Wie Zeit verändert

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Früher hatte ich Angst vor diesem Tag, heute ist da nur noch purer Hass. Abgrundtiefer, reiner Hass. Über die Jahre hinweg habe ich versucht, mir schöne Dinge für diesen Tag bereitzulegen, meine Lieblingskleidung zum Beispiel, ich habe mich extra dafür geduscht, um mich wohl und sauber zu fühlen und habe schöne Gedanken an die Gegenstände gelegt, die ich dabei haben würde. Aber jedes Mal hat es das kaputt zerstört. All die Mühe war umsonst gewesen, wie ein Zug war es durch Büsche gerast und hat in den Minusbereich gezogen, was ich vorher mit viel Feingefühl und Liebe versucht habe ins Positive zu rücken.
Heute gibt es da nicht positives mehr, keine tolle Kleidung, keine Dusche, keine Organisation, keine tollen Gedanken. Ich ziehe an, was da liegt, habe einen Tag früher geduscht weil es eben nötig war und habe nichteinmal meine Sachen unter all dem Zeug hervorgekramt, das sich über sechs Wochen nunmal so ansammelt. Keine positiven Gedanken, keine Gefühle, ich hoffe einfach, nicht wieder weinen zu müssen und Bauchschmerzen zu bekommen, weil ich wieder anfange so zu fühlen. Für diese Angst gibt es noch nicht einmal eine rationale Erklärung. Nun es gibt sie, aber sie zieht für mich nicht, es gibt nichts, wovor man Angst haben müsste.
Doch, gibt es.
Hass ist einfacher als Angst. Hass macht weniger kaputt. Hass rührt aus Selbstbewusstsein heraus. Wo Hass ist, kann wenig Angst sein, Angst rührt aus Selbsthass. Selbsthass und Schwäche. Und kaputt sein.
Aber wen interessiert das heute noch? Was können sie mir denn schon großartig anhaben? Alles was sie tun kann nur in noch mehr Hass enden. Hass ist ein Schutzmechanismus. Hass rührt aus Angst hervor.
Aus gebrochener Angst.

Tales of my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt