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Ich höre noch heute jedes seiner Worte ganz genau, als mir der Leiter der Fazbear's Filiale zeigte, wie das animatronic zu bedienen war. Ich hatte ihm aufmerksam zugehört und schließlich kam ich recht gut mit dem Anzug des Hasen mit Namen Springbonnie klar. Eine Weile später lernte ich dann Fred kennen, den Mann, der Fredbear bediente. Und was soll ich sagen? Wir kamen prima klar, auch wenn er von einem weit niedrigerem Niveau war als ich. Doch das war mir schon von vornherein klar gewesen. Schließlich kam es nicht jeden Tag vor, dass ein erfolgreicher Geschäftsmann wie ich seinen gut bezahlten Job einfach so gegen eine miese Berufung als Maskottchen in einer Pizzeria eintauschte. In der Tat war die Bezahlung hier echt ein Witz, doch ich hatte noch genug Geld als Reserve, um weiterhin gut leben zu können. Und außerdem interessierte mich nur die eine, große Bezahlung- die gemeinsame Zeit mit fröhlichen Kindern. Sie würden nicht mehr vor mir weglaufen, ihre Eltern würden sich nicht mehr schützend vor sie stellen, sobald sie mich sahen. Denn ich trug hier eine Maske. Niemand kannte mich hier. Sie alle sahen nur bis zu dieser Maske und nicht weiter. Sie sahen nur Springbonnie und interessierten sich nicht für den, der er wirklich war. Und ich liebte dieses Gefühl jetzt schon. Es mochte sich feige anhören, sich hinter einer solchen Maske zu verstecken, doch es war für mich die perfekte Basis, um meine Pläne weiter auszuarbeiten...
Die Maske war nicht besonders bequem, die Kabel zogen lange Striemen durch mein Gesicht und das spezielle Öl, das extra für die animatronics entwickelt worden war, färbte mein Gesicht, meine braunen Haare, sowie meine graue Jacke tief Lila. Zuerst hatte es mich gestört, doch nach einiger Zeit gefiel mir die Farbe sogar ziemlich. Fred, der das andere animatronic bediente, hatte dasselbe Problem; er hatte mir erzählt, dass er irgendwann aufgehört hatte, gegen den kräftigen orangeton in seinen Haaren anzukämpfen.

Und dann war der Tag gekommen...
Der Tag, an dem ich das erste Mal auf die Bühne gehen sollte. Schon als ich den ersten Schritt auf die Bühne im schweren Anzug aus Eisen und Plastik machte, wusste ich, dass dies genau der Ort war, an dem meine Bestimmung lag. Langsam und behutsam steuerte ich in Springbonnie auf den Bühnenrand zu. Mein Blick schweifte über die vielen Kinder, die sich unter mir zusammendrängten, um mich besser sehen zu können. Ich spürte, wie mein Herz in der Brust schneller und stärker schlug. So viele Kinder! Und sie hat himmelten mich alle an! Fühlte sich so der Vater einer Großfamilie? Doch da war noch etwas anderes... Etwas gefiel mir daran, dass ich sie alle unter mir hatte... Es gab mir ein Gefühl von Macht. Ein Sprung nach dort unten und- ja, ich wäre tot, aber ich würde diese Kinder alle mitreißen... Nein! So durfte ich nicht denken! Ich drückte den Knopf in der linken hand des Anzugs, und automatisch hob sich meine rechte Hand und wunk den Kindern zu. Ich wusste, was ich jetzt zu tun hatte, Fred und ich hatten alles bis ins kleinste Detail besprochen. Ich holte Luft, zog meinen Arm aus dem Arm des Anzugs und schaltete das Mikrofon vor meinem Mund ein...

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