Kapitel 1

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„Jace, wo vedammt hast du die Zünddreher für das Schiff hingelegt?", fragte Ava vom unteren Teil ihres X-Wings. Jace steckte seinen Blaster, welchen er gerade neu kalibriert hatte, seufzend zurück ins Holster und reichte seiner Freundin den gewünschten Gegenstand.

„Solltest du nicht eigentlich Waffen-Inventur machen?", wollte die Braunhaarige wissen und rutschte unter ihrem Wing hervor.

„Eigentlich schon, aber ich hab mit Josh getauscht, er dachte bestimmt, dass ich das sowieso verhaue", er schmunzelte kurz und lehnte sich an das Schiff. „Und außerdem dachte ich, dass du vielleicht Hilfe gebrauchen könntest."

Ava rollte unter dem Wing hervor und sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

„Ich und Hilfe? Bei meinem Schiff? Ich bitte dich. Auf den Tag kannst du länger warten, als auf den, an dem die Eimerköpfe zielen lernen." Sie boxte ihm gegen den Arm und wischte sich dann das Öl, das auf ihr Gesicht getropft war, von den Wangen.

Jace und Ava kannten sich bereits, seid sie denken konnten. Die beiden waren von Schrottsammlern aus dem All gefischt und durch einen glücklichen Zufall von der Rebellion gefunden und ausgebildet worden. Jace hatte damals mit seinen Eltern von ihrem besetztem Planeten fliehen wollen, was von einer TIE- Jäger Eskorte verhindert worden war. Das Schiff war in Flammen aufgegangen und riss seine Eltern in den Tod. Hätte er nicht großes Glück gehabt und die Tür, die vom Cockpit, das beschädigt worden war, in den Frachtraum führte, luftdicht verriegeln können, hätte er es ebenfalls nicht überlebt. Als er von einem Schrottsammler aufgegabelt worden war, traf er auf Ava. Sie war definitiv nicht normal, so viel stand fest - das hatte er damals schon gemerkt, und seine Meinung hatte sich bis heute nicht geändert. Ihr großes Mundwerk hat die beiden schon in ziemlich prekäre Situationen gebracht. Aber obwohl sich die beiden schon ewig kannten, wusste Jace kaum etwas über Avas Vergangenheit. Immer, wenn es zur Sprache kam, wich sie aus und meinte, es wäre nicht wichtig, was hinter einem lag - es zähle nur das, was noch vor einem lag. Er verstand sie, die wenigsten Rebellen hatte eine besonders schöne Vergangenheit. Jeder wollte auf eine Art mit dieser abschließen, aber er fragte sich dennoch immer wieder, was damals wohl vorgefallen war, und wie sie an die Schrottsammler geraten war.

„Was guckst du denn schon wieder so? Philosophierst du mal wieder im Stillen?", holte ihn seine Freundin wieder aus seinen Gedanken. Er grinste, sie hatte doch echt eine Macke.

„Bekomm du lieber deinen X-Wing wieder hin", er verschränkte die Arme und grinste sie an.

„Der? Der ist schon länger fertig. Ich will nur noch die Systeme überprüfen lassen. Wo ist eigentlich Kix? Er sollte das schon längst erledigt haben", merkte sie an während sie sich umsah.

„Vielleicht durchsucht er seinen Datenspeicher nach einer gute Fluchtroute. Bei deinem Flugstil weiß man ja nie, Ava."

Das war ein Fehler gewesen, das wusste er sofort. Sie holte aus und boxte ihm gegen den Arm, was ihn zum zusammenzucken brachte. Sie hatte Kraft, das musste er zugeben. Manchmal schockte es ihn schon ein wenig das sie so viel Kraft in sich trug, denn ihr zierlicher Körper lässt das genaue Gegenteil vermuten.

„Wer war es, der dir mehrere male deinen Arsch gerettet hat? Huh? War das etwa einer von diesen Starpiloten von Yavin?", fragte sie genervt.

„Ich bitte dich, kein Pilot kann es mit der Silber-Staffel aufnehmen", gab er sich geschlagen und lehnte sich gegen eine Kiste voller Munitionsteile. Ava verdrehte nur die Augen und stieg wieder zurück unter ihr Schiff.

„Du bist gerne eingeladen, mir zu helfen, Mister 'ist doch alles total einfach'", wandte sie sich dann an ihn. Ava zog die restlichen Schrauben fest und programmierte die Konsole um. Jace grinste verschlagen, er wusste doch immer welche Knöpfe man bei seiner Besten Freundin drücken musste, um sie auf die Palme zu bringen. Er stieß sich ab und schritt neben sie.

„Ich helfe dir doch. Ich bin deine moralische Unterstützung", kommentierte er und lachte sich ins Fäustchen.

„Na dann hab ich ja die beste moralische Unterstützung, die die Rebellion zu bieten hat" Sarkasmus, ein Wort welches sie am allerbesten beschrieb. Sie war, ist und bleibt immer die vorlaute und sehr Sarkastische Frau, die sie nunmal war.

„Höre ich da deinen äußerst gern benutzen unter allen Leuten beliebtem Sarkasmus heraus?"

„Ach was, ich bitte dich." Ava fing an zu lachen dabei stieß sie sich den Kopf und fluchte kurz herum. „Verdammter Bantha-Mist!" Sie rieb sich den Hinterkopf und fühlte nur zu deutlich die Wölbung einer kleinen Beule.

„Das, meine liebe Ava, nennt man Karma, und das sucht dich heim, weil du deine fantastische moralische Unterstürzung nicht richtig wertschätzt", erklärte er und hielt sich den Bauch vor lachen.

„Ich werd dir gleich meinen Blaster durch deinen angeschwollenen Dickkopf jagen."

Bevor Jace etwas erwidern konnte, piepte der Com der beiden auf. Beide wurden in die Zentrale gerufen.

„Wenn es wieder nur eine weitere Inventur ist, dann schreie ich", stöhnte der Teenager lustlos auf.

„Wir werden sehen und jetzt komm, ich will nicht wieder deinetwegen zu spät sein." Jace hob eine Braue.

„Wann waren wir jemals meinetwegen zu spät?"

„Na ja, das eine Mal, als du mit einer Rekrutin geflirtet hast, oder das andere Mal, als Kix dir mal wieder einen elektrischen Schlag verpasst hat."

„Äh, ich erinnre mich dunkel daran." Ava schüttelte nur lachend den Kopf und lief voraus. Jace fuhr sich kurz durch die Haare und folgte dann seiner Freundin.

So, ich heiße euch zu einem kleinen „Miniprojekt" willkommen. Dieses Buch ist eine andere Art von Geschichte als das, was ich sonst so auf meinem Account produziere. Trotzdem schwirrt sie schon lange in meinem Kopf herum und ich hoffe, dass euch dieses Buch gefällt.

Eine neue ÄraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt