Jay

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Cayla.
Es ist ein so wunderschöner Name.
Und er passt so gut zu ihr.

Ich hab mich so erschrocken als ich gesehen habe was dieser alte Knacker mit ihr gemacht hat. Noch immer bin ich so wütend auf das, was passiert ist.
Ich hätte es eher begreifen sollen, dass er ihr unter den Rock packt.

Also mache ich mich mit meiner Wut in mir auf den Weg nach Hause.
Ich denke viel nach.
Viel über sie. Ob ich sie irgendwie wiedersehen werde?

Mir fällt viel zu spät auf, dass ich bereits an meiner Wohnung vorbei gelatscht bin. Also noch einmal umdrehen. So langsam bin ich einfach nur noch müde und genervt.

Ich schaue auf meine Armbanduhr und merke das es schon kurz vor 4 ist.
„Na toll...", murmle ich in die Dunkelheit.

Ich höre plötzlich ein leises Mauzen und dann folgt rascheln. Eine kleine getigerte Katze springt aus einem Müllhaufen an dem ich gerade vorbeikomme.

Sie sieht noch so jung aus, vielleicht gerade mal ein paar Monate alt. Ich gehe langsam auf sie zu und sie guckt mich mit einem schief gelegten Kopf an.

„Hallo kleine. Ich bin Jay."

Ich strecke meine Hand aus und das Katzenjunge weicht ein Stück mach hinten, kommt aber schnell wieder auf mich zu, um seinen Kopf gegen meine Handfläche zu drücken.

Vorsichtig streichele ich sie und taste sie nach Verletzungen oder sonstigem ab. Dann nehm ich sie hoch, was sie mit einem krächzenden Miau nicht sehr begeistert. Ich lache und gehe zusammen mit der Katze weiter Richtung meine Wohnung.

Als ich ankomme krame ich meinen Schlüssel hervor, schließe die Tür auf und lasse das Tier nieder.
Sie läuft lässig durch meinen Flur Richtung Küche.

Ob das so ein Instinkt bei Katzen ist, dass sie gleich wissen wo die Küche ist?

Ich packe meine Sachen auf eine kleine Kommode und folge in die Küche.
„Na hast du hunger?"
„Miau"
Das wird wohl ja heißen.

Ich reiße den Kühlschrank auf um dann zu bemerken, dass ich keine Ahnung habe, was ich ihr geben könnte.

Ich entscheide mich für die Milch, gebe etwas davon in eine flache Schüssel und stelle sie der Katze vor die Nase. Gierig schleckt sie die Milch auf.

Ich geh ins Badezimmer und mache mich fertig fürs Bett. Ich bin so unglaublich müde. Total tot falle ich auf mein Bett.

Kurz bevor ich eingeschlafen bin, höre ich ein leises tippeln und schrecke hoch. Dann bemerke ich die kleine Katze und klopfe neben mich auf die Matratze. Mit einem geschmeidigem Satz landet sie neben mir. Sie fängt an zu schnurren und ich kraule sie eine Zeit lang. Dann schlafe ich selber ein.

Ich schrecke so sehr aus meinem Traum hoch, dass die Katze, die ich schon fast wieder vergessen hätte, vom Bett springt. Ich murmle eine kleine Entschuldigung und stehe auf.

Gähnen, Schlaf aus den Augen reiben und dann auf den nächstbesten Stuhl in der Küche fallen lassen.

Ich schaue auf die Küchenuhr und stöhne absolut genervt auf.
Es ist erst 9:17, was viel zu früh ist.

Ich habe vielleicht fünf Stunden Schlaf bekommen. Wieder deutlich genervt von dir Situation stehe ich auf und fange an mir was zu essen zu machen.

Auch die Katze ist nun in der Küche angekommen und streift wie gestört zwischen meinen Beinen hin und her. Sie bringt mich fast aus dem Gleichgewicht.

Ich gebe ihr wieder etwas Milch in die Schüssel und stelle sie ihr hin. Dann widme ich mich meinem schwarz verkohltem Toast und schmiere schon viel zu alte Butter drauf. Man ich muss echt mal wieder einkaufen gehen.

Innerlich schreibe ich das auf meine Checkliste für Dinge, die ich noch tun muss.
Cayla wiedersehen.
Wohnung aufräumen.
Mit der Katze zum Tierarzt.
Einkaufen.

Als ich aufgegessen habe, mache ich mich auf die Suche nach einem geeignetem Korb für die Katze, werde jedoch bis auf einen Schuhkarton nicht wirklich fündig. Sie wird mich bestimmt hassen, wenn ich sie damit wirklich durch den Zug bis zum Tierarzt transportiere.

Also nehme ich sie auf den Arm, schnappe mir mein Portmonee und meinen Schlüssel und gehe Richtung Bahnhof.

Die Blicke der Passanten sind unglaublich und ich muss mir ein gefälliges Grinsen richtig verkneifen. Ab und zu maunzt das kleine Wesen in meinem Arm auf, fängt aber sobald wir im Zug sitzen an zu dösen.

Man haben Katzen ein einfaches unbeschwerliches Leben.

Während der Fahrt schweifen meine Gedanken wieder zu Cayla ab.
Was sie jetzt wohl gerade macht?
Ob sie alleine ist?

Ich schüttle die Gedanken ab und konzentriere mich auf den Bildschirm, auf dem die ganzen Haltestellen drauf stehen. Noch eine, und dann wäre ich wieder beim Infinity. Aber ich bleibe sitzen, denn ich muss noch drei Haltestellen bis in die Innenstadt fahren.

Dort angekommen gehe ich schnell Richtung Tierarzt.
Zu meinem Glück ist nichts los und ich komme sofort dran.

„Hallo, ich bin Dr. Bennings."
Der Doc reicht mir seine Hand und ich schüttle sie. Man hat der einen kräftigen Händedruck.
„Ich bin Jay Ashton. Ich habe gestern Nacht auf dem Nachhauseweg eine kleine Katze gefunden und wollte sie einmal durchchecken lassen und gerne auch wissen wie alt sie denn ist."

Ich setzte das kleine Ding auf den silbernen Tisch vor uns und Dr. Bennings nickt.

Er macht sich sofort an sein Werk, tastet das kleine Kätzchen ab und hört sich den Herzschlag an.
„Sie ist vollkommen gesund und circa zweieinhalb Monate alt und wurde wohlmöglich von der Mutter abgestoßen oder ausgesetzt. Es ist übrigens ein Weibchen, falls Sie das nicht wussten."

Innerlich freue ich mich über eine weibliche Katze, da ich ungern einen Kater kastrieren lassen wollte.

Ich nicke und nehme das Fellknäuel, was protestierend mauzt, auf den Arm zurück.
Der Arzt druckt ein paar Papiere aus und drückt sie mir samt einer Marke und eines Halsbandes in die Hand.
„Es ist besser, wenn sie das trägt, falls sie mal abhauen sollte kann sie so mit Ihnen identifiziert werden."
Wieder nicke ich und bedanke mich bei dem Arzt. Ich verlasse die Praxis und trete nach draußen.

Mittlerweile ist mehr auf den Straßen los, als vorher. „So jetzt brauchen wir noch einen Namen für dich." Nach kurzem überlegen kommt mir einer in den Sinn. Ich entscheide mich für Livie.

Wörter: 1030
Da gestern kein Kapitel kam, heute ein etwas längeres dafür aber auch langweiligeres Kapitel. Ich hoffe ich findet es gut, dass ich die Katze eingeführt habe. Ich hatte gestern übrigens keine Zeit und Lust mehr, da ein paar private Probleme mit denen ich zu kämpfen habe aufkamen. Aber ich hoffe das stört keinen :) Vielleicht gefällt euch das Kapitel ja. Also vergesst nicht zu voten und bis dann 👋🏻
LG Mel

To infinity #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt