I want to live

408 23 18
                                    

Auf meine Hände starrend wartete ich also auf die Rückkehr des Mannes, der mich vor ein paar Minuten verwirrt zurückgelassen hatte. Minuten um Minuten verstrichen und ich rührte mich nicht vom Fleck. Doch kein Anzeichen darauf, dass Namjoon zurück kam. Seufzend erhob ich mich und verließ den Ort des Geschehens. Draußen, im Wohnzimmer saßen Jeongguk und Tae auf dem Sofa, sie schienen Spaß zu haben. Nur zu gerne würde ich mich daran beteiligen allerdings war ich mir sicher, dass sie mich nicht dabei haben wollen, denn ich gehörte eben nicht dazu. Mit gesenktem Blick lief ich an ihnen vorbei, auf dem Weg in mein Zimmer um mich wie immer zu verschanzen. Zu meiner Überraschung saß niemand geringeres als Namjoon dort. Wahrscheinlich hat er ebenfalls auf mich gewartet. Mit erwartungsvollem Blick blieb ich im Türrahmen stehen und räusperte mich um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Als er mich bemerkte zuckte er kurz zusammen. ''Wir müssen reden. Jetzt.'', gab er mit monotoner Stimme von sich. Zustimmend nickte ich bevor er fortfuhr:'' Wir sind Kollegen und so etwas darf nicht mehr vorkommen damit  unsere Arbeit oder unser Image nicht darunter leidet. Es wird zwar sehr schwer für mich, da ich ehrliche Gefühle für dich habe allerdings muss ich als Leader meinen Pflichten nachkommen. Es tut mir leid, dass ich diese Grenze überschritten habe und das obwohl du sichtlich nicht an mir interessiert bist. Ich verspreche es wird nicht mehr vorkommen. Das ändert nichts an unserer Freundschaft.'' Er ratterte es runter als hätte er es einstudiert, sichtlich darauf bedacht seine Gefühle nicht in seiner Stimme zu zeigen. Langsam schritt ich auf ihn zu. Seine Worte machten mich wütend. Weil wir in der Öffentlichkeit stehen dürfen wir unsere Leben nicht leben wie wir wollen? DRECK. Ich ließ mich neben ihn auf mein Bett sinken und blickte ihm tief in die Augen. Sie spiegelten Trauer und Enttäuschung wieder. Er ist ein toller Mensch, wie kommt er dann darauf eine Missgeburt wie mich zu lieben? Zögerlich nehme ich seine riesen Hand in meine und verschränke unsere Finger. Die Wärme die von seinem Körper ausgeht erwärmt mich. Namjoon hingegen blickt mich nur verwirrt an als ob ich während seines Vortrages auf stumm geschalten habe. ''Yoongi-'', fing er an doch ich brachte ihn zum Schweigen indem ich meine Lippen auf seine legte und sie sanft anfing zu bewegen. Überraschend wurde ich weggestoßen von ihm und das nicht gerade sanft. ''ALTER JA ICH HAB GEFÜHLE FÜR DICH ABER ICH HAB DIR GRAD ERKLÄRT, DASS ES NICHT GEHT. WAS SOLL DAS?", in diesem Moment machte er mir Angst. Ich habe Angst wenn ich angeschrien werde, noch dazu fange ich unkontrolliert zu weinen an, was mir sehr peinlich ist. Mit gesenktem Blick versuchte ich die aufsteigenden Tränen zu verstecken. Namjoon stand nun noch immer im Raum, ich blickte zu seinen Füßen, bis er meinen Kopf anhob um mir in die Augen sehen zu können. Seine Miene änderte sich von wütend zu besorgt:"Hyung ich wollte nicht, dass du weinst. Ich hab mich im Ton vergriffen. Okay bitte hör auf zu weinen, ich hab dich lieb ja?", redete er sanft auf mich ein während sein T-shirt sich mit meinen Tränen vollsog. Ich fasste mich nach kurzer Zeit und löste mich. So emotionslos wie möglich sagte ich:"Ich wollte sowieso nichts von dir. Ich wollte dich nur aufmuntern." Jap, ich hasse es Gefühle zu zeigen. Ohne ein weiteres Wort verlies ich den Raum.

Im Dorm war es Zeit für das verspätete Abendessen, da Jin ja geschlafen hatte. Der Duft des Essens lag in der Luft, welcher jedem anderen das Wasser im Mund zusammenlaufen lies, doch mich lies es eiskalt. Gerade als ich zur Tür hinaus wollte, packte mich jemand am Kragen. Eomma Jin. Verdammte scheiße. "Yoongi es ist spät, außerdem gibt es Abendessen. Wo willst du hin?", fragte er mit strengem Ton. Kaum war er ausgeruht war er wieder der Alte. Zappelnd versuchte ich mich aus dem Griff zu reißen, aber wieder Mal gelang es mir nicht. "N-nur ein bisschen f-frische Luft", stammelte ich. Nope ich wollte Rauchen. Die Einzige Sache die mich zerstört, die ich unter Kontrolle habe. Mein Hyung seufzte nur und lies mich gehen. "Aber besorg dir was zu essen ja? Sonst mach ich dir die Reste nachher warm. Und nimm eine Jacke mit!", rief er mir noch hinterher. Irgendwie süß

Natürlich trug ich Maske und Cap, was würde es für ein Bild machen wenn ein Kpop Idol am Zigarettenautomat erwischt werden würde? Nachdem ich die heiße Ware aus dem Automaten bekam, zündete ich die erste an, bald darauf folgte die Zweite. Ohne Ziel wanderte ich durch den Park, beobachtete den Himmel, die paar Menschen, welche sich noch hier befanden. Ich wurde müde und stopfte das Päckchen in meine Jackentasche um mich auf den Nachhauseweg zu machen. Hoffentlich war keiner von ihnen mehr wach, sonst hätte ich sehr viel Erklärungsbedarf.

I don't give a shit, I don't give a fuck m.ygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt