doch wohl klar wer Rehauge ist, oder? Habt ihr aber auch schon eine Idee wem die andere männliche Stimme gehören könnte?
Oben seht ihr übrigens Sara, wie ich sie mir vorgestellt habe 😊 Wie findet ihr sie und ihren Charakter? Und die Tatsache das sie hoffnungslos verliebt ist?! So schnell ^^
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Flower Power || L.P.
Short Story[Abgeschlossen] Das Auto ist nur noch wenige Meter entfernt und ich vernehme schon das Quietschen der Reifen, woraufhin ich Denke: "Es wird es nicht schaffen...es wird nicht rechtzeitig zum stehen kommen...Niemals!", da spüre ich zwei starke Hände a...