4:00 pm. Schulschluss
4:30 pm. Café
8:00 pm. Schichtschluss
10:00 pm. 24/7 Pizza service
1:00 am. Schichtschluss
1:30 am. Aufräumen
2:00 am. Hausaufgaben
3:00 am. Lichter aus
7:00 am. Lichter an
7:30 am. Busabfahrt
8:00 am. Unterrichtsbeginn
4:00 pm. Schulschluss
4:30 pm. Café
8:00 pm. Schichtschluss
10:00 pm. 24/7 pizza service
1:00 am. Schichtschluss
Völlig ausgelaugt stellte ich den knallroten Roller vor der kleinen 24/7 Pizzaria ab und hängte, wie gewohnt, den ebenso roten Helm an die rechte Lenkstange, betrat das kleine Zimmer und versicherte mich, das der große Aufbackofen ausgeschaltet war. Seufzend trat ich in die angenehme Kühle der Nacht und schloss die Tür hinter mir ab, steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und drückte so lange auf den Knopf meines alten Samsungs, bis der Lautstärkenregler sein Maximum erreicht hatte, dann machte ich mich auf den halbstündigen Nachhauseweg durch das schlafende London. Taxis und vereinzelte Autos raste an mir vorbei und verschwanden, ehe des menschliche Auge sie erfassen konnte, zurück in der Dunkelheit. Wie jeden Tag trugen mich meine Beine in die richtige Richtung, während mein Kopf der Erschöpfung beinahe nachzugeben drohte. Im Laufe des Weges wurden meine Kopfschmerzen immer stärker und bald gesellte sich auch das mir nur allzu bekannte schrille Pfeifen in meinen Ohren dazu. Ein plötzlicher, stechender Schmerz, der sich beißend über meine Schläfe zog, ließ mich innehalten. Hilfe suchend hielt ich mich an dem Geländer der Tower Bridge fest, die Augen fest zusammen gekniffen. Doch auch nach zehn Minuten schien der Schmerz nicht nachzulassen, eher noch, er steigerte sich weiter. Mit dem Aufwand meiner allerletzten Kräfte, setzte ich also meinen Weg fort, immer ein Schritt nach dem anderen. Tränen stiegen mir in die Augen, doch ich zwang mich weiter zu gehen. Rechts. Links. Rechts. Links. Den Rhythmus beibehalten, nicht stehen bleiben.
Nach gefühlten Ewigkeiten, kämpfte ich mich, endlich, die letzten Stufen zu dem kleinen Appartment nach oben, schloss die Tür auf und ließ mich auf der Innenseite an ihr heruntergleiten. Egal, wie sehr ich es auch versuchte, meine Beine wollten mich nicht mehr tragen, ich war der Erschöpfung hilflos ausgeliefert. Tränen benetzten meine Wimpern und Schweiß lief meinen Nacken hinunter. So saß ich und wartete, bis mich die Dunkelheit, meine eigene, vollends verschlang.2:30 am.
Ich wurde von dem kreischenden Scheppern meines Weckers unsanft aus dem Schlaf gerissen. Man konnte ihn durch meine Zimmertür, die sich direkt neben der Haustür befand, viel zu gut hören. Seufzend rappelte ich mich auf und ließ meine eingerosteten Glieder knacken. Meine Gelenke waren steif und taten von der ungemütlich Schlafposition höllisch weh. Noch schlaftrunkend, ging ich in die Küche und klaubte auf dem Weg leere Bierflaschen vom Boden und dem kleinen Wohnzimmertisch auf.
Angekommen, richtete ich mir, wie jeden Tag, ein Pausenbrot, nahm mir etwas zu Trinken und einen Apfel, kämmte meine Haare noch einmal durch und verließ das Haus. Auf der fast dreißigminütige Busfahrt, ließ ich mich von der Musik berauschen und sah verträumt, wie draußen vor dem Fenster, die verschiedensten Landschaften an mir vorbeizogen.
Wie immer betrat ich das Schulgebäude mit gesenktem Kopf. Wie immer machten die anderen Schüler einen kleinen Bogen um mich. Mich, die Verrückte. Schweigend nahm ich die Bücher für die nächsten Stunden aus meinem Spind und machte mich auf den Weg ins Klassenzimmer. Seufzend setzte ich mich auf meinen Platz, ein Einzeltisch im hinteren Teil des Klassenraums.
Während des Unterrichts fiel es mir immer schwerer die Augen offen zu halten und mich zu konzentrieren.Und da war er wieder, der alt bekannte, pochende Schmerz an den Schläfen. Mir die Hände an den Kopf pressend, kniff ich die Augen zusammen. Nicht heute, bitte, nur ein Tag. Ein Tag ohne Kopfschmerzen. Mir war zum Heulen zumute. Bereits nach zehn Minuten hatte der Schmerz schier unmenschliche Ausmaße angenommen. Zitternd hob ich meine Hand:"Ms. James, könnte ich bitte kurz auf die Toilette?" Meine Lehrerin verdrehte sichtlich genervt die Augen: "Na gut Seoyeon, aber bitte beeil dich". Hektisch verließ ich den Raum. In der Mädchentoilette angekommen stützte ich mich panisch am Waschbeckenrand ab. Wie eine alte Lokomotive, wurde das Pfeifen in meinen Ohren immer und immer lauter. Verzweifelt und zitternd griff ich in meine Hosantasche und zog eine fein säuberlich eingewickelte Rasierklinge hervor. Schnell wickelte ich das Stofftuch von dem gefährlich scharfen, kleinen Messer und setzte es an meinen Unterarm. Während ich mir die Klinge ein kleines Stück über die Haut zog, um eine weitere, hässliche Narbe zu hinterlassen, lief mir eine einzelne Träne die Wange herunter.
Doch mit dem, aus der frischen Wunde quellenden Blut, verebbte auch langsam, aber sicher, der Druck in meinem Kopf und das Pfeifen verschwand.
Ausgelaugt, lehnte ich mich gegen die Tür der Toilette. Nachdem ich mich wieder etwas gefasst hatte, wischte ich das restliche Blut von meinem Arm, zog den Ärmel meiner Jacke bis über mein Handgelenk und kehrte mit gesenktem Kopf in die Klasse zurück. Schweigend verfolgte ich den Rest des Unterrichts und kritzelte gedankenverloren auf dem Rand meines Heftes herum.
Als die Glocke zur Mittagspause klingelte und alle anderen Schüler sich auf den Weg in die Cafeteria machten, schlich ich, wie gewohnt, zu der alten Holztreppe neben der Sporthalle, die zum Abstellraum der Schule führte und machte es mir auf ihr gemütlich, um dort mein Pausenbrot zu essen. Danach kramte ich das Buch aus der Tasche, das ich vor ein paar Tagen in einem Second-Hand Shop entdeckt hatte: Die Gilde der Schwarzen Magier.
Bald schon versank ich in mystischen Welten, in den Armenvierteln alter Städte und in Kriegen um Magie und Macht, so lange, bis ich unsanft in die harte Realität zurückgerissen wurde: vor mir standen fünf Jungen, im Alter zwischen 16 und 18 Jahren und betrachteten mich mit einem belustigenden Blick. "So ganz alleine, hier hinten?",fragte der Junge, der mir soeben das Buch aus der Hand getreten hatte. Unschuldig lag es dort am Boden, seine Seiten waren zerknickt und schmutzig, der Buchdeckel verbogen. Schweigend senkte ich meinen Blick noch weiter nach unten, als er eh schon gerichtet war. "Gedenkt Madame auch mal zu antworten?",fragte der Büchermörder, namens Ian in seinem typischen, herablassenden Tonfall. Seine 'Leibgarde' stand hinter ihm, alle mit dem gleichen grimmigen Blick. Ohne Energie antwortete ich ihnen: "Lasst mich doch einfach in Ruhe, Ian." Mit diesen Worten drehte ich mich von ihnen weg. "Hey, weißt du nicht das es unhöflich ist, sich wegzudrehen wenn mit einem geredet wird?", rief Lyndon, zweiter Bodygard von links. Mit diesen Worten spürte ich wie mein Kopf an meinen Haaren ruckartig nach hinten gerissen wurde. Ich schnappte keuchend nach Luft. Schnell stand ich auf und ging ein paar Stufen weiter nach oben, um mich in Sicherheit zu bringen, den Rucksack hielt ich schützend, wie ein Schild vor mich, als ob er von irgend einem Nutzen wäre...
Ian trat bedrohlich einen Schritt auf mich zu. Tief im Inneren segnete ich die Pausenglocke, die genau im richtigen Moment klingelte und mir größeres Übel ersparte. Genervt verdrehte Ian die Augen, wandte sich mit dem Satz: "Man sieht sich noch" um und ging. Seine Zombiegorillas folgten ihm auf Schritt und Tritt. Auch ich machte mich, mit genügend Sicherheitsabstand, auf den Weg zurück in den Unterricht.Als um 4:00 pm. endlich ein weiteres Mal das allzubekannte Klingeln zu hören war, verließ ich erleichtert den Klassenraum und kurz darauf auch das Schulgebäude, auf dem Weg in das kleine Café, ein paar Straßen weiter, wo in 25 Minuten meine 3 1/2 stündige Schicht beginnen würde.
~•~
Hey Leute, das hier ist mein erstes Kapitel und ich hoffe ihr seid gnädig. Bittr entschuldigt Rechtschreib und Kommafehler...ich schreibe das hier am Handy...ich bin immer offen für Kritik
Viel Spaß beim Lesen ^-^
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Cursed - 诅咒 孩子
Fantasy诅咒 孩子 - Cursed Überarbeitung. Vernachlässigung. Mobbing. In Seoyeons Leben ging bisher sogut wie alles schief, was nur schief gehen konnte. Jetzt gesellt sich etwas neues dazu, etwas das ihr Leben noch einmal über den Haufen werfen könnte. "Plözli...