Kapitel 5-Die Party

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~Xara's Sicht~

Noch bevor der lang gezogene schrille Klingelton des durchschnittlichen Einfamilienhauses am Stadtrand Londons erstarb, wurde die Haustür mit viel Schwung aufgerissen.

Ein rothaariges Mädchen in meinem Alter stand dort und starrte mich einen Moment misstrauisch an, bevor ihr Mund sich zu einem Lächeln verzog und sie aus dem Haus hinaus in die Sonne trat, um mich zur Begrüßung zu umarmen. Ich war etwas unsicher wie ich reagieren sollte und blieb so erst einmal stocksteif stehen.

Ehe sie sich von mir gelöst hatte, fing sie auch schon an zu reden:

„Du bist also Xara! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe, als Papa gestern erzählt hat, dass endlich mal jemand zu Besuch kommt, der genauso alt ist wie ich. Du kannst gerne in meinem Zimmer schlafen. Falls wir in dasselbe Haus kommen, sind wir es dann schon gewohnt im selben Raum zu schlafen. So oder so werden wir bestimmt super Freundinnen, dafür muss man ja nicht im selben Hogwartshaus sein. Reicht ja auch schon die gleichen Hobbys zu haben. Magst du Literatur? Ich habe da letztens so ein ganz tolles Buch entdeckt... "

Sie verstummte, als sie meinen überforderten Blick bemerkte, der vermutlich Bände sprach. Diese ganzen Sätze hatte das Mädchen in einer beeindruckenden Geschwindigkeit herausgebracht, bei der ich kein bisschen folgen konnte.

„ Oje, ich quatsche vermutlich wieder zu viel. Kein Grund so ein hilfloses Gesicht zu machen! Ich tue dir schon nichts", während diesen Worten packte sie meinen Arm und bugsierte mich sanft ins Haus hinein, „Ich bin übrigens Lily. Paps hat dir bestimmt schon erzählt, dass wir jetzt zusammen nach Hogwarts kommen."

Ich nickte vorsichtig und lächelte dabei. Trotz ihrer sehr überschwänglichen Art mochte ich Lily. Es war schön nicht die sein zu müssen, die redete, sondern einfach mal zu zuhören, auch wenn ich die Hälfte des Gesagten nicht verstand.

Während Lily weiter ohne Punkt und Komma redete, führte sie mich durch den Flur in die Küche, in die Onkel Harry mit meinem Koffer schon vorgegangen war, nachdem Lily mich an der Haustür in Beschlag genommen hatte.

Dort traf ich dann auch auf meine Tante Ginny, die gerade Harry dazu verdonnerte die für die „Party" angefangenen Kuchentörtchen, die in der Küchenzeile standen, fertigzustellen, damit sie mich, wie zuvor auch ihre Tochter, fest in den Arm nehmen konnte.

Sie half a mir dabei meinen Koffer in Lily's Zimmer zu bringen. Aber nicht auf gewöhnliche Weise, nein. Mit MAGIE. Sie lies den Koffer schweben! Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass es das allererste Mal war, dass ich Magie zu sehen bekam und nicht zu beeindruckt zu wirken, aber das war leichter gesagt als getan.

Ich glaube im Endeffekt war es ziemlich auffällig. Aber obwohl ich mir sicher war, dass Tante Ginny mitbekam was los war, war sie so taktvoll nichts zu sagen, und hielt den Zauber sogar noch ein bisschen länger aufrecht als es eigentlich nötig gewesen wäre.

In Lily's Zimmer angekommen, zeigte sie mir das Bett, in dem ich schlafen sollte, ein zusammen klappbares Feldbett, welches am Fußende von Lily's Bett, welches von einer blumigen Tagesdecke bedeckt wurde,
aufgestellt war und auch den Kleiderschrank. Die Wände waren in der Farbe hellblau gestrichen und durch die beiden hohen Fenster schien die Abendsonne.

Dann ließ sie mich alleine, mit dem Hinweis, dass in einer Stunde die befreundete Familie namens Granger-Weasley kommen würde, die zuvor beide Potter Jungen und ihr eigenes Kind vom Bahnhof abholen würden. Falls ich mich fertig machen wolle, dann am besten jetzt.

Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, atmete ich erst einmal tief durch. Diese Familie war sehr nett keine Frage (oder jedenfalls die drei Mitglieder, die ich bis jetzt kennengelernt hatte), vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass sie erst gestern erfahren hatten, dass sie mich für sechs Wochen aufnehmen sollten. Trotzdem war ich froh jetzt alleine zu sein.

Es ist anstrengend so zu tun als hätte man gute Laune, wenn es einem in Wahrheit ziemlich schlecht geht. Ich fühlte mich ungewollt. Mein eigener Vater hatte mich abgeschoben, obwohl doch die Familie immer für einen da sein sollte, und ich schafte es noch nicht einmal sauer auf ihn zu sein. Ich war einfach nur traurig.

Unsicher kramte ich in meinem Koffer herum. Sollte ich etwas Schickes oder doch lieber eine alltägliche Jeans und T-shirt Kombi anziehen? Schlussendlich entschied ich mich dann für eine ganz normale Jeans und eine schöne, bunte Bluse, die mir Grandpa letztes Jahr geschenkt hatte und die ich sehr gerne anzog.

Dann fing ich an meinen Koffer auszupacken, bis es an der Tür klingelte. Weil ich nervös war so viele neue Leute kennenzulernen, die sich ein Urteil über mich bilden würden, packte ich ohne Eile fertig aus, und verließ erst dann Lily's Zimmer, um langsam die Treppe hinunter zu gehen.

Der Flur war, bis auf drei große und schwer aussehende Koffer leer. Ich ging den mit beigefarbenen Teppichboden ausgelegten Flur entlang, an der Küchentür vorbei, zum Wohnzimmer und lauschte. Eindeutig waren die Bewohner und die Gäste des Hauses dort drin, man konnte die vielen Gespräche hören, die im Gange waren, und so trat ich ein.

Im Nachhinein gesehen waren meine Sorgen äußerst unberechtigt gewesen. Zwar verhaspelte ich mich ein wenig, als ich mich vorstellte, weil mich alle anstarrten, aber ich hätte auf keinen Fall so nervös sein müssen. Jeder war ausgesprochen freundlich zu mir.

Die meiste Zeit des Abends verbrachte ich mit Lily und Hugo, dem rothaarigen Granger-Weasley Jungen, der zusammen mit uns nach Hogwarts kommen würde. Obwohl ich mich mit allen anderen auch schon unterhalten hatte, hatte ich immer noch nicht ganz den Dreh raus wer, wer war. Vor allem die ganzen rothaarigen Kinder waren am Anfang echt schwer auseinander zu halten.

Als die Sonne anfing unterzugehen, schickten die Erwachsenen die Kinder in den Garten (und zu den „Kindern" gehörte auch James, dem man ansehen konnte, dass er viel lieber drinnen geblieben wäre und dem Erwachsenen-Gespräch zugehört hätte).

So saßen wir sechs also im Dunkeln auf Gartenstühlen aus Holz und redeten einfach. Und es funktionierte einfach - trotz dem Altersunterschied. Die Größeren erzählten von Hogwarts, von den vier Häusern und Quidditch, von dem Unterricht und den Lehrern.

Ich erzählte von Paps und mein Leben mit ihm. Mama erwähnte ich erstmal nicht. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn sich jemand dafür interessiert, was du zu sagen hast. Es war wirklich ein toller Abend. Sie waren alle so nett zu mir, obwohl ich einfach in ihre Familie eingedrungen war, ohne Vorwarnung. Hoffentlich blieb das so, zur Abwechslung konnte ich echt einmal Leute gebrauchen, die mich wirklich mochten.

Wir unterhielten uns so lange, bis um Mitternacht die Erwachsenen raus kamen, um uns ins Bett zu schicken. Die Potter-Weasleys würden die Nacht hierbleiben, da es sich für sie absolut nicht lohnte jetzt noch nachhause zu fahren.

So wurden Hugo und Rose in James' Zimmer einquartiert, während dieser bei Albus schlafen sollte. Ich schlief natürlich bei Lily. Unten im Wohnzimmer sagte ich den Erwachsenen „Gute Nacht" und oben auch James, der gerade aus dem Bad kam und mich anlächelte . Alle anderen waren schon in ihren Zimmern verschwunden.

Meine Schlafstätte, das Feldbett, war erstaunlicherweise viel gemütlicher als es aussah. Und so fiel ich, kaum hatte ich mich hingelegt und auch Lily „Gute Nacht" gesagt, in einen tiefen Schlaf.

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Hallo Leutchen, tut mir schrecklich leid, dass ich eine gefühlte Ewigkeit nichts mehr hochgeladen habe. Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich einfach keine Lust und war super unmotiviert. Hoffentlich wird das jetzt besser, aber ich kann natürlich nichts versprechen :) Also klar freue mich über Feedback, aber ich bin auch immer zu faul welches zu schreiben, deswegen verstehe ich es, wenn ihr es nicht macht... Bis zum nächsten Mal!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 13, 2018 ⏰

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