Olivia Ahorn

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Wenn man Liv nicht kennt, ist es beinahe abwegig, dass sie eigentlich ein sehr fröhlicher und lebenslustiger Mensch ist.
Denn, wenn man Liv nicht kennt, ist sie abweisend. Sie redet nicht und wenn sie doch redet, dann sind es bloß knappe Antworten auf Fragen, die ihr gestellt wurden oder höfliche Gesten wie Begrüßung, Verabschiedung oder Fragen "wie geht's?".
Wenn man Liv nicht kennt, denkt man sie sei immer traurig und bedrückt. Sie würde niemals viel reden, sondern immer schweigen. Man hält sie für ein Mauerblümchen, ein graues Mäuschen, ein langweiliges Mädchen.
Wenn man Liv nicht kennt, würde man meinen, sie existiere nicht wirklich. Man könnte denken, die sei gar nicht da. Denn man beachtet sie nicht.
Doch genau das ist es, was Liv will. Denn manchmal, ab und zu, beachtet sie doch jemand. Er geht zu ihr und fragt warum sie schweigt. Fragt, ob sie sich nicht zueinander setzen wollen. Und diese Menschen sind diejenigen, die Liv einmal kennen werden.
Und wenn man Liv kennt, weiß man, dass sie nur so tut, als wäre sie ein Mauerblümchen. Dass das Alles eine Fassade ist, um jene zu finden, die es wert sind, dass sie sich ihnen öffnet.
Wenn man Liv kennt, weiß man, dass sie trotz ihrer nachdenklichen Seite sehr viel lacht und einen ausgeprägten Sinn für Humor hat.
Man weiß, dass Liv gerne lacht. Sie lacht mit jenen, die es wert sind, dass sie ihnen ihre Emotionen zeigt. Ihr Lachen und ihr Weinen.
Man weiß, dass sie gerne Witze erzählt. Sie erzählt jenen Witze, die sich nicht zu schade sind, um darüber zu lachen.
Man weiß, dass Liv gerne Abenteuer erlebt. Allein oder mit denjenigen, die die Wunder und Geschichten sehen und schätzen.
Wenn man sie wirklich kennt, weiß man, was sie denkt und wie  sie fühlt.
Doch wer kennt Olivia Ahorn wirklich?

Eigentlich niemand.

Denn sie sagt nichts.

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