Chapter 2

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Rosies POV

Zeitsprung Freitag:

"ROSIE, AUFSTEHEN!" Oh Gott, was ist das denn für ein Lärm? Ach du Schande! Es sind die Aliens, die mich entführen wollen.  "Schatz, warum stehst du denn nicht auf? Wenn du jetzt nicht aufstehst, dann kommst du wieder zu spät! Du hättest dir ja auch mal einen neuen Wecker kaufen können." Moment mal. Diese Stimme kenne ich doch von irgendwoher, aber ich komm einfach nicht drauf. "Du hast es nicht anders gewollt. Ich komm jetzt rauf." Binnen weniger Sekunden bin ich von einer solchen Kälte umgeben, sodass ich mich wie ein Embryo zusammen rolle. Um die Ursache zu finden, schlage ich meine Augen auf. Vor mir steht meine Mutter mit einem tadelndem Blick auf dem Gesicht und sieht auf mich herunter. "Jetzt steh aber endlich auf! Du verpasst sonst wieder den Bus." "Wie lange hab ich noch?" Mit noch halb geschlossenen Augen schau ich zu ihr auf und versuche in dem plötzlichen Licht etwas zu erkennen. Ich merke gerade förmlich, wie meine Netzhaut wegbrennt.  "Du hast noch so circa eine viertel Stunde." "WAAAS? Länger nicht?" "Nein, und wenn du nicht aufstehst, wenn man dich ruft, dann bist du auch selbst Schuld."  Mein lieber Scholli! Jetzt aber gassi. Ich rolle mich unelegant aus meinem Bett und eile daraufhin geschwind ins Badezimmer, was leider auf der anderen Seite des Flurs liegt. Immer diese Leute, die ein eigenes Bad haben und dann auch noch einen begehbaren Kleiderschrank. Da könnte man fast neidisch werden, aber auch nur fast. Während ich wie eine Verrückte durch das Haus laufe und versuche alle Sachen irgendwie gleichzeitig zu machen, verabschiedet sich Mum mit einem grinsenden Gesicht von mir und ist in der nächsten Sekunde auch schon aus dem Haus gerauscht. Endlich fertig in der Küche angekommen, bleibt mir nichts anderes übrig, als wieder nur einen Corny als Frühstück zu verdrücken, denn für mehr bleibt definitiv nicht die Zeit. Oh man, das sollte echt nicht zur Gewohnheit werden. Ich hab nämlich mal irgendwo gehört, dass es die wichtigste Mahlzeit am Tag ist und darum sollte man es echt nicht unterschätzen. Rasch schnappe ich mir noch mein Schulbrot vom Küchentresen und ziehe meine nicht mehr ganz so schicken Vans an, um das Haus daraufhin verlassen zu können. Ich freu mich schon auf den Tag, wo ich endlich mit meinem eigenen Auto überall hin fahren kann und nicht mehr von öffentlichen Verkehrsmitteln abhängig sein muss. Ich mache noch einen lauten theatralischen Seufzer, bevor ich in den schon etwas überfüllten Bus steige, den ich by the way fast schon wieder verpasst hätte. Ich halte mich einfach an irgendeiner Stange fest und hoffe, dass ich nicht vorher am Gestank der vielen schwitzenden Schüler ersticke.

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"Und wenn man jetzt die Gleichung nach x auflöst, dann..." Bla,Bla,Blaaa. Ich mag Mathe nicht. Wenn man mal darüber nachdenkt, dann mag ich eigentlich gar kein Fach gerne, außer Deutsch und Kunst. Deutsch mag ich gerne, weil ich für dieses Fach nie lernen muss, um eine gute Note zu schreiben und in Kunst malt man halt Bilder. Ich bin zwar jetzt in den anderen Fächern auch nicht sonderlich schlecht, aber auch nicht sonderlich gut. Sagen wir mal mittelmäßig. Schon fast am weg dösen, erregt meine Aufmerksamkeit ein kleiner Zettel, der mir von Livy zugeschoben wird. Ich falte ihn unterm Tisch auseinander und lese die in pink geschriebene Frage *Weißt du schon, was du heute Abend anziehst?* Ernsthaft? Als ob ich mir wegen einer einfachen Party über so was Gedanken machen würde. Und genau das schreibe ich auch auf, jedoch in verkürzter Form *Nein!* Ich schiebe ihn unauffällig wieder zu ihr herüber , worauf Livy hastig etwas unter meine Antwort kritzelt, sodass er wenige Sekunden später wieder vor mir liegt. *Maddie und ich bringen was von uns mit, wenn wir nachher zu dir kommen.* *Tut was ihr nicht lassen könnt.* Mit dieser Antwort ertönt daraufhin auch schon der Gong. Wir packen eilig all unser Zeug zusammen und verlassen wie aufgescheuchte Hühner den Kursraum. Livy und Maddie laufen schon vor zur Eiche, da es heute ausnahmsweise mal nicht regnet, während ich vorher noch meine Bücher in meinen Spind packen will, als mich eine gewisse Sache daran hindert. Direkt davor schlecken sich nämlich Abigail und Zach gegenseitig ab, ist ja ekelig. Angewidert nähere ich mich ihnen, während ich mir überlege, wie ich diese Sache am Besten angehe. Egal, sie gehen bestimmt zur Seite, wenn ich vor ihnen stehe. Doch so war es nicht. Also trenne ich die beiden mit meinen Armen, so wie Moses das Meer teilte. Doch dies will irgendwie auch nicht so funktionieren, wie ich es mir vorgestellt habe. Denn anstatt, dass sie den Wink verstehen, bleiben sie immer noch vor meinem Spind stehen, nur mit dem klitzekleinen Unterschied, dass mich jetzt beide zu mir herunter blicken. Warum bin ich nochmal so ein kleiner Dötz? Zach schaut mich mit hochgezogener Augenbraue und einem belustigten Grinsen an und mal im Ernst. Warum können die alle ihre Augenbrauen aufs äußerste verrenken und ich nicht. Ich fühle mich gerade definitiv ungerecht behandelt. Mit verschränkten Armen schau ich ihn ebenfalls abwartend an. "Mensch Cliffi, du musst nur fragen, wenn du auch willst. Dann hätte ich nach der Schule gerne Zeit für dich." "Träum weiter Kingsley. Da kannst du ruhig drauf warten, bis du schwarz wirst." Darauf meldet sich Abigail auch gleich zu Wort. Nur hat sie dabei den übelsten Killerblick aufgesetzt, dass ich schon längst unter der Erde liegen würde, wenn Blicke töten könnten. "Ich glaube wohl eher davon kannst du nur träumen. Als wenn mein Zachi Schatzi so eine wie dich auch nur jemals in derartiger Form anfassen würde !" Dabei tippt sie mich bei jedem ihrer Worte mit ihren langen Krallen an, um ihre Worte nochmal zu bekräftigen. Oh Gott, da bekommt man ja Ohrenkrebs, wenn man diese piepsig hohe Stimme hört und ihr dummer Kommentar war so unnötig wie die Gurken auf einem Big Mac. Die sind nämlich echt scheißen ekelig. Ok Rosie, finde deine innere Mitte. Du schaffst das, ich glaub an dich. "Anyway. Ich wollte eigentlich auch nur an meinen Spind, den ihr ja etwas versperrt habt, während ihr da euer Techtelmechtel mit den Zungen veranstaltet habt. Nur so nebenbei, das will echt kein Mensch sehen." Mit diesen Worten packe ich meine Bücher in den Spind und mache eine 180° Drehung, um endlich in meine wohl verdiente Pause zu gehen. Dabei klopfe ich mir aber innerlich noch mal kräftig auf die Schulter. "Ach und Zachi Schatzi? Nenn mich nicht noch einmal Cliffi! Du weißt, wie ich diesen Namen gehasst habe." "Auf gar keinen Fall, Pupsi. Dieser Name verlässt meine Lippen kein zweites Mal." Ich zeige ihm nur noch meinen liebsten Finger, bevor ich um an der nächsten Ecke verschwunden bin. Womit hab ich das bloß verdient?

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Endlich ist die Schule vorbei und Wochenende ist angesagt. Ich will mir gerade was zu essen machen, da mein Bauch gehörig am Knurren ist und ich nicht warten will, bis Mum nach Hause kommt, als mir schlagartig wieder bewusst wird, was heute noch ansteht. Aidens Paty. Super, jetzt habe ich definitiv keinen Hunger mehr. Ich bin ja insgesamt schon nicht so der Fan von Partys. Okay, wir wollen ja mal nicht so untertreiben. Ich HASSE Partys. Aber das habe ich glaube auch schon mal erwähnt. Doch der springende Punkt, warum sich mein Magen umdreht, wenn ich nur daran denke ist Zach. Denn Zach gehört genauso wie Jayden, Brandon, Kyle und AIDEN, der wohl bemerkt diese Party auch schmeißt, zu einer Clique. An der Schule ist es bereits diese eine ganz bestimmte Clique geworden. Gefühlt jedes zweite Mädchen steht auf einen dieser Typen oder hat mal auf einen gestanden, nachdem sie mit einem von ihnen geschlafen haben und der ihre Hoffnung auf eine glückliche Beziehung mit einem Satz zerstört hat. Also Herzensbrecher sind sie alle male. Wenn man natürlich Abigail und Hayle raus nimmt. Wenn es bei einem nicht geklappt hat, dann springen sie eben zum Nächsten über. Zum Glück bin ich von diesem ganzen Mist nicht betroffen und bleib auf ewig Single like a Pringle. Während ich so in Gedanken versunken war, muss Mum wohl nach Hause gekommen sein, denn ich hörte, wie die Haustür laut ins Schloss gefallen ist. Mum und ich wohnen alleine in einem kleinen Einfamilienhaus, welches leider auch direkt nebenan von Zachs liegt. Das ist auch der Grund gewesen, warum wir früher befreundet waren. Nunja und als ich dann eingeschult worden bin, haben sich ein paar Dinge geändert. Zach und ich waren von heute auf morgen keine Freunde mehr, sowie Mum und Dad sich getrennt haben. Doch zum Glück im Guten. Sie haben einfach gemerkt, dass sie sich nicht mehr lieben und in der Zukunft besser getrennte Wege gehen sollten. Dad hat inzwischen wieder geheiratet und mit seiner neuen Frau noch einen Sohn bekommen, der vor kurzem zehn geworden ist. Das allerdings in Florida, was ganz schön entfernt von Brooklyn liegt. Deshalb besuche ich ihn meistens auch nur in den Ferien. Während ich so vor mich hin vegetiert habe, hat Mum anscheinend schon Essen gemacht, denn es riecht bis in mein Zimmer nach leckerer Lasagne. Allerdings ist diese höchst wahrscheinlich nur im Backofen aufgewärmt, da wir im kochen beide eine absolute Niete sind. Da hat Dad schon eine große Lücke gerissen, als er ausgezogen ist, da er dieses Talent als einziger besitzt. Was auch Voraussetzung für seinen Job als Koch sein sollte. Ich mache mich also auf in die Küche, um mich an den Tisch zu setzen, auf dem schon die wie vermutete Lasagne steht. "Hi Mum, wie war die Arbeit so?" "Hallo, Mäuschen. Also bis auf die paar Kinder, die mich entweder getreten, gebissen oder vollgekotzt haben, eigentlich ganz gut." Man muss dazu sagen, dass sie Kinderärztin in einer kleinen Praxis ist, in der sie, wer hätte es gedacht, mit Zachs Mum zusammen arbeitet. Man könnte sagen, die beiden sind so etwas wie beste Freundinnen, weshalb sie auch oft bei uns zu Besuch ist. Es gibt da keinerlei Zweifel, dass Zachs Mum Maria einer der liebenswertesten Personen ist, die ich je getroffen habe, weshalb es mir ein großes Rätsel bleibt, warum Zach dann so ein arrogantes Arschloch geworden ist. Ich denke schon wieder viel zu viel nach. Ich glaub, ich muss mein Gehirn mal auf Erholungskur schicken oder so etwas in der Art. "Du Mum?" "Ja?" Du verbietest mir nicht zufälligerweise heute Abend auf eine Party zu gehen oder?" "Warum sollte ich das tun? Als ich in deinem Alter war, bin ich auch oft auf Partys gewesen, wo ich übrigens damals auch deinen Vater kennen gelernt habe. Ach, das waren schöne Zeiten." Dabei hat sie wieder diesen verträumten Gesichtsausdruck aufgesetzt, den ich nur allzu gut von ihr kenne. Einen Versuch war es wenigstens Wert gewesen. In drei Stunden kommen vorraussichtlich Livy und Maddie, also kann ich bis dahin noch ein kleines Nickerchen machen. Denn ich hab da so ein komisches Gefühl im Magen, dass ich heute Nacht nicht so viel Schlaf bekomme, wie normalerweise.

Hey Leuties :D

Das zweite Kapitel ist auch mal fertig, also wünsche ich mal viel Spaß beim lesen. I don't know what else to say so bye.

xxMellixx

PS.: Das Bild oben zeigt Rosies Mutter Dana :)

The everyday madnessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt