Kapitel 6.

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"Du solltest fürs Erste in unserer Nähe bleiben, damit dir sowas nicht nochmal passiert, wir erklären es dir, wenn wir im Dorm sind."

Alle Bandmitglieder hatten in den Ecken Seouls nach Eun Hee gesucht. Sie versammelten sich wieder an einem Punkt, als Xiumin jedem Bescheid gab, dass sie das Mädchen gefunden hätten. Sie stiegen gemeinsam in den schwarzen Van, Chen half Eun Hee ins Auto und stieg somit als letztes ein. D.O. hatte sich auf Kais Schoß verfrachtet, damit alle sitzen konnten, da der Van nicht mit 10 Sitzen ausgestattet war. Er fand es nicht schlimm, schließlich waren die Zwei beste Freunde und würden sich nicht mal dafür schämen, zusammen in die Badewanne zu gehen. Als alle sicher drin waren, gaben sich alle die Hand und Eun Hee sah sich verwirrt um, ihre Hände wurden dann aber von Chen und D.O. ergriffen und Kais Stimme ertönte: "Gut festhalten.", er grinste und teleportierte die 10 samt Auto auf ihren Parkplatz und dann ohne Auto auch direkt in ihr Wohnzimmer. Das alles ging Eun Hee viel zu schnell, schließlich war sie sowas nicht gewöhnt, und sie verlor das Gleichgewicht, jedoch zog Chen sie rechtzeitig zurück auf die Beine, da er ihre Hand noch hielt.

Peinlich berührt und mit roten Wangen bedankte sie sich bei ihm, der sie nur anlächelte. Ihr ist schon früher aufgefallen, wie süß seine hochgezogenen Mundwinkel waren und musste aufpassen, kein quietschendes Geräusch von sich zu geben.

Lay kam direkt auf Eun Hee zugesteuert und packte sie energisch an den Schultern, drehte sie hin und her und beäugte sie von Kopf bis Fuß. "Hast du dich verletzt? Geht es dir gut? Hast du irgendwelche Schmerzen?", redete er direkt auf sie ein.

Chen lachte belustigt und beruhigte Lay mit einem leichten Klopfen seiner flachen Hand auf Lays Rücken, der Eun Hee nun einen ziemlichen Drehwurm verpasst hatte. Eun Hee setzte sich kurz auf den Boden, um nicht vor Schwindel erneut umzukippen. "Ja... ich habe nur ein paar Schürfwunden.", sie blinzelte mehrere Male noch etwas abwesend.

"Zeig mal her.", Lay kniete sich zu ihr hinunter und nahm ihren Arm, um sich diesen genau anzusehen. Während er die Kratzer und Schürfwunden sorgfältig heilte, beteiligten sich die restlichen Bandmitglieder dem kleinen Gespräch und fragten sie, was passiert war. Chen half ihr wieder auf die Beine und bat sie freundlich auf die Couch, Lay ließ sich dadurch nicht abkriegen, die kleinen Wunden zu heilen und blieb erst einmal still und konzentriert.

Sie kaute auf ihrer Unterlippe und reimte sich im Kopf einen Anfang zusammen. "Also es lag plötzlich so ein kleiner pinker Zettel auf der Theke im Café. Dort stand drauf, dass ich um Mitternacht zum Han River kommen solle...", Eun Hee wirkte zurückhaltend und angespannt.

Xiumin unterbrach sie: "Weißt du, wer diesen Zettel dort hingelegt hatte?"

Eun Hee schüttelte den Kopf. "Ich bin mir nicht sicher, aber nachdem ein verpuppter Mann den Laden verlassen hatte, lag da dieser Zettel.", sie kaute unsicher und noch immer ein bisschen traumatisiert auf ihrer Unterlippe.

"Wie sah er aus?"

"I-ich kann es nicht so genau beschreiben... aber er erinnerte mich an eine Art Detektiv. Diese schwarze Mütze und diese lange schwarze Jacke... er war völlig in schwarz eingepackt und hatte so wie ihr ein Cap und Sonnenbrille auf.", die Jungs hörten ihr genau zu und ließen sie nicht aus den Augen. Lay wurde gerade fertig und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden um ihr weiter zuzuhören. Eun Hee bedankte sich schüchtern mit einem Lächeln und erzählte konzentriert weiter. "Auf jeden Fall dachte ich, dass ihr diese Nachricht durch diesen Mann hinterlassen habt, da Sehun mir ja schon einmal geschrieben hatte... und ich bin dann halt auch zum Treffpunkt gegangen und habe gewartet. Aber ihr kamt nicht und ich hörte ständig Schritte aus allen Richtungen und bin dann losgelaufen, weil es mir doch zu seriös wurde. Und dann war da plötzlich diese schwarze Gestalt mit den roten Augen-", Eun Hees Stimme wurde zum Ende heiser durch die aufsteigenden Tränen. Ihr Mund verzog sich, ihr war das gerade so egal, dass sie hier anfing zu heulen. Meistens weinte sie immer erst, wenn sie allein war, denn sie bekam immer solche roten Flecken im Gesicht und ihr war das einfach nur unangenehm. Doch diesmal war der Schock einfach zu groß. "Ich hatte solche Angst!", nun brach sie völlig in Tränen aus und legte ihre Hände vor ihr Gesicht, ihre Schultern bebten und insgeheim wünschte sie sich, niemals zum Han River gegangen zu sein.

Jemand zog sie in eine Umarmung und klopfte ihr beruhigend auf den Rücken. Er flüsterte ein leises "Shhh" und ließ sie erst wieder los, als sie sich wieder etwas beruhigte. Chen betrachtete ihr Gesicht und gab ihr ein Taschentuch. Eun Hee blickte schnell in eine andere Richtung, erst jetzt fiel ihr auf, wie nahe er ihr doch war und wischte sich schnell die Tränen weg. Sie mied die Blicke der anderen, jetzt war es ihr wieder peinlich, solch ein fleckiges Gesicht zu haben, am liebsten wäre sie gerade unsichtbar.

Xiumin sah ernst zu seinen Bandmitgliedern, lehnte sich etwas vor und verschränkte seine Hände miteinander. "Das müssen zwei Vampire aus dem Lager sein. Die Beschreibung passt ziemlich genau und einfach so würde ein Vampir aus Seoul jemand anderes nicht angreifen."

Chanyeol nickte zustimmend und drehte seinen Kopf wieder in Richtung Eun Hee und sah sie besorgt an. "Du solltest jetzt nicht mehr so leichtsinnig außer Haus gehen. Vielleicht sollten wir dich jetzt öfter begleiten."

Suho mischte sich in der ganzen Sache ein. Er war immerhin der Leader und sorgte auch ein bisschen für Verantwortung in der Gruppe. "Chanyeol das ist nicht so einfach wie du denkst. Wir müssen unsere Termine ebenfalls einhalten."

"Kann man denn da wirklich nichts machen? Irgendwie ist es auch unsere Schuld, dass die Fans nun in einem solchen Schlamassel stecken. Das Lager wird versuchen jeden einzelnen zu fangen, den sie auf dem Konzert verwandelt haben.", erwiderte Chanyeol.

"Wir müssen uns selbst erst einmal schützen und können nicht gleichzeitig noch auf jemanden aufpassen, den wir nicht kennen.", Kai sah Eun Hee abfällig an, erhob sich von seinem Platz und ging aus dem Wohnzimmer, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Eun Hee schluckte und senkte ihren Kopf. Seine Worte waren ziemlich harsch, sie fühlte sich hier etwas unwohl. Die Member sahen ihn noch hinterher und D.O. seufzte, er entschuldigte sich anstelle von Kai. "Er ist manchmal so... er ist wirklich etwas verwöhnt und ihm passt es nicht, wenn es nicht so läuft, wie er es wollte.", er zwang sich zu einem Lächeln und verabschiedete sich und ging ebenfalls aus dem Wohnzimmer, wahrscheinlich zu Kai. Er war wohl immer noch sauer wegen der Sache im Café, Eun Hee hatte damit wohl nur wenig Symphatiepunkte erreichen können.

"Er hat recht. Ihr könnt nicht noch auf jemand anderes aufpassen. Euer Kalender ist bestimmt völlig verplant und wer weiß... vielleicht würde ich sogar im Internet verraten, wo ihr wohnt und würde eure Sachen stählen um sie an Fans zu verkaufen.", sie lachte leicht. Sie spürte die heißen Tränen von vorhin immer noch auf ihrer Haut. Sowas würde sie wirklich nie tun, sie war immerhin ein gut erzogenes Mädchen, etwas introvertiert und würde eigentlich nur das Beste für andere wollen, jedoch kann man nie wissen, ob eine Person wirklich so ist, EXO kannte sie ja überhaupt nicht.

"Sag sowas doch nicht! Ich meine, wir kennen uns so gut wie garnicht, aber du scheinst irgendwie... anders zu sein. Ich kann dir nicht zutrauen, sowas zu machen. Hör nicht auf Kai!", tadelte Chanyeol.

Suho seufzte und gab nach der Auseinandersetzung nach. "Na gut, wir werden eine Lösung finden, um ein Auge auf dich werfen zu können. Trotzdem kannst du nicht hier im Dorm bleiben, das würde unser Manager nicht gestatten."

Chanyeol grinste ausgiebig, diesen Blick erkannte Baekhyun sofort: "Was hast du vor, Chanyeol?", er wartete mit zusammengekniffenen Augen auf seine Antwort und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Chanyeol wackelte mit den Augenbrauen: "Unser Manager muss doch kein Wind davon kriegen. Er schläft ja immerhin in der kleinen Wohnung gegenüber und er guckt ja nie in unser Gästezimmer.", und zuckte mit den Schultern.

Risky Love || EXO FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt