Y

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Y wie Y-Chromosom

„Hast du dich jemals gefragt, warum die Gesellschaft so untergegangen ist?“ Als Antwort gab es erst nur ein Seufzen, dann drehte sich Janine rüber zu Jean und sah sie nur skeptisch an. Ihre Freundin war häufig der merkwürdigste Mensch auf dieser Erde und diesen Tonfall kannte sie nur zu gut.

„Können wir nicht einmal einfach nur Abendessen, ohne dass du deine komischen Gedanken aussprechen musst?“ Sie versuchte sich auf den Teller vor ihr zu konzentrieren, doch so sollte es wohl mal wieder nicht sein.

„Männer. Ich habe in den Geschichtsbüchern niemals einen Krieg gefunden, den eine Frau begonnen hat. Da muss irgendwas mit dem Y-Chromosom kaputt sein. Vielleicht ist es besser, dass Männer nicht mehr so viel Macht haben. Frauen scheinen viel bessere Entscheidungen zu treffen...“ In diesem Stadium konnte man nicht mit ihr diskutieren, man konnte sie nur ignorieren. Also begann Janine einfach in ihrem Kopf ein Lied zu singen und sich nicht auf die Unterhaltung einzulassen. Obwohl Jean vielleicht ausnahmsweise mal Recht haben könnte. Doch das würde sie niemals zugeben.

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