Kapitel 8.

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Eun Hee wurde durch ein Klopfen an der Tür geweckt. Brummend drehte sie sich auf die andere Seite und zog die Decke weiter über ihren Kopf. Es klopfte nochmal, diesmal nicht so zurückhaltend und Eun Hee presste nun auch ihr großes Kopfkissen über den Kopf, in der Hoffnung, dass sie direkt weiterschlafen konnte. Doch dies wurde ihr nicht gewährt, ein munterer Chanyeol öffnete die Tür einen Spalt und lunschte ins Zimmer. Als er bemerkte, dass das Mädchen wohl noch schlief, kam er ganz ins Zimmer und schloss hinter sich leise die Tür.

"Eun Hee?", flüsterte er und musste genau hinsehen, um zu erkennen, dass sie auch wirklich im Bett lag, denn es stapelten sich eine Menge Kissen auf dem ganzen Bett.

Eun Hee brummte. Chanyeol lachte und ging auf das Bett zu. "Aufstehen, wir haben Frühstück gemacht."

"Keinen Hunger..."

Nochmal lachte Chanyeol. "Doch den hast du. Ich höre deinen Bauch knurren, auch wenn es nur ganz leise ist. Ach komm schon, oder soll ich einen kalten Wassereimer holen?", er wackelte mit den Augenbrauen, auch wenn es Eun Hee nicht sehen konnte.

Eun Hee antwortete nicht darauf. Sie wusste, er würde das niemals tun. Dann hörte sie leise Schritte die sich immer weiter entfernten und die Tür wurde geschlossen. Sie war ein totaler Morgenmuffel und sie würde auf ewig in diesem bequemen Bett bleiben, davon kann sie keiner abhalten.

Doch plötzlich wurde ihre Decke weggezogen und ein eiskalter Schwall an Wasser landete auf ihrem Körper. Eun Hee schrie auf, setzte sich schlagartig auf und sprang aus dem Bett. Das war es wohl mit der Ewigkeit. "Hey! W-was sollte das denn?!", etwas entrüstet sah sie ihr Gegenüber an, der einen riesen, nun leeren Eimer in der Hand hielt, und umklammerte sich mit ihren Armen, das Wasser war verdammt kalt und nun fror sie sich förmlich den Arsch ab und bibberte nur vor sich hin.

Chanyeol kriegte sich vor Lachen nicht mehr ein und hielt sich seinen Bauch. Er hatte sogar an Handtücher gedacht und gab ihr eines, welches sie mit einer geschürzten Lippe und einen gespielt bösen Blick annahm.

Kurz schniefte sie und legte es um ihren Körper und klammerte sich daran fest, als würde ihr Leben davon abhängen.

"Sorry, aber sowas machen wir bei den anderen auch, wenn sie nicht aufstehen wollen. Und es ist jedes Mal aufs Neue lustig! Trockne dich gut ab und mach dich fertig. Wir sind in der Küche und warten auf dich.", aufmunternd lächelte Chanyeol sie an und verließ immer noch schadenfroh das Zimmer ein zweites Mal am Morgen.

Noch immer schmollte Eun Hee, doch wäre es wirklich unhöflich, wenn sie nicht mit den anderen frühstücken würde, wenn sie doch auf sie warteten und für sie aufgedeckt haben. Was dachte sie sich nur dabei, zu widersprechen. Kurz fuhr sie sich durch die feuchten Haare und zog sich schnell die triefend nassen Sachen von Chen aus. Sie dachte wieder an den vorigen Abend und bekam rote Wangen, sie würde für Chen die Sachen waschen und sie ihm dann wiedergeben. Ihre eigenen Klamotten zog sie sich über und suchte nach dem Bad, wo sie sich frisch machen würde.

Nach einigen Minuten stand sie nun an der Treppe. Unten war die Küche, doch wo? Leise stieg sie die große Wendeltreppe hinunter und lauschte nach Stimmen. Diese ertönten am Ende des Ganges hinter einer fast geschlossenen Tür. Sie schlich sich leise durch den Flur, etwas nervös war sie, um ehrlich zu sein. Nach ein paar Schritten wurden die Stimmen lauter. Sollte sie jetzt einfach in den Raum eintreten, von dem sie dachte, es wäre die Küche? Vielleicht täuschte sie sich einfach und sie würde wieder die Privatsphäre anderer brechen, allein der Gedanke an gestern ließ sie nervös werden und schwitzen. Langsam ging sie auf die Tür zu, als Kyungsoo unerwartet dort herauskam und sie in ihrem Gang unterbrach. Etwas erschrocken sah sie ihn an und bekam auch erstmal keinen Ton raus. Kyungsoo wirkte auch nicht sonderlich gesprächig, er hatte seinen Kopf leicht gesenkt als Guten-Morgen-Gruß und ging auf eine kleine Tür zu.

"I-ist das hier die Küche?", rutschte es ihr dann heraus.

Kyungsoo drehte sich fragend zu ihr und folgte mit seinen Augen ihre Hand, welche stehts zum Raum zeigte, aus welchem er gerade kam. Er blinzelte ein paar Mal und nickte dann leicht. Eun Hee verbeugte sich dankend, Kyungsoo wandte sich aber wieder dem zu, was er eigentlich vorhatte und verschwand in einer kleinen Kammer.

Als Eun Hee die Tür aufmachte, begegneten ihr mehrere Augenpaare. EXO schien wohl schon ziemlich munter, es wurde sich laut über alle möglichen Dinge unterhalten, gelacht und geärgert.

"M-morgen...", Eun Hee rieb sich schüchtern ihren Arm und analysierte alles für einen kurzen Moment. Xiumin war der Erste, der ihr mit einem "Guten Morgen" entgegenkam, woraufhin dann schon die anderen folgten. Kyungsoo kam danach auch wieder zurück, diesmal mit einem kleinen Sixpack Wasserflaschen und stellte diese einzeln in den großen Kühlschrank.

"Setz dich zu uns, du hast bestimmt Hunger.", Xiumin klopfte auf dem Platz neben sich am Ende des Tisches. Er schob ihr eine Schüssel voller Essen hinüber und stopfte sich selbst wieder etwas in den Mund.

Langsam fing Eun Hee dann auch an zu essen. Die Atmosphäre blieb einige Minuten so, wie sie war – laut und trotzdem entspannt als auch fröhlich. Suho unterbrach dies aber und fing eine etwas ernstere Konversation mit dem Mädchen an.

"Es ist wohl doch dazu gekommen, dass wir dich hier übernachten ließen.", er lächelte ihr leicht zu, um nicht völlig unfreundlich zu wirken. "Aber ich möchte dich um etwas bitten, zum Schutz meiner Freunde und mir."

Eun Hee sah ihn nervös an und nickte leicht, damit er weiterfuhr. Sie bekam jetzt etwas Angst, vielleicht hatte sie doch etwas vermasselt. Sie würde sich sofort entschuldigen und versuchen, alles wieder gut zu machen.

"Bitte mache keine Fotos ohne Erlaubnis von unserem Dorm oder von uns. Stell sie auch nicht ins Internet, man könnte herausfinden, wo wir wohnen. Ah, und bitte poste auch nichts, dass du hier warst oder so."

Eun Hee schluckte und nickte sofort. "W-wenn ich jemals so etwas machen sollte, dürft ihr mich t-töten!", allein der Gedanke daran ließ sie erschaudern.

Die anderen lachten los oder verkniffen es sich, indem sie sich noch etwas Essen in den Mund stopften. Eun Hee verstand nicht, warum plötzlich alle grinsten und lachten, bis Sehun lächelnd das Wort ergriff. "Wir werden es uns merken, jedoch denke ich – dass soll jetzt keineswegs arrogant erscheinen – dass du sowieso etwas zu großen Respekt vor uns hast, als das du irgendwas Schlimmes machst und du dann weißt, dass deine letzte Stunde geschlagen hat.", er war direkt und zwinkerte ihr zu.

Eun Hee senkte den Kopf, um ihr rot werdendes Gesicht hinter ihrem langen Haar zu verstecken. Da hatte Sehun wohl recht, sie hatte wirklich großen Respekt. Nicht nur weil sie ihre Lieblingssänger waren, sondern auch, weil es sich herausstellte, dass sie Vampire sind. Sie war sich zwar im Klaren, dass es diese Fabelwesen gab, jedoch konnte sie ihre Angst nicht unterdrücken, immerhin wurde ihr Onkel getötet, den sie über alles geliebt hatte, als sie noch klein war.

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Hallo, da melde ich mich auch mal wieder- nach ca. 2 Jahren, upsie😅
Diese Story habe ich natürlich nicht vergessen. Die Zeit ist da wohl eher das Problem. Jetzt in der Coronakrise ist sowieso viel los, das ist schon echt anstrengend!🙄
Bleibt auf alle Fälle gesund!:) Und bleibt freundlich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 05, 2020 ⏰

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