CHANGERS - Forbidden World

Kapitel 2

B-04 Polarmeer, Reich der Changers, 28.1.2186

Clayden starrte genervt in sein Tablet. Auch wenn ihm nicht wohl bei der Sache war, er MUSSTE es haben, anders ging es nicht. Denn ohne die Namen wäre sein ganzer Plan dahin. Monatelange Arbeit, sorgfältige Planung, alles wäre dahin. Stirnrunzelnd blickte er aus dem Fenster, raus in das kalte arktische Meer in dem er sich befand. Wie er B-04 hasste. Aber es musste hier sein, wo anders würde man ihn finden. Die Wachen des Großen Rats waren eh schon hinter ihm her und hier, hier konnte man leicht untertauchen. Bei dem Gedanken musste er schmunzeln. Diese Ironie, untertauchen unter das Meer. So trockenen Humor hatte er immer schon geliebt. Maria hätte gelacht, allerdings wäre sie damit die einzige. Maria... wenn sie noch leben würde. Doch sie war Tod, für jetzt und für immer. Er wandte sich wieder seinem grauen Schreibtisch in dem grauen, kargen Raum zu, er musste weiterarbeiten. Er schätzte nochmal seine Möglichkeiten ab. Nein, es musste dabei sein. Er brauchte die Daten des Speichers. Ohne das ging es nicht. „Benjamin, hol mir Jack!", rief er Richtung Tür. Ein paar Minuten später kam der Kopf der hiesigen Polizei hinein. Benjamin war der beste Polizist weit und breit, mit einer weißen Weste, so weiß, dass man nur wenn man genau hinsah den kleinen grauen Fleck der Bestechlichkeit entdeckte. Er war Claydens Hauptquelle um Söldner anzuheuern, für kleinere oder auch größere Jobs.

„Clayden, mein Freund! Sag mir wie lange haben wir uns schon nicht mehr gesehen?" Der widerlich schleimerische Tonfall des kleinen Mannes mit fettigen Haaren ließ Clayden fast kotzen. „Auf jeden Fall nicht lang genug." Clayden sah wie sofort das schmierige Lächeln aus dem Gesicht seines Gegenübers verschwand. Er hasste das schleimige Gewusel um Geld des Polizisten, wie immer würde er kuschen, denn Clayden war das Geld und das war das einzige, was Jack wollte.

„Was willst du, Clayden?" Auch in seine Stimme schlich sich ein frostiger Unterton. „Nun ja, ich brauch jemanden der mir etwas aus einem alten Bunker holt, jemanden Vertrauenswürdiges, ein guter Dieb am Besten der Befehle befolgt. Hast du so jemanden in deiner Datenbank?" Jack besaß eine Datenbank gefüllt mit Namen und Informationen über sämtliche Verbrecher und Kleinkriminelle ihres Reiches. „Hmm... ich denke so jemanden habe ich sicher... doch was genau suchst du denn?" War ja klar, dass diese Frage kam. „Das soll nicht dein Problem sein, Jack." Er konnte Jack so viel Druck aussetzen wie er wollte, er brauchte aufgrund dessen Geldsucht keine Angst haben seinen „Partner" zu verlieren. „Wenn das so ist: Es gibt da ein Verbrecherduo aus B-03, die wären perfekt für dich. Nicht-registrierte Waisen, wenn sie aufmucken kannst du sie kalt machen und niemand würde es merken. Die Beiden sind ausgesprochen leise und geschickt, ich schick dir den Standort ihres Unterschlupfes auf dein Tablet später. Ich denke, dass sie sich auch mit nicht zu hoher Bezahlung darauf einlassen werden. Wie klingt das für dich?" Er überlegte kurz. So wie Jack das darstellte, waren die Beiden wirklich ideal für den Job. „Ok, gut, schick mir ihre Daten, ich werde sie mir ansehen."

Mit einer Handbewegung, als würde er eine Fliege wegscheuchen und einem frostigen Lächeln im Gesicht scheuchte Clayden Jack raus. Hoffentlich taugen die Beiden was, ansonsten ist Jack die längste Zeit lebendig gewesen, wenn es nach mir geht.