Kapitel 5

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Happy~ Pharrell Williams

Freitag, 2. März

Die letzten Tage habe ich nicht viel gemacht. Ich war viel zu sehr beschäftigt. Mit dem Studium natürlich. Fin ist mir ein paar mal begegnet. Nein, wir haben nicht gesprochen. Den verrückten Kater habe ich nicht gesehen. Anscheinend kam er gar nicht mehr in die Uni. Das ist auch besser so!
Ich bin jetzt schon etwas hibbelig, da mein Geburtstag immer näher kommt. Normalerweise mag ich meinen Geburtstag nicht. Es ist immer noch Winter und einfach kalt draußen. Der Frühling ist einfach so viel schöner.
Es klingelt an meiner Haustür. Ich stapfe über meinen Wäsche Berg, vor meiner Zimmertür. So ein verdammter Mist! Ich vergesse es immer wieder. Ich schmeiße die Socken zurück auf den Stapel, die sich unglücklich zwischen meinen Füßen verfangen hatten. Wer zur Hölle klingelt bei mir um 20 Uhr? Ich haste die Treppe nach unten, dies mal ohne aus zurutschen und öffne die Tür.
Fin steht direkt vor meiner Nase. Zumindest seine Beine und seine zwei Arme, mehr kann ich von ihm nicht erkennen, da sein Gesicht hinter einem riesen Strauß mit Tulpen verdeckt ist. Ich fasse mit an die Wangen und sehe entgeistert zu ihm auf.
"Hey...ähm. Kann ich rein kommen? Die sind für dich.", nuschelt Fin verlegen und gibt mir die Blumen.
Die Freude stand mir förmlich ins Gesicht geschrieben. Ich nehme dankend die Blumen entgegen und lasse ihm herein. Wie sehe ich eigentlich aus? Ich trage eine Jogginghose und einen ausgewaschenen Pullover. Ich schüttel meinen Kopf. Warum muss er mich so sehen? Selbst meine Haare sind nicht gekämmt.
Ich sehe ihm zu, wie er seine Schuhe auszieht.
"Ich habe gedacht, ich bringe dir die Tulpen mit. Ich habe sie gesehen und musste an dich denken.", sagt er und kratzt sich am Kopf. 
Ich grinse von einem Ohr zum anderen. Das ist so was von süß!
"Danke. Ich bin...echt sprachlos.", bringe ich heraus und umarme ihn kurz.
Sofort lächelt er auch.
"Ich weiß echt nicht, was ich sagen soll.", fahre ich fort und suche sofort eine Vase und stelle den Strauß aus den Tisch.
"Genieße einfach den Moment.", entgegnet er und setzt sich auf einen Stuhl.
So  süß es auch ist, warum ist er hier? Doch nicht nur wegen den Blumen? Will er mir was sagen?
"Jetzt mal ehrlich. Warum bist du hier?", frage ich ihn und drehe einer meiner Haarsträhnen um meinen Finger.
"Ich weiß nicht. Du hast mir gesagt wir sollen Abstand halten, aber es ehrlich nicht. Es tut mir leid. Wie können wir dann noch zusammen sein?", fragt er mich und sieht mich an.
Ich schiebe ihm ein Glas Wasser hin und trinke selbst einen Schluck. Gute Frage. Aber ich dachte, er weiß, dass ich Zeit brauche.
"Ich habe dir gesagt, dass ich Zeit zum Nachdenken brauche. Es ist einfach so absurd. Ich weiß nicht, ob ich dir glauben kann. Nicht mal ob ich dir noch vertrauen kann, so wie früher einmal. Du hast akzeptiert, dass ich mir Zeit nehme.", sage ich und werfe ihm einen bedeutenden Blick zu.
"Ich weiß nicht, ob das richtig war. Mein handeln. Ich habe dir die Wahrheit gesagt. Wir können doch jetzt einfach wieder zusammen wohnen und einfach alles vergessen.", schlägt er vor und kaut verzweifelt an seinen Fingernägeln.
Ich nehme seine Hände in meine.
"Fin. Ich weiß, du verstehst das vielleicht jetzt nicht so gut, aber ich brauche einfach Zeit.", versuche ich ihm zu erklären.
"Zeit!? Wie lange brauchst du denn? Ich will dich nicht bedrängen, aber so langsam werde ich ungeduldig. ", fährt er mich an und entzieht mir seine Hände. "Dann machen wir Schluss. Wir können ja wieder irgendwann zusammen kommen, aber ich habe keine Lust mir irgendwas.....ach vergiss es!"
Ich starre ihn verzweifelt an. Er will Schluss machen! Er will mich verlassen?! Er möchte mich nicht mehr! Nur weil er nicht warten will? Nur weil er ungeduldig ist? Oder gibt es eine andere? Ich weiß nicht, ob diese Entscheidung mich zu Nichte macht. Ich weine, zumindest glaube ich das und als ich etwas salziges auf meiner Lippe spüre wird mein Glauben Wahrheit. Wird mein Herz jetzt weh tun?
"Dann geh.", schluchze ich und schlage mir der flachen Hand auf den Tisch.
Er zuckt zusammen.
"Geh!", schreie ich wütend.
Noch eine Träne rollt über meine Wange, die ich ignoriere. Ich bin nicht schwach. Ich bin stark. Trauer mich mich stark!
Er bewegt sich noch immer nicht.
Ich stehe auf, mein Stuhl kippt nach hinten um. Wenn das wohl meine Nachbarn hören?!
"Du sollst gehen, habe ich gesagt!", schreie ich und funkelte ihn wütend an.
Sein Gesicht hat sich nicht verändert. Er starrt mich ungläubig an.
"Bist du schwerhörig?!", fauche ich ihn an und nehme sein Kinn in meine Hand.
Ruckartig lasse ich sein Kinn wieder los. Ich will ihm jetzt gerade eine rein hauen! Meine Tränen fließen immer noch. Ich kann einfach nichts dagegen tun.
"Siehst du das?!", frage ich schluchzend und zeug auf meine Tränen an meinen Wangen. "Das bist du. Du zerstörst mich gerade!"
Er sieht mich nur an ohne etwas zu sagen. Dieses Arschloch!!!
Ich gebe ihm eine Ohrfeige, weswegen er wimmert und sich seine Wange hält. Oh...nein das wollte ich nicht. Ich sehe verdutzt auf meine schmerzende Hand. Habe ich das gerade wirklich getan? Oh Gott!
"Sophia. Ich meinte...", versucht es fin noch ein mal.
"Fang nicht an dich zu entschuldigen!", rufe ich und schüttel den Kopf. "Du hast es gesagt. Du hat es tatsächlich gesagt."
Ich renne an ihm vorbei, die Treppe hoch in mein Zimmer und schmeiße mich auf mein Bett. Ich bin erledigt. Für den Rest meines Lebens!
Ich höre, wie Fin aus dem Wohnung geht und die Tür hinter sich zu zieht.
Verdammt! Warum bin ich immer mit solchen Idioten zusammen? Ich realisiere es immer erst danach.
Ich wische meine restlichen Tränen weg und lasse meinen Kopf erschöpft auf das kuschelige Kopfkissen fallen.

Um cira 21:30 Uhr werde ich von irgendwem angerufen.
Alia
Steht auf meinem Handy.
Bitte nicht jetzt! Ich liege immer noch auf meinem Bett und habe mich seit Fins Verschwinden nicht bewegt. Ich will jetzt garantiert nicht mit meiner besten Freundin reden. Ich drücke auf : Anruf ablehnen
Ich checke meine WhatsApp und Snapchat.
Jemand neues hat mich geadded. Ich gucke auf den angezeigten Namen.
Dort stand: Dein Kater
Er hat sich doch nicht wirklich als dein Kater eingespeichert. Woher kennt er denn bitte meinen Namen? Zufälligerweise habe ich mich nämlich unter meinem Namen abgespeichert. Ich nehme ihn an und schreibe ihm:

Woher kennst du meinen Namen?

Ach...da hat mich jemand angenommen. Tjaaa. Geheimnis?!;)

Ich schnaube auf.

Klar. Wie heißt du jetzt? Hast du dich ernsthaft unter dein Kater abgespeichert nur damit ich dich zurück adde? Du bist so ein Idiot!

Danke, Kätzchen!

Ich muss schmunzeln. Irgendwie gefällt mir dieser Spitzname.

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Hier bin ich wieder.
Ich hoffe es gefällt euch! Wenn ja zeigts mir mit einem Sternchen;)
~Vik♡

Der Tag, wie kein anderer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt