Unsere erste Begegnung war hingegen das völlige Gegenteil. Sie war lieblich, süß und so einzigartig, dass sie einem Liebesroman hätte entsprungen sein können.
Ich saß in der Bibliothek, über eins der Bücher gebeugt und paukte den Stoff. Intensiv darauf konzentriert nicht ein weiteres Mal aufzufallen, denn erst kurz zuvor war ich zum Schweigen verdonnert worden. Ich hatte meinen Mund nicht halten können und war angeschnauzt worden.
Als du hereinkamst, setztest du dich jedoch geradewegs neben mich. Du sprachst mich an und ich hätte nichts lieber getan als etwas zu erwidern. Stattdessen zückte ich meinen Block und schrieb die Worte nieder. Worte, die erklärten warum ich schwieg.
Und kaum hatten deine Augen diese gelesen, begannst du zu lächeln. Amüsiert verzogen sich deine mit Sommersprossen verzierten Lippen und jagten mir prompt eine Gänsehaut über den Rücken.
Du blicktest mir in die Augen und formtest ein ok mit deinen sagenumwogenden Lippen. Danach griffst du nach dem Stift und setztest ihn aufs Papier.
Wir unterhielten uns so eine geschlagen Stunde. Wir ließen den Block zwischen uns hin und her wandern und mussten uns nicht selten ein Lachen verkneifen.
Doch so zauberhaft es im ersten Moment begann, so katastrophal ging es mit uns beiden weiter.
Bis es letztendlich in einem völligen Dilemma endete.
Ein Dilemma, das ich um jeden Preis rückgängig machen würde.
Wenn ich doch nur könnte.
