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Mit jedem Tag, der verstrich, war ich gewillt das Beste aus dir heraus zu kitzeln. Jeden Tag startete ich einen neuen Versuch, dich davon zu überzeugen, dass etwas Gutes in dir steckte. Dass die Welt auch für dich einen tieferen Sinn bereit hielt und deine Existenz nicht um sonst wäre.

Doch immer dann, wenn ich glaubte endlich etwas erreicht zu haben, fuhren deine Schutzmauern wieder hoch. Eine Sekunde – mehr brauchte es nicht, um jede Zelle deines Körpers für die Außenwelt zu verriegelt und niemanden mehr an dich heranzulassen. Niemandes Taten und erst recht niemandes Worte.

Und obwohl ich nach einigen Fehlschlägen wusste, dass du dich von jetzt auf gleich wieder verschließen konntest, war ich doch jedes Mal überrascht wie plötzlich das Schloss wieder vor deinem Herzen hing. Es konnte in jeder Situation passieren. Dann wenn ich mit dir über das Wetter redete. Oder über die Tagesgeschehen. Oder über meine Familie. Über Gott und die Welt. Und selbst dann wenn ich nicht mit dir redete.

Dein Schutzmechanismus war völlig unberechenbar. Er war nicht zu beeinflussen und erst recht nicht vorhersehbar.

Er fuhr hoch, wenn er wollte. Und jedes Mal wenn er das tat, verpasste er mir einen Schlug vor den Brustkorb und ließ einen Teil in mir zerbrechen.

Der Teil, der fest daran glaubte einen besseren Menschen aus dir machen zu können.

Show me you can do it right!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt