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Wir drängten uns durch die riesige Menschenmasse und versuchten herauszufinden wo sich diese Kontrolldinger befanden.

Plötzlich blieb meine Mutter stehen und begann wie eine verrückte zu winken.

,, Heeeeeey!!! Chooooooo! Das gibt's doch nicht!", brüllte sie durch die Halle.

Verwundert schaute ich meine Mutter an. War es jetzt entgültig aus mit ihr? Ich wollte mich gerade kopfschüttelnd abwenden und meine Suche fortsetzen, als eine Frau lächelnd auf uns zu rannte.

Sie hatte einen Typen im Schlepptau, der genauso verwirrt aussah wie ich.

Ich verkniff mir den Gedanke, dass er nicht nur verirrt aussah, sonder auch ziemlich gut.

Ob er wohl eine Freundin hat?

OK....? War das denn?
Genervt von mir verdrehte ich die Augen.

,,Wenn ihr noch länger den Flughafen zusammenkreischt verpassen wir den Flug.", mischte sich mein Vater in die aufgeregte Begrüßung ein.

-Zeitsprung-

Als wir endlich durch alle Kontrollen durch waren, war ich total fertig.

Ich ließ mich auf meinen Sitz fallen und schloss die Augen. Neben mir ließ sich ebenfalls eine Person nieder.
Ich riskierte einen Blick und erwartete meine Schwester oder jemanden anderen aus meiner Familie.

Aber nein. Neben mir saß dieser verdammt süße Junge!!

Perplex öffnete ich den Mund würde aber von ihm unterbrochen bevor ich was sage konnte.

,,Hi, ich bin Jin. Ich hoffe es ist ok für dich, wenn ich mich neben dich setze, wie du siehst sind unsere Mütter gerade unzertrennlich."

Er schaute mich kurz an.

,,Starr nicht so. Ich weiß, dass ich worldwide handsome bin.", fügte er mit einem Zwinkern dazu.

Ich schwöre euch, ich war noch nie so rot. Nicht mal als Jimin mich gefragt hatte, ob wir zusammen gehen wollten.

,,H-hey, ich bin Miga .", schaffte ich dann doch noch zu sagen.

,,Schön dich endlich kennen zu lernen."

,,Warte... Du hast von mir gehört?. "
Jetzt war ich noch verwirrter.

,,Kann man so sagen. Meine Mutter hat mir in den letzten Tagen dauernd erzählt, was für eine hübsche Tochter ihre Kindheitsfreundin doch hätte. Ich bin mir aber nicht sicher welche sie meinte."

Schulzerzuckend blickte er zwischen mir und meiner Schwester hin und her.

Ich musste grinsen.

,,Sag jetzt nichts dummes.", stichelte ich.

,,Ach komm schon. Das ist gemein."

Fragend hob ich eine Augenbraue.

,,Also gut. Ich denke - AHHHHHHH!!"

Was war denn jetzt schon wieder los?
Jin zeigte angeekelt auf etwas in der Luft vor mir. Ich beugte mich vor um besser sehen zu können und prustete los.

,,Du willst mir doch nicht ernsthaft sagen, dass du dich vor dieser kleinen Spinne erschreckt hast.", rief ich mit Lachtränen in den Augen.

Jin sah mich beleidigt an: ,,Könntest du dieses Viech trotzdem weg machen?"

Ich schmunzelte. Jin ist also in Wirklichkeit eine kleine Prinzessinn.
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Nach einer Weile fand ich heraus, dass er mit seiner Mutter Urlaub in Deutschland gemacht hatte, wir auf dieselbe Schule gehen werden und er Essen liebt.
Zumindest hat er fast eine Stunde darüber geredet, wie man am besten Gurken schneidet.

Irgendwann dämmerte ich weg.
Ich träumte, dass ich in einem abstürzendem Flugzeug sitze.

Ich riss die Augen auf. Verdammt! Das Flugzeug wackelte echt extrem. Meine Hand wanderte reflexartig zu Jin, um halt zu suchen, fand ihn aber nicht.

Jin hing nach vorne gebeugt im Sitz und kotzte sich die Seele aus dem Leib.

Na danke, diesen Anblick hätte ich mir auch sparen können. Schnell verschwand ich aufs Klo.

Ich machte mich kurz frisch, drückte die Klinke runter und lief gegen die Tür.
Warte, was?
Ich probierte noch einmal die Tür zu öffnen, aber es klappte nicht.
Shit, ich sitze in der Flugzeugtoilette fest.

,,HALLO??! KANN MICH JEMAND HÖREN!? ICH KOMME HIER NICHT MEHR RAUS!", schrie ich und hämmerte gegen die Tür.

Ich wartete kurz. Niemand kam. Na toll. Warum sind diese blöden Dinger auch immer am A**** des Flugzeugs.

Ich rief noch einmal, doch ohne Erfolg. Deprimiert ließ ich mich auf den Klodeckel sinken. Wieso passiert sowas immer mir?

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Ich schreckte auf, als von außen jemand gegen die Tür klopfte.

,, Hallo? Ich bin hier drinnen eingeschlossen.", stellte ich klar. Nicht, dass derjenige denk ich wäre hier drinne eingepennt oder so.

,,Oh.", kam es von draußen, ,, Ich dachte schon du wärst auf dem Klo eingeschlafen."

,,Jin? Bitte helf mir."
Verdammt klang das kläglich.

Ich hörte ihn lachen und mit einem Ruck ging die Tür auf.

,,Danke! Du hast mir das Leben gerettet.",begrüßte ich ihn.

,,Jetzt übertreib mal nicht."
Aber ich sah, dass es ihm gefiel.

Mit einem Lächeln ging ich zu meinem Platz zurück und war auch gleich eingeschlafen.

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Ich wachte durch meinen schmerzenden Nacken auf. Das erste was ich sah, war Sani wie sie ihr Handy in unsere Richtung hielt und Fotos machte.
Als zweites bemerkte ich, wie Jin sabbernd auf meinem Schoß lag.
Hektisch versuchte ich ihn von mir runter zu schieben, was aber nicht recht gelingen wollte.
Im Gegenteil! Er kuschelte sich nur noch mehr an mich.

Nach einer Ewigkeit schreckte Jin aus dem Schlaf. Nachdem er die Situation realisierte lief er rot an und setzte sich ein Stück weiter weg.

Meine Schwester bekam einen Lachanfall und versuchte gleichzeitig Bilder von dieser beschissenen Situation zu machen. Ob die Fotos scharf waren bezweifle ich ja.

Endlich kam die erlösende Durchsage, dass das Flugzeug gleich landete und wir uns anschnallen sollen.

Willkomen in Korea sag ich nur.

Only me? I promise. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt