1.Kapitel

48 1 0
                                    

Also sitzt meine ganze Familie am Tisch und isst meine Geburtstagstorte. Ich würde sehr gerne mit Mama über die Sache mit dem Jugendamt reden, aber sie würde sowieso nur abblocken.

Meine Schwester erzählt irgendeinen Mist über Pferde und meine Mutter und Dennis tuen so als würden sie zu hören. Manchmal frage ich mich echt wieso meine Mutter zwei Kinder bekommen hat obwohl sie den Eindruck macht als würden wir sie dauerhaft nerven. Vielleicht war ich ja ein Ausrutscher und deshalb habe ich meinen Vater nie kennengelernt. Meine Mutter hat mir nie erzählt wie er hieß,wie er aussah oder warum ich ihn nicht kenne. Ich werde von dem klingeln meines Handys aus meiner Träumerei rausgerissen und starre auf das Display.

"Timo" steht fettgeschrieben auf dem Display meines Handys. Timo ist mein bester Freund, wir kennen uns seit dem Kindergarten. Er ist auch 16 Jahre alt, wohnt 2 Straßen von mir entfernt und sieht ziemlich gut aus. In der Grundschule, die wir zusammen besucht haben war ich immer in ihn verliebt. Dass ist jetzt aber nicht mehr so obwohl wir und täglich sehen. Wir beide gehen auf das selbe Gymnasium in unserer Straße.

"Hallo? Timo?"

"Hey Jessie! Alles gute!"

"Danke, wie gehts dir? Immer noch Kopfschmerzen von gestern?"

"Naja, lässt sich aushalten! Was tut man nicht alles um mit seiner besten Freundin reinzufeiern!"

"War echt lieb das wir bei dir feiern konnten, meine Eltern hätten das niemals erlaubt."

"Ich geb es an meine Eltern weiter, aber hey..

wie siehts eigentlich aus mit dem Jugendamt? Gehst du hin?"

"Ich weiß nicht... irgendwie habe ich auch Angst! Will ich wirklich den Mann treffen der mich einfach so sitzen lassen hat?"

"Halloohoo, er ist dein Vater! Natürlich willst du das!"

"Ich werd's mir überlegen Timo!"

"Okay mach das ich muss Schluss machen meine Mutter ruft! Tschüss Jessie!"

"Bis dann Timo"

Immerhin ein Lichtblick am Tag, denke ich mir und vielleicht wird es ja noch mehr! Während ich telefonierte hat meine Familie angefangen den Tisch mit Geschenken zu beladen. Jetzt kommt das schwierigste, bei jedem Geschenk so zu tun als würde man sich riesig freuen, auch wenn es das hässlichste Handtäschchen ist was man je bekommen hat. Dies war nämlich grade der Fall.

Das Geschenk meiner Schwester war eine rosa Glitzer-Handtasche mit einem Pferd drauf! Meine Schwester sollte nach 12 Jahren so langsam mal wissen dass ich Gegensatz zu ihr Pferde, Rosa und Glitzer hasse. Wahrscheinlich kam dieses Geschenk mit dem Hintergedanken, dass sie die Tasche auch mal benutzen kann. Das nächste Geschenk kommt von meinem Stiefvater. Eine Gesichtsmaske, auf den ersten Blick ein tolles Geschenk. Auf den zweiten Blick eine Maske mit einer Anti-Falten Wirkung. Oh mein Gott, ist diese Familie den zu gar nichts zu gebrauchen? Das Geschenk meiner Mutter war meine letzte Hoffnung weil ich ihr eine genaue Beschreibung der Schuhe gemacht habe die ich haben will. Ich packe das Geschenk aus und.. zum Vorschein kommt die billige 15€-Version der Schuhe die ich haben wollte.

"Ich dachte mir..dass macht doch kein Unterschied,

findest du es schlimm?", fragte sie allen ernstes.

Ich quetsche ein leises "Nein" hervor und verschwand mit den Geschenken im Zimmer.

Vater UnbekanntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt