Ein Job (Kapitel 1)

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Vier Dinge glitzerten auf dem Tresen und sprangen nur so in meine Manteltasche. Ein kleines, mysteriöses Rosenholz-Kästchen, ein silbern glänzender Buchtrenner, ein goldener Füller und eine teuer aussehende Uhr klapperten in den Tiefenihres neuen Gefängnisses, in dem sich außerdem ein paar Dollarmünzen, ein angefangener Müsliriegel und mein Paar Stichstahl-Handschuhe befanden.

Zufrieden über die Beute wandte ich mich dem Fenster zu, durch das ich gekommen war und öffnete es, um vom kühlen Nachtwind empfangen zu werden. Ich stülpte mir meine Stichstahl-Handschuhe über, sah mich noch einmal im noblen Büro des Buchhalters um und kletterte dann aus dem geöffneten Buntglasfenster, das überhaupt nicht zur Gegend passte, in dem das Haus stand.

Ich war hier im Ghetto, die übelste und monsterbesudelste Gegend von ganz Clockburn Falls. Der Ort in dem ich seit über sieben Jahren auf mich gestellt versuchte, zu überleben. Nun gut, so schlimm, wie es klingt, war es gar nicht.

Ich kam durchaus über die Runden und war unabhängig, aber es wäre gar nicht mal so schlecht, wie normale Menschen in einem richtigen Haus zu leben, anstatt auf der Straße, oder besser gesagt in einem alten Schuppen, den ich mir bewohnbar gemacht hatte, selbst wenn mein Leben absolut nicht normal war. Ich pendelte zwischen verschiedenen Jobs, versuchte mich aus Fehden rauszuhalten und hielt mich im Schatten.

So wie sich das für eine eins A Diebin wie mich eben gehörte. Immerhin wusste ich genau wie man den Schatten nutzen konnte, ich lebte schließlich darin und arbeitete nur in seiner Begleitung. Ich sah den Schatten als guten Bekannten und Freund, aber den Mond konnte er nicht toppen.

Den Mond liebte ich einfach.

Er war mehr oder weniger sogar ein Teil von mir, kitschig ich weiß, aber außer ihm konnte ich in den letzten Jahren niemandem vertrauen. Ich schüttelte meine wirren Gedanken ab und ließ mir die Luft im freien Fall um die Ohren rauschen und meine dunkelblonden Haare verwirbeln lassen.

Etwa zwei Meter über dem Boden jedoch klammerte ich mich an die Regenrinne, die vom vierten Stock bis hinunter zur Straße führte und rutschte den Rest langsam hinunter.Dieser Job war viel einfacher als er mir von meinem Auftraggeber beschrieben worden war. Als ich unten ankam, klopfte ich mir meine Hose sauber und machte mich auf den Heimweg, als etwas Seltsames meine Aufmerksamkeit erregte und michin einen Zwischenraum des Büros und des Nachbarhauses zurückweichen ließ, aber nur so weit, dass ich im Schatten stand und nicht unbedingt von einem Monster verspeist wurde.

Ein schwarzer Geländewagen auf dessen Seitentür ein Wappen mit einer Sonne zu sehen war, bretterte über die Pflastersteine und hielt gegenüber vom Büro. Ich zog mir die Kapuze meines Trenchcoats tief ins Gesicht und wich etwas weiter zurück.

Die Beifahrertür des Geländewagens ging auf und ein gutaussehender, hellblonder Junge trat heraus. Sein schwarzes T-Shirt spannte sich an der Brust und ich gaffte ein wenig. Ja ich gaffte, aber das war es wert. Er stiefelte mit gesenktem Blick und den Händen in den Hosentaschen seiner eher dunklen Jeans auf mich zu.

Ich hielt die Luft an, drückte mich flach an die Mauer und bemühte mich, nicht aufzufallen. Ein Mädchen mit einer wertvollen schwarzen Klinge mit Mondverzierungen am Gürtel, in den ebenfalls Monde eingelassen waren und einer eher auffallenden schwarten Strähne, die mir nun ins Gesicht fiel, so wie sie es immer tat, sei es aus Gehässigkeit oder einfach, weil sie herausschreien wollte: „Hey! Hier drüben! Schau mich an! Ich bin eine Diebin, die dich eventuell interessieren könnte!" Ich strich sie mir wieder unter die Kapuze und beobachtete weiterhin den Jungen, der schon die Hälfte der Straße hinter sich gebracht hatte.

Mein Atem ging ungewollt los und war schneller als je zuvor und das einfach nur, weil diese verdammte Sonne auf dem Geländewagen war.

Kurz bevor er mein Versteck erreicht hatte, bog der Junge jedoch ab und klopfte an die Tür des Buchhalters. Nachdem er vier Mal geklopft hatte, sah er sich schließlich um und als er in meine Richtung sah, spürte ich die Ungeduld, Langeweile und einen kleinen Punkt, der fast zu erlöschen schien.

Doch auch, wie dringend er in dieses Haus wollte. Irgendetwas war darin und ich meinte, es in meiner Tasche wiederzufinden.

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Tada! Danke fürs Lesen。◕ ‿ ◕。

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Tüdelüüüü(ノ◕ヮ◕)ノ*:・゚✧

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