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„Hermine bist du endlich fertig? Wir warten nur noch auf dich!" Ginny wirkte gestresst. Eigentlich wollten sie vor 10 Minuten schon los, doch Hermine brauchte Stunden im Bad. Eigentlich war das für sie ja total untypisch, und im Normalfall hätte Ginny sich auf darüber gefreut, dass Hermine ein wenig mehr Zeit auf ihr Aussehen verwendet, nur eben nicht heute.

„Ich bin ja schon da. Warum hetzt du mich denn so?", fragte Hermine genervt, als sie endlich aus der Badezimmertür trat. Sie trug ein elegantes, dunkelgrünes Kleid mit Silber glitzernden Schuhen und einer dazu passenden kleinen Handtasche. „Hermine, du bist doch sonst immer 'Ms. Überpünktlich'. Heute ist Lunas und Nevilles Hochzeit. Da will ich nicht zu spät kommen und du ganz sicher auch nicht, also los! Und übrigens, du siehst fabelhaft aus", entgegnete Ginny genervt aber dennoch mit einem Lächeln und schob ihre Freundin zur Haustür. „Ich weiß, aber ich verstehe sowieso nicht, warum sie mich eingeladen haben. Seit dem Abschluss habe ich keinen Kontakt mehr zu den beiden und das ist mittlerweile schon 6 Jahre her." Das stimmte. Hermine hatte nach dem Abschluss in Hogwarts zu all ihren Freunden von damals den Kontakt abgebrochen. Kurzzeitig auch zu Ginny und Harry. Von Ron distanzierte sie sich noch etwas länger, nach dem Desaster mit ihrer Beziehung wollte sie ihn länger nicht sehen. Aber da sie später wieder in Kontakt zu Ginny und Harry stand, die mittlerweile verlobt waren, musste sie wohl ober übel auch wieder Kontakt zu Ron herstellen. Immerhin war er Ginnys Bruder.

Als Hermine ihrer Freundin von der Einladung zur Hochzeit erzählte, hatte sie gar keine Wahl gehabt. Ginny hatte sie quasi gezwungen zuzusagen. „Das wird großartig!", meinte sie und fing schon an zu überlegen, welches Kleid sie anziehen würde. Widerwillig stimmte Hermine schlussendlich zu, auch wenn sie es schwachsinnig fand, ohne Begleitung zu einer Hochzeit zu gehen, von Leuten, mit denen sie Jahre lang keinen Kontakt mehr hatte.

Dennoch standen sie nun fertig angezogen und frisiert vor Ginnys Haustür, bereit zum Apparieren. „Wo ist Harry?", fragte Hermine ihre Freundin. „Der ist schon da und wir sollten uns jetzt auch beeilen. Sonst kommen wir wirklich zu spät", erwiderte Ginny und machte sich im nächsten Moment bereit, zu Apparieren. Hermine tat es ihr gleich und mit einem leisen 'Plop' waren beide Hexen verschwunden.

Hermine musste zugeben, dass die Kirche wunderschön war. Sie selbst wollte nie heiraten, doch jetzt, wo sie alle Gäste sah und die Dekoration betrachtete, kam in ihr doch der Wunsch auf. Unsinn, dachte Hermine. Um heiraten zu können bräuchte sie erstmal eine Beziehung und davon war sie so weit entfernt, wie ein Muggel der einen Patronus zaubern will.

Mit diesen Gedanken ließ sie sich in eine Bank neben Ginny und Harry nieder. Die Trauung war zauberhaft und Hermine hatte sogar ein paar Freudentränen vergossen. Jetzt, wo sie hier war, merkte sie, wie sie ihre Schulfreunde vermisst hatte.

Draußen vor der Kirche beglückwünschte sie das frisch verheiratete Ehepaar Longbottom - Lovegood - warum auch immer sie sich diesen Doppelnamen ausgesucht haben -  und dankte ihnen herzlich für die Einladung. Dieser Dank war auch ernst gemeint, denn Hermine war inzwischen doch ganz froh hier zu sein. Sie blickte sich um und sah viele bekannte Gesichter. Sie freute sich schon auf die Gespräche mit dem ein oder anderen und wollte wissen, was sie alle in der Zwischenzeit getrieben hatten. Sie hing ein wenig ihren Gedanken nach, dass sie nicht merkte, wie jemand an sie heran trat.

„Na wenn das nicht die Gryffindor in den Farben von Slytherin ist. Eins muss ich dir lassen, Granger: Geschmack hast du." „Malfoy?", Hermine drehte sich erschrocken um. Und tatsächlich, vor ihr stand der einzig wahre Eisprinz von Slytherin in einem eleganten schwarzen Anzug, der seine blasse Haut und die blonden Haare noch mehr leuchten ließ. „Was tust du hier?", fragte Hermine ungläubig weiter. „Was denkst du wohl? Ich feier das Eheglück meiner Freunde", entgegnete er ihr, als wäre das das normalste der Welt. „Deiner Freunde?", fragte Hermine immer noch ungläubig und musste sich wahrscheinlich strohdumm anhören. „Ja Granger. Ich bin seit Jahren eng mit Luna und Neville befreundet, deshalb bin ich hier", erläuterte Draco freundlich und schenkte Hermine ein Lächeln. War Hermine gerade im falschen Film? Das konnte doch wohl nur ein schlechter Scherz sein. Draco Malfoy auf der Hochzeit von Neville und Luna? Niemals!

„Nein, mal im Ernst. Was tust du hier?", wiederholte Hermine ihre Frage und schaute ihn an. „Granger, das war mein Ernst. Tu nicht so, als wäre es das abwegigste der Welt", antwortete Draco schnaubend. Offensichtlich sehr amüsiert über die Verwirrung der sonst so schlauen Hexe. Langsam schien die Tatsache der Freundschaft zwischen Draco Malfoy und Luna und Neville in Hermines Bewusstsein durchzudringen. Zumindest wirkte ihr Blick nicht mehr ganz so verwirrt.

„Hermine,ich habe dich schon gesucht, wollen wir uns auf den Weg zur Location machen?", fragte Ginny, die gerade auf Hermine zugelaufen kam. „Oh hi, ...Malfoy?", fügte sie hinzu, als sie sah, dass Hermine nicht alleine dort stand. Auch sie hatte einen fragenden Blick, mit dem sie nun auch den ehemaligen Slytherin ansah. „Ginny Weasley, wie geht's?", entgegnete Draco freundlich, ohne auf den fragenden Blick einzugehen. „Gut.. danke.. Hermine wollen wir?" Die angesprochene nickte nur und wandte sich zum Gehen, als Draco sie am Arm festhielt und nochmal zu sich umdrehte. „Gestattest du mir nachher einen Tanz?", fragte er sie schnell, doch ehe sie antworten konnte, wurde sie von Ginny weg gezogen.

Die Hochzeit- DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt