Kapitel 2: Eine neue Highschool

50 3 0
                                    

Nach mehreren Stunden fahrt, bei denen ich nicht ein Wort mit meinen Eltern gesprochen habe und die meiste Zeit auf Instagram verbracht hatte, sah ich endlich das Haus wovon meine Eltern schwärmten. Ich glaube sie hatten gar keine andere Wahl. Auch sie mussten das Haus in dem wir vorher gewohnt haben aufgeben für den neuen Job meines Vater. Im Vergleich zu unserem alten Haus ist dieses eine Verkleinerung, auch die Farbgestaltung weckt in mir den Wunsch einfach wieder zurück in mein altes Leben zu laufen. Ich schnappte mir eine Tasche und betrat nach meinen Eltern das Haus. Nach ihren Aussagen liegt mein Zimmer in der oberster Etage auf der rechten Seite. Also machte ich mich auf den Weg dahin um einfach meine Ruhe haben zu können. In dem Zimmer angekommen, sah ich das meine Eltern bei ihrem letzten Besuch hier vor drei Tagen mein Zimmer schon so weit eingerichtet haben, dass ich zumindest darin schlafen konnte. Ich legte mich aufs Bett und steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr. Meinen Eltern weiter beim Auspacken des Autos zu helfen stand nicht zur Debatte. Ich wollte nach der Fahrt einfach nur noch meine Ruhe haben. Nach kurzer Zeit bin ich auch schon eingeschlafen. Als ich nach mindestens zwei Stunden wieder aufgewacht bin fuhr mir ein kalter Schauer über den Rücken. Ich habe vergessen meine Schulbücher abzuholen. Nach einem Blick auf die Uhr wird mir klar, dass ich es nur noch zum Laden schaffe wenn ich renne. Mit meinem nicht wirklich stylischen gemütlichen Klamotten von der Autofahrt und mit Google Maps bewaffnet sprinte ich die Wendeltreppe runter und knallte beim verlassen der Hauses die Tür hinter mir zu. Als Ich nach fünfzehn Minuten rennen grade an der Bücherei angekommen bin, schließen Sie vor meinen Augen grade die Tür ab. So eine scheiße aber auch! Morgen ist der erste Schultag und ich werde eh schon als die "Neue" abgestempelt und wirkte dann auch noch komplett unvorbereitet. Sowas wäre mir früher nie passiert. Ich war sonst immer die Erste die Dinge erledigt hat die Anstanden. Enttäuscht trottete ich wieder in die Richtung des komischen Hauses, welches ich jetzt mein Zuhause nennen muss. Dort angekommen haben meine Eltern schon mit dem Abendessen auf mich gewartet, doch ich lehnte ab und ging in mein Zimmer. Aus den vielen Taschen und Kartons die sich jetzt in dem kleinen Raum  befanden, kramte ich nur die wichtigsten Sachen für den morgigen Tag heraus, schnappte mir meine Zahnbürste, machte mich im Bad fertig und ging zu Bett.
Als mein Wecker am nächsten Morgen um fünf Uhr dreißig klingelte, zog ich mir die neue Schuluniform an, die schon vor einer Woche bei uns ankam. Sie besteht aus einem wirklich sehr kurzen karierten Rock und einer weißen Bluse mit einer Schleife am Kragen. Dazu kombinierte ich meine weißen Chucks, band mir meine Haare zu einem Dutt zusammen und trug leichtes Make-up auf. An meinem ersten Tag wollte ich ja nicht wie eine wandelnde Leiche aussehen. Mit einem letzten Blick aufs Handy erreichte mich die Nachricht von Noah. Auch wenn wir weit von einander weg wohnen, wollten wir das was wir haben nicht einfach aufgeben. Er wünschte mir einen erfolgreichen ersten Schultag und fügte am Ende noch hinzu, dass ich auch bloß an ihn denken solle. Jetzt nicht mehr ganz so schlecht gelaunt ging ich runter um mich an den Frühstückstisch zu setzen. Meine Eltern waren beide schon auf der Arbeit, also hatte ich meine Ruhe beim frühstücken. Nach meinen geliebten Honey Loops schnappte ich mir meine Schultasche und machte mich auf dem Weg zum Bus. Als der Bus nach geraumer Zeit vorfuhr, hatte ich schon keine Lust mehr, weil dieser komplett überfüllt war. Doch auch diese Fahrt brachte ich hinter mich, auch wenn ich wegen dem Schweißgeruch des Typen vor mich fast gestorben wäre. Die Highschool sah aus wie jede andere auch, also betrat ich ohne die Schule eines weiteren Blickes zu würdigen den Flur um das Sekretariat zu finden. Auf mein Handy fixiert merkte ich nicht, wie ich gegen jemanden lief und seine ganzen Sachen dabei herunter fielen. Mein erster Akt an der neuen Schule war es also direkt Chaos zu verbreiten. Super. Ich bückte mich um ihm zu helfen all die Sachen wieder aufzuheben, doch als ich mich grade entschuldigen wollte, guckte er mich an und ich brachte keinen Ton heraus. Ich war gefesselt von seinen strahlenden grünen Augen. Er nahm mir sein Buch, welches ich noch in meiner Hand hielt ab, lächelte mich an, sagte kein Problem und ließ mich verdutzt im Flur stehen. Nach dem ich nach einigen Sekunden endlich wieder meine Fassung zurück erlangt hatte, konnte ich immer noch nicht glauben was grade passiert ist. Wer war dieser Junge und warum konnte ich in seiner Nähe keinen Ton heraus bringen? Erst als die Schulglocke klingelte machte ich mich auf den Weg ins Sekretariat. Dort haben sie mir meinen neuen Stundenplan gegeben, erklärten mir die Wege und warfen mir einen bösen Blick zu, als sie erfuhren, dass ich die Schulbücher noch nicht abgeholt habe. Ich verabschiedete mich freundlich, machte mich auf die Suche nach dem Biologieraum und klopfte an als ich ihn fand. Ich betrat das für mich neue Klassenzimmer und das erste was ich erblickte war das grüne Strahlen seiner Augen. In meinem Körper machte sich ein mir unbekanntes Gefühl breit. Meine Brust verengte sich und mir wurde ganz warm. Es fühlte sich nicht so an als wäre ich, ich selbst. Es fühlte sich nicht so an als wäre ich der Herr meines Körpers.
Jemand anders war es.

Split HeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt