Wahl

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,,dein Selbsthass ist mir so unerklärlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass.. du bist so wunderbar und weißt es nicht mal.." murmelte sie, immer noch unter Tränen.
Mittlerweile war ihr durch die hitzige Unterhaltung zu heiß geworden und sie hatte ihre Jacke und ihre Schuhe beiseite gelegt. Meine Mütze hielt sie jedoch fest in ihren Händen.

,,das sind wirklich keine Komplimente, denn das ist die Wahrheit, du musst mir glauben." bat sie erneut und ich atmete noch einmal tief ein.
,,du solltest schlafen gehen, du kannst in meinem Bett schlafen ich geh auf die Couch." krächzte ich.
Es war schon viel zu spät und obwohl ich sonst immer die Nacht durchmachte,war ich Hunde müde.

Sie wusste, dass es nichts bringen würde mit mir zu diskutieren wer auf der Couch schläft also ließ sie es über sich ergehen.
Es war vier Uhr und ich konnte nicht mehr reden und nicht mehr denken.
Die ganzen Gedanken in meinem Kopf hatten mich müde gemacht.

Das war das erste Mal, dass sie bei mir in der Wohnung war und in meinem Bett schlief. Sie hatte es sich bestimmt anders vorgestellt. Aber mit mir war eben nichts so, wie sie es sich vorgestellt hatte.

Ich wachte mit Rückenschmerzen und pochendem Herzen auf, es war lange her dass ich mehr als zwei Stunden geschlafen hatte und ein Geruch von frischen Pfannkuchen stieg mir in die Nase.
Ich hörte gedämpfte Stimmen, ehe ich mich aufrappelte um in die Küche zu stapfen.
Jin stand am Herd und füllte erneut einen Haufen Pfannkuchenteig in die Pfanne.
Julyn saß am Küchentisch und sah Jin gebannt dabei zu.
Als sie mich jedoch entdeckte, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck sofort und sie murmelte:,,ich sollte besser nach Hause gehen."

Sie hüpfte vom Hocker und hob ihre Sachen auf, die sie gestern Nacht auf den Boden gestellt hatte.
Doch ehe sie die Küche verlassen konnte, hielt ich sie am Arm fest.
,,bleib noch zum Frühstück." sagte ich mit heißerer Morgen-Stimme und sie nickte eifrig.

,,gut geschlafen?" meldete sich Jin vorsichtig zu Wort, er wusste dass ich länger nicht mehr so lange geschlafen hatte.
Ich nickte noch etwas benommen und setzte mich auf einen der Hocker um auf einen Pfannkuchen zu warten, Julyn tat es mir gleich.

,,wenn ich dir nicht gut tue, dann sollten wir uns vielleicht auch wirklich nicht mehr sehen.." flüsterte Julyn als sie auf meinem Bett saß.
Ich saß auf meinem Schreibtischstuhl, hatte die Beine an mich gezogen und den Kopf auf meine Knie gelegt.
,,das ist ja das Problem."

Julyn guckte mich fragend an, als hätte ich eine andere Sprache gesprochen.
,,du hast mir wirklich gut getan."
ich fuhr mir über mein warmes Gesicht in der Hoffnung sie würde aufhören mich anzusehen.

,,aber, warum.. dann.."
,,du warst plötzlich da und du hast mich zu einem Mensch gemacht der gerne raus ging um dich zu sehen, der auch gerne an der frischen Luft war, da es dich glücklich gemacht hat. Ich war glücklich, wenn du es warst. Und genau das ist das Problem, ich fühle mich abhängig."

,,abhängig? von mir?" fragte sie ungläubig und zeigte mit dem Zeigefinger auf sich selbst.
Ich nickte peinlich berührt, mein Kopf hatte bestimmt schon die Farbe einer Tomate angenommen.
Es kam mir so vor, als ginge dem schwarzhaarigen Mädchen vor mir ein Licht auf.
Als würde sie plötzlich alles verstehen

Und dennoch sagte sie:,,dann liegt es jetzt nur an dir, willst du dass ich gehe und du mich nie wieder siehst" sie atmete tief ein ,,oder willst du dass ich bleibe?"

Dieses Ultimatum hätte ich mir nie ausmalen können, ich wollte nie vor solch einer Entscheidung stehen.
Doch es war gut dass sie ein Ultimatum stellte, hätte sie es nicht getan hätte ich mich vielleicht falsch entschieden
Ich wusste ich würde sie verletzen, doch es blieb mir keine andere Wahl.

 Doch es war gut dass sie ein Ultimatum stellte, hätte sie es nicht getan hätte ich mich vielleicht falsch entschiedenIch wusste ich würde sie verletzen, doch es blieb mir keine andere Wahl

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I'm living because I can't die.
-Agust D, so far away

The Thorn In The Eyes | a Yoongi Texting Story √  #writeraward2019 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt