EineZeit lang saßen sie wieder schweigend nebeneinander, bis Dracowieder das Wort ergriff. „Weißt du, ich habe mich noch gar nichtfür mein früheres Verhalten entschuldigt. Wenn jemand dieseEntschuldigung verdient hat, dann du, so, wie ich dich behandelthabe", meinte er, lehnte sich ein wenig nach vorne und nahmHermines Hand. „Ich verzeihe dir. Du hattest ja keine andere Wahl",erwiderte sie und strich sich mit ihrer freien Hand eine Strähne ausdem Gesicht. „Doch, man hat immer eine Wahl. Ich habe damals nurdie falsche getroffen." Dracos Stimme klang bestimmt und Hermineschaute ihn erschrocken an. „Ja, aber was wäre die Wahl gewesen?Dein Tod? Das ist wohl kaum eine Entscheidung, die man in Betrachtziehen kann", antwortete sie ein wenig sauer, da er ernsthaft dieseMöglichkeit erwogen hat. Dracos Blick wanderte zu Boden. „Draco,wäre alles nicht passiert, wie es passiert ist, würden wir heutenicht hier auf der Bank sitzen uns unterhalten", lachte Hermine under hob seinen Blick wieder um ihr in die Augen zu sehen. Herminehatte sich schon wieder in seinen wundervollen Augen verloren. Wiekonnte ein Mensch nur so faszinierende Augen haben?
Nacheiner Weile bemerkte sie, wie sie ihn anstarrte, stieß einschüchternes Lachen aus und senkte beschämt den Blick. „Wasist?", wollte Draco wissen und lachte ebenfalls. „Ach nichts",erwiderte die Hexe und merkte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg.„Jetzt sag schon", beharrte Draco und legte eine Hand unter ihrKinn, um sie zu ihm aufblicken zu lassen. „Ach, es ist nichts. Ichdachte nur gerade..", begann sie, doch bemerkte im selben Moment,wie lächerlich sie sich anhören musste und stoppte. „Jetzt sagschon, ich werde dich schon nicht auslachen", entgegnete er ihr undhatte immer noch seine Hand unter ihrem Kinn. Hermine wurde heiß.Sie hatte sich unabsichtlich in eine ziemlich unangenehme Lagegebracht. Sie könnte Draco ja schlecht sagen, wie schön sie seineAugen fand, oder? Sicherlich würde er sie doch auslachen, wenn sieihm so etwas sagt. Andererseits, was hatte sie schon zu verlieren?Sie wurde dazu erzogen immer die Wahrheit zu sagen und war deshalbauch eine sehr schlechte Lügnerin.
Einmalatmete sie tief durch, bevor sie ihren Blick wieder auf ihn richtete.Er schaute sie immer noch auffordernd an und wartete auf eineAntwort. „Na schön, ich sags dir", gab sich Hermine geschlagen,was Draco ein siegerisches Lächeln entlockte. Er sah damit soverdammt gut aus, dass Hermine Mühe hatte, ihre Gedanken zusortieren. „Naja, ich dachte gerade nur..", fing sie noch mal an,„dass deine Augen sehr schön sind. Sie haben so einatemberaubendes grau. Es sieht fast so aus, als würde ein Sturmdarin wüten und jedes Mal, wenn ich in sie hinein sehe, könnte ichmich darin verlieren" Bei diesen Worten wurde ihre Stimme immerleiser und ihre Wangen schienen zu glühen. Draco jedoch lächeltesie an, ehe er ihr antwortete: „Du findest meine Augen schön? Hastdu deine mal gesehen? Das Braun deiner Augen ist so einzigartig. Siestrahlen so viel Ruhe und Kraft aus. Und diese kleinenkaramellfarbenen Tupfer darin funkeln einfach wunderschön und wenndu lachst, strahlen sie noch mehr als sonst."
Hermineschien gar nicht zu begreifen, was er gerade gesagt hat. Ihre Augen?Diese braunen Augen waren nun wirklich nichts Besonderes, wie siefand. Dracos Hand war inzwischen unter ihrem Kinn weiter an ihreWange gewandert und sie spürte ein leichtes Kribbeln dort, wo er sieberührte. Wieder entstand intensiver Augenkontakt, doch diesmallöste Hermine sich nicht, sondern schaute ihn ebenso an, wie er sie.Sie saßen enger nebeneinander als noch zu Anfang, das wurde Hermineerst jetzt bewusst. Sie konnte seinen Atem spüren und ihr lief einSchauer über den Rücken, welcher ihr Gänsehaut bescherte. IhrBlick löste sich von seinen Augen um für eine Millisekunde zuseinen Lippen zu huschen. Sie sahen so weich aus. Wie gerne würdesie seine Lippen auf ihren spüren. Bei diesem Gedanken schlug ihrHerz noch ein wenig schneller und sie biss sich unterbewusst auf ihreUnterlippe. „Du bist verdammt sexy, wenn du das tust, Granger",raunte Draco ihr mit rauer Stimme entgegen. Diese männliche Stimmevon ihm so nah bei sich zu hören, ließ ihr Herz nochmal höherschlagen und dazu noch seine Worte.. Hermines Gedanken schwirrten undsie konnte sich nicht mehr konzentrieren. Das einzige, an was siesich festhalten konnte, waren seine sturmgrauen Augen, die ihr immernäher zu kommen schienen.
Instinktivschloss sie ihre Augen und schon im nächsten Moment trafen DracosLippen auf die Ihren. Sofort erwiderte sie den Kuss und ließ ihreHand wie von selbst in seinen Nacken wandern. Dracos Hand an ihrerWange wanderte in der Zeit ein wenig ihren Hals hinunter, währendseine andere an ihre Taille griff um sie näher zu sich zu ziehen.Hermine ließ ihn machen. Zu sehr war sie von den Gefühlen, die derKuss bei ihr auslöste, beschäftigt. Ihr Herz schien aus ihrer Brustzu springen, als Draco zögerlich mit seiner Zunge über ihren Mundstreifte und um Einlass bat. Sie öffnete leicht ihre Lippen, sodassseine Zunge hineingleiten konnte.
Sieküssten sich lange und Hermine hatte kein Zeitgefühl mehr, doch indiesem Moment war es ihr egal. Alles was zählte war Draco hier mitihr auf dieser Bank. Erst, als Draco sich langsam von ihr löste,kehrte Hermine wieder in die Realität zurück. Verwirrt blickte sieihn an und brachte ihn damit offenbar zum Lachen. „Wir solltenlangsam mal nach Hause. Es ist schon fast morgens und die meistensind eh schon gegangen", flüsterte er ihr ins Ohr, sodass siedirekt wieder eine Gänsehaut bekam. Hermine nickte nur stumm undschaute sich um. Draco hatte recht, es waren kaum noch Gäste zusehen. Nur vereinzelt saß der ein oder andere mit einer halb leerenBierflasche. Wie konnte sie nur so die Zeit vergessen? Sind Ginny undHarry schon weg? Wieso haben sie ihr denn nicht Bescheid gesagt?
Dracoerhob sich von der Bank und reichte Hermine die Hand. Sanft zog ersie hoch und zusammen gingen sie in Richtung Ausgang. Hermine wolltegerade zum Apparieren ansetzen, doch Draco dachte wohl nicht daran,ihre Hand loszulassen. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen ging erlos und zog Hermine hinter sich her. Sie liefen gemeinsam durch einenkleinen Wald und eine kleine Straße hinauf. Sie liefen so lange,dass die Sonne langsam über dem Horizont erschien, doch Hermine wardas egal. Ihretwegen könnten sie noch Stunden lang weiter laufen,Hauptsache Draco war bei ihr.
2 Jahre später
Die selbe Kirche, die selbe Location, fast die selben Gäste, nur einanderes Brautpaar. Ginny hatte Luna gefragt, ob es ihr was ausmachte, wenn ihre Hochzeit am gleichen Ort stattfand, wie Lunas damals. Da diese verneint hatte, war heute der große Tag gekommen. Harry und Ginny würden endlich heiraten. Luna und Neville standen am Seitengang der Kirche und unterhielten sich mit einigen alten Schulfreunden, als Lunas Aufmerksamkeit plötzlich zur Tür gezogen wurde. Mit dem Arm stieß sie ihrem Mann in die Seite, sodass auch dieser seinen Blick zur Tür wand. Der Anblick, der sich ihm dort bot, ließ ein Lächeln in seinem Gesicht erscheinen. Luna drehte sich zu ihm um und hatte ebenfalls einen zufriedenen Gesichtsaudruck. ,,Ich wusste doch, wir schaffen es", sagte sie und gab ihrem Ehemann einen liebevollen Kuss. ,, Ich habe keine Sekunde an uns gezweifelt, Liebling", sagte dieser und nahm sie in den Arm. Ehe Luna sich wieder am Gespräch beteiligte, ließ sie ein letztes Mal ihren Blick zum Eingang schweifen und betrachtete ihre vollendete Mission: Draco Malfoy und Hermine Granger, wie sie Hand in Hand glücklich durch die Tür kamen.

DU LIEST GERADE
Die Hochzeit- Dramione
Fiksi PenggemarWer heiratet wen? Wer sind die Gäste? Alte Bekannte, oder doch ganz neue Leute? Wie werden Draco und Hermine in dieser Geschichte zueinander finden? Lasst euch überraschen von dieser Short Story. Die Geschichte ist spontan innerhalb von einem Tag en...