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Wir stiegen in das wartende Taxi, welches uns zu unserem neuen zu Hause bringen soll. Ich sah staunend aus dem Fenster. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Eigentlich liebte ich ruhige und beschauliche Dörfer, wie unseres in Deutschland. Große Städte fand ich schon immer einfach nur laut und dreckig. ABER mich faszinierte diese Stadt erstaunlicherweise.... Mich beschlich eine leise Vorahnung, dass mich in dieser Stadt irgendetwas erwartet.

,,Weißt du eigentlich, dass wir ab jetzt Nachbarn sind?", grinste mich Jin an.

Ich hatte diesen Typen in der kurzen Zeit echt in mein Herz geschlossen.

,, Oh, dann kannst du uns ja die Gegend zeigen und natürlich die besten Clubs! Wir haben doch eine Woche Zeit bis die Schule anfängt!", reif Sani dazwischen.

Ich verdrehte genervt die Augen. Typisch. Doch Jin stimmte begeistert zu und dann ging es die ganze Fahrt nur noch um Partys. Tja, nicht so mein Thema.

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Mir fiel meine Kinnlade herunter, als ich unser neues Haus sah. Ich wusste nicht, dass wir so viel Geld hatten.

,,Mama...? Papa....?", wandte ich mich fragend an meine Eltern.

,,Überraschung.", antwortete mein Vater, ,,Wenn wir schon umziehen, dann auch richtig."

,,Dein Vater hat von seiner verstorbenen Tante eine Menge geerbt, sonst wären wir auch nicht umgezogen.", erklärte meinen Mutter weiter.

Alles klar. Dann wohn ich ab jetzt in einer weißen Villa.

Mein Zimmer war ebenfalls atemberaubend

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Mein Zimmer war ebenfalls atemberaubend. Es war riesig. Ich hatte ein eigenes Badezimmer und einen begehbaren Kleiderschrank. Das beste war aber die Bücherwand und die Fensterfront mit dem breiten Fensterbrett auf dem man sitzen konnte. Also ich weiß was ich in meiner Freizeit machen werde: mich in Decken kuscheln, Tee trinken, Bücher lesen und in den Garten auf den Pool schauen. Ja wir haben jetzt auch einen Pool.

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Beim Abendessen beschlossen Jin und Sani im den ersten Club zu gehen. Uns herumführen wollte er morgen. Gut so. Dann kann ich Jimin anrufen. Ich hab den armen total vernachlässigt. Aber zu meiner Verteidigung: ich bin gerade erst nach Korea umgezogen.

Hallo?

Hey, sweety. Ich bin's Miga.
Sorry, dass ich mich erst jetzt melde.


Oh.....

Das klang ja nicht sehr begeistert....

Ist alles ok? Ist es weil ich mich
nicht gemeldet habe? Aber du wei-...

Nein, es ist was anderes... Ich muss dir was sagen...

Er sprach hastig, zu hastig. Und war da noch jemand da? Es klang wie eine weibliche Stimme.

Wer ist das bei dir?

Hör zu: ich hab gerade keinen Nerv dir alles zu erklären. Das einzige was du wissen musst ist, dass ich mit der Fernbeziehung nicht klar komme. Bye Miga.

..... Was.....?
Ich war komplett verwirrt. Hat er gerade mit mir Schluß gemacht? Aber er meinte doch vor dem Umzug, dass alles gut wäre... Langsam kam mir die Erkenntnis: Er hat mich ersetzt.
Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen traten. Zum Glück war es schon spät und meine Eltern schliefen, so musste ich mich nicht erklären. Ich brauche erstmal Zeit darüber nachzudenken.

Wie kam es so schnell dazu? Ja na klar. Jungs denken nur an das eine. Ok gut... Manche. Aber wir hatten noch nie... Natürlich! Er hatte genug Möglichkeiten, als er alleine auf den Partys war. Ich dummes Ding habe ihm auch noch bedingungslos vertraut. Wahrscheinlich ging das schon ewig, wenn nicht schon unsere gesamte Beziehung. Ich frag mich nur wieso er mit mir zusammen war... Eins war sicher: so schnell gehe ich keine Beziehung mehr ein oder verliebe mich, schwor ich mir.
Mit diesen Gedanken heulte ich mich in den Schlaf.

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,Warum geht es mir so scheiße?', war mein erster Gedanke am Morgen. Ach ja.... Schnell stand ich auf, um mich fertig zu machen bevor meine Tränen wieder die Oberhand gewannen.

,,Man siehst du scheiße aus. Ich dachte wir wären feiern gewesen, nicht du.'', witzelte Sani. Sah mich aber danach besorgt an. ,,Was ist los?"

,,Du warst doch bestimmt auch auf Party bei denen Jimin dabei war, oder?"

,,Ja. Ziemlich oft sogar. Wieso? Hat er was angestellt?"

,,Kann man so sagen. Hast du was ungewöhnliches beobachtet?"

,,Na ja... Er war meistens mit so ner Tusse da. Ich glaube sie heißt Vanessa. War- Oh.... Hat er Schluß gemacht?"

,,Ich wusste es. Ja, bestimmt wegen ihr...", stieß unter Tränen hervor.

In diesem Moment kamen unsere Eltern mit Jin in die Küche: ,,Da wäre ich. Bereit für eine Führung?"

Als sie bemerken, dass ich aussah wie das letzte Stück sch**** wechselten sie besorgte Blicke. ,,Vielleicht verschieben wir das.", meinte meine Mutter.

Nachdem alle Bescheid wussten, verzog ich mich auf mein Zimmer. Meine Mutter hatte mir Tee und Kekse mitgegeben. Ich saß auf dem Fensterbrett und beobachtete Jin und Sani im Pool. Die beiden sahen glücklich aus. Wenigstens etwas.
Seufzend nahm ich das Buch, welches ich gerade lese und verlor mich in den Wörtern.

Only me? I promise. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt