Irgendwann gegen halb 10 hab ich es dann auch geschafft meine Augen aufzumachen und mich aus dem Bett ins Bad zu bewegen.
Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, beschloss ich mich mal im Haus umzusehen. Ich hatte das Haus nicht selber eingerichtet, das hatte ich meinen Leuten überlassen. Ich hatte einfach viel mit Papierkram zu tun und musste mich darum kümmern, dass meine Mum eine gute Fahrt hatte, da blieb mir keine Zeit noch das Haus einzurichten.
Ich muss schon sagen, die wissen wie man ein Haus einzurichten hat. Mir stockte der Atem immer wieder aufs neue, wenn ich ein Raum betrat.
Die Küche war sehr schlicht gehalten und es war eine offene Küche. Ich wusste wie sehr meine Mutter sich dies schon immer gewünscht hatte. Sie hatte früher sehr viel Zeit in der Küche verbracht, da sie es einfach liebte zu kochen und zu backen.
Als ich weiter das Haus besichtigen wollte, hörte ich wie meine Mum nach mir rief und ich eilte sofort hoch zu ihr. ,, Mum? Ist alles oke bei dir ?", ich sah ihr an, dass sie schmerzen hatte.
,,Schatz, kannst du mir bitte auf helfen? Ich habe Schmerzen und schaff es nicht alleine ins Bad." Ich sah sie mir an und ihr hilfloser Blick zerbrach mir mein Herz. Ich lief zu ihr ans Bett und half ihr, ins Badezimmer zu kommen. Sie hatte schon lange keinen Schub mehr und deshalb machte ich mir sehr große Soren, dass es sie wieder härter treffen würde.
,,Wenn du fertig bist ruf mich, dann komm ich und helfe dir wieder,ok?", ich lächelte sie auf munternd an und sie nickte. Ich machte hinter mir die Tür zu und rutschte an ihr herunter. Meine Knie' angewinkelt und mein Kopf auf ihnen abgestellt, ließ ich die letzten Jahre nochmal wie einen Film abspielen. Ich merkte wie mir alles zu viel wurde und ich nicht weiß, wie ich das alles überwältigen soll. Meine Welt ist alles andere als normal. Es ist doch so, dass eigentlich meine Mutter sich um einen Umzug, um die neue Schule, Papierkram, Rechnungen und natürlich um mich Kümmern sollte, oder? Meine Mutter sollte nachts zu mir an Bett kommen und mir einen Gute Nacht Kuss geben, sie sollte mir Suppe kochen, wenn ich krank wurde und sie sollte mich doch bei meinem ersten Liebeskummer aufmuntern und mir erzählen, dass auch andere Mütter schöne Söhne haben... Das alles war nicht möglich und das wusste ich.. Einen Augenblick war ich so schwach, dass ich es zuließ an meinen Vater die denken. Ich hasse es an ihn zu denken. Er wusste, dass ich das alles nicht alleine schaffen würde, wenn er geht und hat und damals, nach Mum's Diagnose verlassen. Seine Ausrede war, dass er uns verließ, damit meine Mum gesund werden kann und er keine Last für uns ist. In Wahrheit hatte er meine Mum betrogen seit ich 4 Jahre alt war und das wusste sie nicht. Irgendwann fand ich es raus und er hatte Angst, dass ich es meiner Mum verraten würde. Seine Affaire wurde seine Frau, mit der nach Spanien zog, da mein Vater Spanier ist und sie bekamen sogar eine Tochter. Ich war froh, dass er uns verlassen hatte. Er hätte meiner Mutter nur noch mehr verletzt und ihr geht es so schon nicht gut, da braucht sie nicht noch einen ehrenlosen Ehemann, der unsere Familie nur schaden wollte.
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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!?
RomanceWenn es für dich nichts lebenswertes mehr auf dieser Welt gibt, dann lass dir von niemandem was anderes sagen! Kein Mensch weiß wirklich wie es dir geht, außer du! Und schon wieder sitze ich hier im Auto und warte bis meine Freundin einsteigt, dami...