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Ich steckte mir gespannt die Kopfhörer in die Ohren.
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Rap.

Ich hörte rap. Eigentlich war das gar nicht mein Musikgeschmack, aber dieser war anders. Die Stimme zog mich in ihren Bann. Ich vergaß, was in den letzten Stunden passiert war und versank in den Worten.

,,Miga! Hallo!"

Was? Wir sind schon da? Erstaunt stieg ich aus. Man, ich muss den Typ fragen wer dieser Rapper ist.

Müde schleppte ich mich auf mein Zimmer. Kurz darauf klopfte es und Jin kam herein.

,,Hey, was war los? Möchtest du reden?" Er hörte sich ernsthaft besorgt an.

,,Es war wieder Jimin. Er hat private Bilder von mir veröffentlicht.", nach kurzem zögern fügte ich hinzu, ,,Auch welche, in denen ich nackt bin." Scheu sah ich ihn an.
Jin sah mich total wütend an:,,Wenn ich die Gelegenheit bekommen sollte, ihn zu treffen, dann wird er es bereuen dich auch nur gekannt zu haben."

Ich musste lachen. Die Vorstellung, dass Jin jemanden zusammen schlägt war absurd.

,,Weißt du was? Mach dir nichts draus. Du bist jetzt in Korea und er ist noch in Deutschland. Ihr seid kilometerweit entfernt. Dir kann es egal sein, was er macht. Hier kannst du einen Neustart wagen. Niemand kennt dich. Keiner weiß von deiner Vergangenheit. Wir stehen alle hinter dir und ich wette meine Freunde werden auch deine Freunde." Nach dieser Ansprache, die mir die Tränen in meine Augen getrieben hat ( Ja, schon wieder ) umarmte er mich.
Dankbar sah ich ihn an und grinste.

,,Dann.... auf einen guten Neustart!", sagte ich.

-

Wir hatten noch 2 Tage bis die Schule begann.
Jin hatte uns vorgeschlagen mit seinen Freunden ein Picknick im Park zu machen. Da wir eh nichts zu tun hatten, waren wir natürlich dabei.

Wir suchten uns ein gemütliches Plätzchen und breiteten die Decke aus. Nachdem alles aufgebaut war, kamen vier Gestalten auf uns zu.
Eine begann wie verrückt zu winken und rannte los. Bei uns angekommen, schloss der Junge uns alle in eine feste Umarmung.
Als er uns frei ließ stellte er sich als Taehyung vor.

Die anderen kamen langsamer. Einer von ihnen war Hobi.

,,Hi, ich bin Stella und das ist Thea.", lächelte Stella.

Sie breiteten ebenfalls ihr Zeug aus. Nach einer kurzen Unterhaltung wurde es still, da alle mit ihrem Essen beschäftigt waren.

,,Hey Hobi! Ich wette, dass du es nicht schaffst die Weintraube mit deinem Mund aufzufangen.", rief Tae.
Hobi brachte sich in Position und fing die Traube. Wir applaudierten lachend, als er sich vor uns verbeugte.

,,Und jetzt den Kuchen!", schrie Tae und ehe jemand reagieren konnte hatte Hobi ein Stück Kuchen im Gesicht. Alle brachen in Gelächter aus. Sogar Hobi musste lachen.

,,Jetzt ist aber Schluss.", meinte Jin, ,,Der Kuchen ist viel zu schade, um in Hobi's Gesicht zu kleben." Tae legte schmollend das zweite Stück zurück.

Ich muss sagen, soviel Spaß hatte ich lange nicht mehr. Jin scheint recht zu haben: hier kann ich neu anfangen.

-

Morgen ist mein letzter freier Tag. Ich machte mir Sorgen, wie es wohl in der neuen Schule laufen wird. Ein kleines bisschen hoffte ich auch, dass der Typ von gestern Nacht auf diese Schule geht. Ich würde ihm gerne seinen I-Pod zurückgeben. Verträumt machte ich die Musik an und schlief ein.

-

,,Nur noch diesen einen Club!"

,,Das hast du vor den vier anderen auch schon gesagt.", genervt schleppte ich mich hinter Sani her. Sie wollte unbedingt nochmal vor Schulbeginn alle Clubs in der Gegend besuchen. Natürlich war noch keiner geöffnet, also las sie sich jedesmal stundenlang die Öffnungszeiten durch. Ich verstand echt nicht, wie man so besessen vom Feiern sein kann.

,,Ich bin in dem Café dort hinten.",grummelte ich.

Ich setzte mich an einen freien Tisch und sah mich um. Es war nicht viel los. Ein Pärchen aß Kuchen und eine Frau mit Laptop saß noch mit mir im Café.
Die Tür öffnete sich, aber es war nicht Sani.
Ein Typ schlenderte zum Tresen.

,,Das übliche zum mitnehmen.", bestellte er.

Warte.... Das war doch der Gassenjunge. Er trug wieder den Mundschutz und die Cap, dazu hatte er noch eine Tasche in der Hand. Ich sprang auf und wollte ihn aufhalten, doch er war schon zur Tür raus.

Frustriert ließ ich mich wieder auf meinen Stuhl sinken. Sani setzte sich zu mir und als sie mein frustriertes Gesicht bemerkte fragte sie mich was los sei. Ich erzählte ihr von dem Junge, der mich zurück gebracht hatte. Wieder fragte ich mich, woher er wusste, dass ich zum Clubhouse musste. Ein bisschen gruselig war das schon. Sie reagierte ebenso erstaunt.
Nach einer Weile verließen wir das Café und gingen nach Hause.

Ich ging heute eher ins Bett, immerhin hab ich morgen das erste Mal Schule. Mit einem unguten Gefühl schlief ich ein.

Only me? I promise. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt