Kapitel 51

96 4 0
                                    

Die letzte Meldung von diesem Abend wollte mir nicht aus dem Kopf gehen:
Bei dem toten Krieger handelt es sich um Lanzo Smith, Halbwikinger und Halbindianer. Blake Caden offiziell als neuer Rekrut der Londoner Kriegerpolizei zugelassen.

Blake lebte nicht nur noch, sondern er hatte den Job bekommen von dem er mir erzählt hatte, dass er ihn wollte.

Es hatte sich an dem Abend auch noch schnell herausgestellt, dass die Trauerfeier für den leiblichen Sohn von Blakes Vater war, der vor genau fünf Jahren bei dem Versuch eine Gruppe Krieger vor dem sicheren Tod zu beschützen tödlich verletzt und noch in der Nacht schließlich gestorben war.

Doch es gab eine Nachricht, die sich schneller verbreitete als die Nachricht, dass Blake offiziell als Rekrut zur Polizei zugelassen worden war.

Redfire hatte sich aufgelöst.

Die Meinungen, die ich dazu hörte, könnten nicht unterschiedlicher sein.

Es gab viele, die immer schon gedacht hatten, dass Redfire ähnlich schlimm war wie Chrysis und dann gab es noch  die, die nicht gewollt hatten, dass Redfire sich auflöste.

Grigorios war auch anders seitdem er entschieden hatte, Redfire aufzulösen.

Er redete nicht viel und ich bekam ihn kaum zu Gesicht.

Mit jedem Tag wurde ich misstrauischer. Irgendetwas verschwieg er mir doch.

Doch es wurde auch Zeit, dass ich meine Mutter, Achak und meinen Halbbruder davor warnte, dass sie in ernsthafter Gefahr waren.

Achak und Rokuro rief ich kurzerhand an und warnte sie.

Aber die beiden waren nicht das Problem.

Sondern meine Mutter.

Ich hatte sie das letzte Mal nach dem Angriff auf sie gesehen und irgendetwas sagte mir, dass ich das ändern sollte.

Auch wenn ich nicht die leiseste Ahnung hatte wie ich mit ihr umgehen sollte.

Kurzerhand rief ich sie an und fragte ob sie zuhause war.

Dann machte ich mich auf den Weg zu der Wohnung in der ich groß geworden war.

•~~○●○~~•

Als ich an der Tube Haltestelle ausstieg, die ich mein ganzes Leben lang benutzt hatte um ins Herz der Stadt zu kommen, überkamen mich mehr Gefühle als ich gedacht hatte.

Ich schloss die Augen für einen Moment und musste mich kurz beruhigen.

Dann ging ich langsam durch das ruhigere Stadtviertel und schließlich kam die Wohnung, in der meine Mutter immer noch wohnte, in Sicht.

Ich trat auf die Tür zu und drückte auf die Klingel neben dem Namenschilder meiner Mutter.

Die Tür ging mit einem Summen auf und ich ging zu der Wohnungstür meiner Mutter.

Meine Mutter stand schon in der Tür und lächelte mich an.

"Hey", begrüßte sie mich.

Ich kam zu ihr und stand erst einmal unsicher vor ihr. "Hey", entgegnete ich und meine Mutter ließ mich in die Wohnung.

Ich trat ein und sah mich um.

Die Bilder, die früher von meinem Vater hier gehangen hatten hingen nicht mehr, stellte ich sofort fest.

Doch ansonsten hatte sie nicht viel verändert.

Meine Mutter brachte mich ins Wohnzimmer und stellte mir eine Tasse Kaffee und ein Milchkännchen hin.

Ich setzte mich auf den Ohrensessel und meine Mutter setzte sich mir gegenüber auf das Sofa.

"Ich habe dich lange nicht mehr gesehen", bemerkte meine Mutter.

Ich nickte und sah sie an. "Das letzte Mal war als du im Krankenhaus warst, nachdem du angegriffen wurdest", stimmte ich ihr zu und gab etwas Milch in meinen Kaffee.

Meine Mutter nickte. "Das war auch das letzte Mal, das ich deinen Dad gesehen habe", bemerkte sie.

Ich wurde hellhörig. "Dad war bei dir im Krankenhaus?", fragte ich nach.

Meine Mutter schüttelte den Kopf und griff nach ihrer Kaffeetasse. "Er war nicht im Krankenhaus", widersprach sie mir und seufzte. "Er hat mich angegriffen."

Ich riss ungläubig die Augen auf und schüttelte ungläubig den Kopf.

Meine Mutter nickte. "Aber das ist jetzt egal", bemerkte sie und lächelte mich leicht an. "Warum wolltest du zu mir kommen?"

Ich musste mir erst wieder ins Gedächtnis rufen, was mir Valentinus gedroht hatte.

"Chrysis wird möglicherweise versuchen dich anzugreifen", informierte ich meine Mutter geraudeheraus.

Meine Mutter griff nach meiner Hand und ich sah sie an.

"Das war mir schon klar als das mit deinem Vater passiert ist", versicherte sie mir. "Mach dir keine Sorgen um mich, ich werde auf mich aufpassen."

Ich nickte dankbar und beruhigt.

"Du willst nach Dad mich nicht auch noch verlieren, oder?", riet  meine Mutter.

Bevor ich antworten konnte seufzte meine Mutter. "Es wundert mich, dass Chrysis deinen Dad wirklich erwischt hat", gab meine Mutter zu und warf einen Blick auf ihre Uhr.

"Ich kann es auch nicht glauben", stimmte ich ihr zu. "Aber es ist in das Auto eingestiegen, das in die Luft geflogen ist."

Meine Mutter nickte wenig überzeugt.




**Wo treibt sich Grigorios wohl herum?

Jetzt habe ich aufgelöst wer Ivorys Mutter damals im ersten Teil angegriffen hat. Aber weshalb hat Kiyoshi das gemacht?

Wir gehen übrigens immer mehr in Richtung Ende und so langsam fallen die Würfel.

Es wird trotzdem noch genug passieren.

Liebe Grüße
Julia**

School of Warriors - Screaming Ghost (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt