Teil 3 ~ Das Finale

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So und hier ist der letzte Teil meiner dreiteiligen FF und ich hoffe wirklich, dass sie euch gefällt ... auch wenn ich eher skeptisch bin because of the end :(

Trotzdem viel Spaß beim lesen ! 

"Gale!" , schreie ich panisch. "Gale, bitte! Nein ... Nein..." Meine Stimme versinkt in einem Wimmern und mein Gesicht brennt unter den heißen Tränen, die unaufhaltsam über mein Wangen fluten.
Unbesonnen schieße ich meine Pfeile wahllos auf die blutrünstigen Bestien ab, sodass manchmal der pfeifende Wind von einem lauten Keuchen und schmerzverzerrten Heulen durchschnitten wird.
In meinem verschwommenen Blickfeld werde ich mir den überdimensionalen Wölfen gewahr, die von ihrer Blutlust angetrieben gierig mit ihren tödlichen Krallen gegen das Füllhorn kratzen.
Unerwartet schließen sich zwei starke Hände um meinen Hals, sodass ich erschrocken einen erstickten Schrei ausstoße.
"Nett dich hier wieder zu treffen, Mädchen in Flammen" , zischt mir eine Stimme ins Ohr, die einen Schauer über meinen Rücken jagt. Ich hatte Cato völlig vergessen und jetzt bin ich wehrlos seinen Kräften ausgesetzt.
Da ich die Pfeile in meinem Köcher nicht zu fassen bekomme, ramme ich ihm meinen Bogen in den Bauch. Cato stöhnt keuchend auf und lässt mich für einen kostbaren Moment los.
Diese drei Sekunden reichen aus, um zu ihm herum zu wirbeln. Meine rechte Hand will schon nach den Pfeilen greifen, doch sie treffen nur auf Luft.
Ein höhnisches Grinsen breitet sich auf Catos Gesicht aus und der Blick auf meine Pfeile in seiner Hand, lässt mich erstarren. Mit einer energischen Bewegung schleudert er meine letzte Waffe in hohen Bogen in das Revier der Mutation, die umgehend in wildes Kläffen ausbrechen. 
"Wo hast du denn deinen besten Freund gelassen, Kätzchen?" Sein gellendes Gelächter schwellt an, als er betont langsam auf mich zuläuft. "Schade, ich dachte er könnte mir ein wenige Gesellschaft leisten, wenn ich dich, Mädchen in Flammen - " Er macht eine geflissentliche Pause. "-auslösche". 
Er wechselt einen kurzen Blick mit mir, bevor er versucht sich auf mich zu werfen. Doch ich verpasse ihm reflexartig einen festen Schlag ins Gesicht, sodass er bestürzt ein paar Schritte zurücktaumelt. 
Es liegt nicht in meiner Natur kampflos aufzugeben.
Doch Cato, der als Karriero jahrelanges Training im Nahkampf absolviert hat und dem das Wort „Hunger" fremd ist, rafft sich mühelos auf und fällt in schalkhaftes Gelächter. Blut strömt aus seiner Nase, als er auf mich zustürmt , seinen Arm um meine Kehle schlingt und mir so die Luft abschnürt. Ich winde mich unter seinem festen Griff und versuche verzweifelt Luft in meine Lungen zu saugen, doch er ist zu stark und ich spüre bereits, wie meine Lippen blau anlaufen. Ich werde sterben.

Jetzt, wo mein Leben endet, muss ich an Prim und meine Mutter denken, die mich auf dem Bildschirm sehen. Eine einsame Träne löst sich von meinem Auge und rinnt über meine Wange. "Ich liebe euch" , wispere ich kaum hörbar. 
"Sag auf Wiedersehen, Mädchen in Flammen."
Ich schließe die Augen, ringe nach Luft, wo keine mehr ist.
Und in dem Moment, als ich spüre wie mein Herz nachgibt und die Lebenskraft von mir weicht, höre ich ein gurgelndes Geräusch hinter mir und der Druck von Catos Arm lässt urplötzlich nach. Ein dumpfer Kanonenknall erklingt und als ich mich nach Cato umblicke, ragt ein tiefes Messer aus seinem Rücken empor, das ihm an seinem eigenen Blut ersticken lässt. 
Unbeholfen sinke ich auf die Knie und ringe keuchend nach Atem. Ich sauge die eiskalte Luft in meine Lungen, die einen entsetzlichen Schmerz hervorruft. Schmerz, der mir sagt, dass ich am Leben bin.
Was ist passiert?

Der Himmel lichtet sich und der Mond wird vom goldenen Sonnenlicht vertrieben, als sich das ungezähmte Heulen der Mutationen entfernt. 
Eine Hand schlingt sich behutsam um meine Taille und hilft mir auf meine schlaffen Beine. 
"Alles in Ordnung, Kätzchen?" Gale. 
Einen Augenblick lang bin ich wie gelähmt, doch dann falle ich ihm um den Hals.
„Ich.. ich dachte... Ich hab doch gesehen..." stottere ich in seinen kräftigen Armen, die sich um mich schließen, wie ein Kälte abhaltender Mantel im Winter.
"Tut mir leid, hat ein bisschen gedauert, bis ich meinen Körper von dieser Mutation befreit habe."
Ich weine und lache zur selben Zeit. Ich bin so überwältigt, dass ich meinen Gefühlsansturm nicht kontrollieren kann. 
Doch Gale fährt mir liebevoll durch mein Haar und ich lausche seinem ruhigen Herzschlag, der mich daran erinnert, dass er wahrhaftig am Leben ist. Ich brauche einige Minuten bis ich wieder zu mir komme.
"Katniss" ,flüstert Gale schmerzerfüllt und zieht mich von seiner Brust, um mir in die Augen zu sehen.
Erst jetzt begreife ich . Cato ist tot. Nur einer von uns beiden, kann nach Hause kommen. Entweder Gale oder ich.
"Nein!"
"Du gehst nach Hause zu deiner Familie. Zu Prim und deiner Mum. Sie brauchen dich."
"Was redest du da? Gale... Ich kann nicht ohne dich leben." Diese Worte verblüffen mich noch ehe sie aus meinem Mund sprudeln. Doch sie entsprechen der Wahrheit. 
Die Trauer verwelkt in seinen Augen und etwas anderes tritt an ihrer statt. Entschlossenheit.
Er schluckt und dann holt Gale ohne den Blick von mir abzuwenden eine Hand voll dunkle Beeren aus seiner rechten Jackentasche hervor und legt sie mir in die Hand. Mein Herz setzt aus. Nachtriegel.
Ich betrachte die tödlichen Beeren in meiner Hand. Ich wäre tot, noch ehe sie im Magen sind.
Aus seiner linken Jackentasche zieht er ebenfalls eine Anzahl an Nachtriegel und ich beginne zu verstehen.
"Woher hast du die?"
"Ich habe sie an den Sträuchern am Fluss entdeckt und ich dachte, falls..." - falls es zu dieser Situation kommen würde, hätten wir ein Mittel nicht ohne einander weiterzuleben.
Er starrt mich durchdringend an, versucht herauszufinden, was in mir vorgeht.
"Zusammen?" flüstert er leise.
"Zusammen."

Ich lasse ihn nicht aus den Augen, als ich die Beeren zu meinen Lippen führe. Und obwohl ich weiß, dass ich jetzt sterben werde und meine Familie in Stich lasse, ist der Gedanke ohne Gale zu leben schmerzhafter, als die Angst vor meinen Tod. Es erscheint mir richtig so zu sterben-
"Jetzt." sage ich und lege die Beeren auf meine Zunge. Einen kurzen Augenblick flammt eine alte Erinnerung auf, wie Gale sich neben mir auf der grünen Wiese ausstreckt und mir im hohen Bogen eine Beere in den Mund wirft.
Ein süßlicher Geschmack breitet sich auf meiner Zunge aus, als sie zwischen meinen Zähnen zerplatzt und ... ich spucke die Beeren augenblicklich in meine Hand. 
Ich betrachte das zerbissene Innenleben der Beeren. Der Traubensaft hat eine grünliche Färbung, doch sind Nachtriegel nicht eigentlich ...
Ich starre Gale panisch an.
"Es tut mir leid." Und als er spricht, erkenne ich die rote Farbe der zerkauten Nachtriegel in seinen Mund, die wie Blut aussieht. 
Sein Körper erschlafft und ich schaffe es noch rechtzeitig auf die Knie zu sinken um seinen Kopf in meinen Schoß zu betten.
Tränen fließen ihm über die Wangen, als die aufgehende Sonne den Himmel flutet und das goldene Licht sich in seinem braunen Haar fängt.
Er hebt seine Hand an und streicht mir eine Strähne hinters Ohr. Mit seinem Finger zeichnet er sanft die Konturen meiner Lippen nach. Meine Tränen sickern ihm auf sein Gesicht.
"Du musst mir verzeihen." haucht er. Das kann ich nicht, möchte ich ihm sagen, doch ich bringe es nicht übers Herz, diese Worte auszusprechen.
"Ich liebe dich Katniss. Ich habe dich immer geliebt."

Mit diesen Worten schließt er seine Augen und lässt mich für immer zurück.

Dankeschön für's durchlesen, das ist wirklich das größte Kompliment für mich :)

Ich hoffe ihr verzeiht mir mein Ende und euch hat die FF dennoch ein bisschen gefallen :) Würde mich freuen, wenn ihr mich darüber in den Kommis wissen lasst :)

Die Tribute von Panem ~Galeniss-FF~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt