Basketball

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Den Tag verbrachte ich mit allen möglichen Sachen, ich machte die Wäsche, räumte den Geschirrspüler aus und las noch einige Kapitel, bis mein Handy summte. [Hey was geht? Bock noch ein Kaffee trinken zu gehen, vor der Schicht] [yooo gib mir 30 min.]  Ich wechselte noch schnell die Jogginghose in eine normale schwarze Skinny Jeans und zog mir ein lockeres Top an, schnappte mir alles nötige und warf es in meine Handtasche ehe ich in meine weißen Chucks schlüpfte und mich auf den Weg machte.

Ich holte mir einen Iced cafe latte von Tschibo und ging in den Park, zu Beneditas und meiner Stammbank. Doch heute saß da niemand, seltsam sonst ist sie immer als erste da. Ich ließ meinen Blick schweifen und entdecke sie winkend auf einer Bank stehend. Etwas verwundert ging ich zu der Bank "Wieso hast du die Bank gewechselt?" "Deswegen" sagte sie und zeigte auf einen Haufen halbnackter Kerle welche gut hundert Meter weiter in ein Basketball Spiel verwickelt waren. Ich kicherte und setzte mich neben sie. Sie erzählte mir nun ausführlich von ihrer letzten Woche und ihrem Date, was in einem kompletten Desaster endete, sie zog es zwar ins lächerliche aber ich wusste dass sie traurig war. "Mach dir nichts drauß der Kerl war ein Arsch du bist und bleibst die Beste und wenn er deinen überaus brillanten Charakter nicht wertschätzen kann hat er dich auch gar nicht Verdient." Sie lächelte Traurig und wand sich einem neuen Thema zu "welchen willst du haben? Ich nehm den super braun gebrannten" sie nickte wieder in die Richtung der Jungs, ich hatte sie noch gar nicht weiter beachtet gehabt doch jetzt musste ich lachen als ich Sie erkannte. Einen Moment lang beobachtete ich noch Jo, wie er gerade den Ball an sich brachte und einen Korb erzielte und er sah verdammt Heiß dabei aus dann steckte ich mir 2 Finger in den Mund und pfiff so laut ich konnte. Benedita sah mich geschockt an. "Was zur Hölle machst du da?" Zischte sie mir zu. "Warts ab" Alex drehte sich grinsend zu dem pfeiffen um und als er mich erkannte stieß er die anderen mit dem Ellenbogen an, die sich nun auch zu uns umdrehten und auf uns zu liefen. Ich schob meine Sonnenbrille hoch und Benedita sah mich mit offenem Mund an. "Hey jungs" sagte ich vergnügt. "Sieht aus als ob wir einen Fan hätten" lachte Jo. "Das hier ist Benedita, meine beste Freundin, Benedita das sind Max, John, Alex, Jo und Frost." Stellte ich Sie der Reihe nach vor. "Was macht ihr hier?" Fragte John mich. Ich hob meinen Becher hoch und antworte "Koffein tanken ehe wir zur Arbeit müssen." "Wo wir übrigens in 20 Minuten erscheinen müssen" stöhnte Benedita mit einem Blick auf ihre Uhr. Ich warf meinen mittlerweile leeren Becher in den Mülleimer und stand auf. "Bis demnächst jungs" sagte ich und drehte mich zu Benedita um, welche schon ein paar Schritte voraus gegangen war. "Hey Lena fang!" Rief mir Jo zu und ich drehte mich noch mal um. Und ich fing tatsächlich, ich strahlte übers ganze Gesicht, er hatte mir eine Capri Sonne mit Drachenfrucht Geschmack zu geworfen. "Mein Held" lachte ich und verbeugte mich, auch Jo und die Jungs fingen an zu lachen. Ich drehte mich wieder zu Benedita um und setzte mir die Sonnenbrille wieder auf die Nase. Den gesamten weg durch den Park schlürfte ich dämlich grinsend wie ein Honigkuchen Pferd die Capri Sonne. Benedita wackelte mit den Augenbrauen als sie zu mir auf blickte. "Erzähl mir alles und lass ja kein schmutziges Detail aus!" "Da gibt es nichts zu erzählen, wir sind nur Freunde, wenn überhaupt ich habe ihn und den Rest erst vor ein paar Tagen zufällig kennengelernt" "er steht so Was von auf dich und du auf ihn" ich ersparte mir eine Antwort darauf weil ich wusste das ich ihre Meinung nicht ändern konnte und rollte nur mit den Augen. "Du glaubst mir nicht" jammerte sie. "Hallo guck dich mal an du solltest mal etwas selbstbewusst sein entwickeln" ich schaute an mir runter das einzig besondere waren wohl meine roten Haare in Kombination mit meinen blauen Augen ansonsten war ich durch und durch durchschnittlich, ich war durchschnittlich groß und war nicht einmal besonders Schlank oder braungebrannt, ich hatte Normalgewicht und war ziemlich blass. Früher hatte ich häufig aufreizende Kleidung und kurze Röcke an und habe keinen Flirt ausgelassen doch irgendwie hatte mir Łuke mein Selbstvertrauen kaputt gemacht, bei ihm hatte ich mich immer minderwertig gefühlt, er hatte mich Betrogen, mehrfach und als ich herausfand mit wem, tja wie sollte ja da denn keine Komplexe kriegen? Diese Frauen mit denen er schlief waren allesamt super heiß gewesen. Ich versuchte die Trüben Gedanken abzuschütteln bevor andere, schlimmere Erinnerungen sich an die Oberfläche drängen konnten. Ich schüttelte abwesend den Kopf und bemerkte wie mich Benedita musterte. Auch sie wusste nicht was damals abging, niemand wusste es, abgesehen von Jay.
Vor dem Eingang verabschiedete ich mich von Benedita und machte mich auf den Weg zum Seiten Gebäude, wo die Rettungswagen standen.

"Habt ihr mich vermisst?" Rief ich in die Runde. "Och nöö du schon wieder" stöhnte Herr Schmidt der Leiter der 3 Schicht. Anders als im Krankenhaus gab es hier ein festes Team mit festen Schichten, welche überlicherweise 12 Stunden dauerten, anders wie bei den in Bereitschaft stehenden Feuerwehr und Rettungskräfte, welche 24 Stundenschichten hatten. Aus Kostengründen wurden vor ein paar Jahren unsere Wachen zusammengelegt und der Disponet entschied welches Team zu welchen Einsatzort geschickt wurde. "Ihr habt mich wundervolle 4 Tage an der Backe" "Ich bringe Justin um wenn er wieder hier ist" brummte Herr Schmidt, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen. Ich nahm meinen Rucksack und ging In die umkleide, verstaute alles in einem Spint und zog mir die Sanitäter Uniform an.

Die Schicht verlief relativ ruhig, es war ja auch erst Donnerstag, am Wochenende würden wir ununterbrochen alarmiert werden, wegen Kneipenschlägerein, Überdosen und besoffenen. Doch heute mussten wir nur 3 mal raus, ein Verkehrsunfall, eine Dame aus dem Altersheim welche gestürzt war und einem Kind welches Nasenbluten hatte. Die restliche Nacht verbrachten wir mit Karten spielen, schauten uns schwachsinnige Krankenhaus serien an und schüttelten den Kopf ehe wir so gut wie jeden Dialog verbesserten und bestellten uns was zu Essen. Um 04.00 Uhr morgens wurden wir dann abgelöst. Müde zog ich mich um und machte mich auf den Weg nach Hause. Dieses mal schaffte ich es sogar mich umzuziehen und zu waschen, ehe ich ins Bett fiel. Kuba war nicht zu Hause. Ich träumte von Jo und wie er mit den Jungs Baskettball spielte, wie seine Muskeln sich anspannten und seine Tattoos von seiner Haut abzeichneten.  

Strassenbande  | GZUZ FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt