die verzaubernde dame

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„Dad, können wir jetzt gehen?", fragte Luise ihren Vater. „Nur noch einen Moment, Süße! Ich muss nur noch den Kranz für den kommenden Oster-Gottesdienst aufhängen!", rief Martin von oben. Genervt verdrehte Luise die Augen. Während sie sich in der Kirche umblickte, entdeckte sie eine junge, schöne Frau, die eine Zigarette rauchte und gerade dabei war sich von der Kirchenbank zu erheben. Höflich aber gleichzeitig emotionslos sprach sie sie an: „Ich bin hier um mich für eine Stelle in der Kirche zu bewerben. Ich bin Mrs Willson. Sind Sie die Tochter von Pastor Tennant?" „Luise Green. Freut mich", antwortete die andere in leicht sarkastischem aber dennoch professionellem Ton," ich arbeite nicht hier, ich warte nur auf meinen Vater. Aber fragen sie doch Ben da oben an dem Klavier. Der ist sowas wie Dad's rechte Hand." „Das ist eine Orgel! Und ich bin eine selbstständige Arbeitskraft!", rief Ben verärgert hinunter. „Sie wollen wohl nicht, dass jemand sie mit ihrem Vater in Verbindung bringt. Das kann ich sehr gut verstehen. Ist ‚Green' ihr Adoptiv-Name?", sagte sie lächelnd. „Woher wissen Sie das?", fragte Luise erstaunt. „Nun, viele sagen von mir, ich könne gut raten.", sagte die Dame und ging die Treppen hoch zur Orgel und unterhielt sich mit dem gleichalt scheinendem Ben Tyler. Mrs ‚Green' ließ sie verzaubert zurück.

„Mr Tennant!", rief der Kirchenmusiker zu dem Pastor hinüber," ich glaube diese Frau ist perfekt als Aushilfe für die Gestaltung des Gottesdienstes!" „Sie kann ja morgen früh zu mir ins Büro kommen, so gegen 9 Uhr?!", antwortete Martin. „Sehr schön!", rief sie ihm zu und dachte laut: „dann komme ich ja noch rechtzeitig ..." So verließ sie die Kirche und man hätte meinen können, dass sie sich danach in Luft aufgelöst hatte als ein Fahrradfahrer an ihr vorbeifuhr.

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