14.11.2018, Vormittags

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Wenn man so weit ist, dass man weint, hat sich die Frage nach essen, schlafen, regelmäßig duschen und solchen Dingen von selbst geklärt. Weil man nichts davon mehr auf die Reihe bringt. Man hört auf, zu essen, weil einen Dinge so sehr bedrücken, dass einem schlecht wird, wenn man nur Essen sieht. Man weint so viel und denkt über so viele Dinge nach, dass man nachts den Zeigern auf der Uhr zusieht, wie sie unaifhörlich ticken und denkt sich dabei "scheiße, es ist drei Uhr morgens und ich bin noch nichteinmal müde". Man denkt sich die ganze Zeit "ich muss noch duschen" und sieht dabei den Zeigern auf der Uhr zu, wie sie unaufhaltsam ticken und dann beginnt man um sechs Uhr etwas anzufangen, schaut eine halbe Stunde später auf die Uhr und sie zeigt ein Uhr morgens. Dann duscht man früh um eins und hofft, dass einen niemand gehört hat und wenn man sich dann um zwei ins Bett legt, sieht man den Zeigern auf der Uhr zu, wie sie unaufhörlich ticken und morgens um fünf so müde, dass man sich endlich schlafen legen kann, bis man einschläft ist es dreiviertel sechs und um dreiviertel sieben steht man totmüde auf um seinen Tag zu beginnen.
(Sag mir nur einmal wer, das wären Pubertätsprobleme.)
Wenn man sich morgens nicht aus dem Bett schälen kann, nicht, weil man Nachteule ist oder zu müde, sondern weil der Kopf versagt den Befehl zum Aufstehen zu geben. Weil man auf Autopilot steht und nichts mehr selbst machen kann, während verlangt ist, dass man jeden Tag andere bestimmte Dinge ausführt, die sich immer wieder unterscheiden, was der Autopilot nicht kann und dann versucht man, Dinge zu tun oder zu antworten, obwohl man selbst gar nicht mehr dazu in der Lage ist.
Das schlimme in diesen Momenten ist, dass man keine Suizidgedanken mehr hat, denn wenn man tot wäre, dann wäre das alles vorbei. Aber das kann man nicht, weil die Entscheidung über den Tod nicht in den eigenen Händen liegt, sondern beim Bewusstsein und da übernimmt der Überlebensinstinkt, der wieder da ist. Verdammt. Wenn der gebrochen ist, ist es egal. Entweder hält man sich also in der Phase, in der man durchgehend neue Hoffnung schöpft, oder man zerbricht sich komplett, aber das dazwischen ist scheiße.
Ich versuche mich da wirklich rauszuziehen, ich versuche es ja. Aber ich wusste nicht, dass das so schwer ist.
Und das Problem ist, dass wenn man schon nah am Abgrund steht, ein kleiner Schubser reicht.

Tales of my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt