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G wie Geschrei

Kopfschmerzen nach einem langen Arbeitstag waren eine Sache. Eine unerträgliche. Dann noch mit einer viel zu langsamen Straßenbahn nach Hause zu fahren war eine weitere Sache. Fast so unerträglich. Aber dabei von schreienden Schulkindern umgeben zu sein, das war nicht mehr auszuhalten.

„Boah, warum müssen wir überhaupt Mathe lernen, das braucht doch sowieso keiner."

„Hey hast du gestern Bachelorette geguckt? Voll süß, ey.

,,Nee, man, das' voll ungeil. Burgerking is' viel besser."

„WAS meine Mama? Ich fick dich an die Wand, Junge!"

Natürlich lagen genau in so einer Situation die Kopfhörer Zuhause auf dem Küchentisch. Nicht nur die Lautstärker der Blagen war schrecklich, auch der Inhalt. Es war als würde man sich in einem Intelligenzvakuum befinden. Und sowas sollte irgendwann mal das Land dominieren. Da konnte man ja nur schwarz sehen.

„Du Hurenkind, das war mein Eis!" Vielleicht war zu Fuß gehen doch eine bessere Idee. Morgen. Morgen wurde etwas für die Gesundheit und die Nerven getan. Das war ja nicht auszuhalten. Und nicht genug, nein. Zu dem Geschrei kam jetzt auch noch schrecklich verzerrte Handymusik. Warum. Warum!?

Das kleine AlphabetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt