Kapitel 4: Aus eins wird zwei

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Mhm, Aiden, ein Name, den ich noch nie vorher gehört habe, der aber dennoch sinnlich in meinem Kopf klingt. Er wechselte seinen Griff von meiner Hüfte hin zu meiner Hand und zog mich hinter sich her, quer über den leeren Schulhof. Es befinden sich grade wohl alle, bis auf wir im Schulgebäude. Ich blieb stehen und als würde er merken, dass ich leichte Zweifel habe, an dem was grade passiert, sagte er, dass wir jetzt ersteinmal ohne weiter nachzudenken gemeinsam in ein Cafe gehen. Ich wollte protestieren, das wollte ich wirklich, vorallem weil der Unterricht noch nicht zuende war aber ich konnte nicht. Irgendetwas gab mir das Gefühl einfach mit ihm mitgehen zu müssen. Also trottete ich leicht fröstelnd hinter ihn her, hinter einem Jungen, von dem ich nichts bis auf den Namen kannte. Warum bloß? Nach kurzer Zeit kamen wir an seinem erwähnten Cafe an, was mehr schlecht als recht aussah. Rote Lederbezüge an den Stühlen, die an den meisten Stellen aufgeplatzt waren, schmückten das kleine Lokal. Als wir uns für einen Tisch außen am Fenster entschieden, mussten wir, nachdem wir uns hingesetzt hatten, kaum noch warten, bis eine etwas fülligere Kellnerin, schmatzend mit einem Kaugummi im  Mund unsere Bestellung aufnehmen wollte. Unsere Bestellung... mit welchem Geld denn bitte!? Ich Idiotin habe mein ganzes Geld für einen Salat ausgegeben, den ich am Ende doch nicht essen konnte und habe natürlich auch nicht mehr eingepackt, weil ich nicht einschätzen konnte, dass das Essen in der Schule wirklich so teuer sein würde. Ich lief wahrscheinlich rot an, denn mein leichtes frösteln verwandelte sich in eine unaushaltbare Hitze. Ich sagte der Kellnerin deshalb, dass ich nichts bestellen möchte, doch bevor ich  meinen Satz beenden konnte, bestellte Aiden eine heiße Schokolade für mich mit. Wir schwiegen, bis die Schokolade an unseren Tisch gebracht wurde und erst als der leckere Duft in meine Nase stieß, bedankte ich mich und wir fingen unser erstes gemeinsames Gespräch an. Wir tranken beide unsere Schokoladen, während er mir Dinge über unsere gemeinsame Schule berichtet und ich ihn über mein altes Leben und meine alte Schule erzählte. Doch wenn ich ihn auch nur eine Frage über sein Privatleben stellte, wich er mir ununterbrochen aus. Vielleicht war ich wohl einfach zu neugierig oder die Fragen waren falsch gestellt. Ich versteckte meine erneut aufkommende Röte in dem Boden meiner Tasse und kippte den letzten Schluck Schokolade wieder leicht eingeschüchtert herunter. Als ich wieder aufblickte und den Kontakt zu der Wärme seiner Augen suchte, glänzten diese vor Freude. Er fing an lautstark zu lachen, doch worüber? Über meine Schüchternheit? Über meine Röte? Oder einfach über mich? Nachdem Aiden sich wieder einbekommen hatte, legte er ein bisschen Kleingeld auf den Tisch, reichte mir die Hand und sagte: " Los Schokoschnute, lass uns langsam aufbrechen." Schokoschnute? Oh Mist, jetzt nicht wirklich oder? Wie peinlich. Mit dem Ärmel meines Oberteils wischte ich den berüchtigten Schokobart von meinem Mund, ergriff seine Hand, stand auf und lief neben ihm aus dem Lokal. Neben einem anderen als Noah, neben Aiden.
Ein leicht kühler Lufthauch kam uns entgegen während wir die Straße entlang spazierten. Die Baumkronen wiegten sich im leichten Wind des eigentlich warmen Sommertags. Schweigend gingen wir neben einander die Wege entlang. Ich habe keine Ahnung, wo ich überhaupt bin, also auch keine wie ich wieder zurück kommen sollte, doch war es einfach schön neben Aiden durch Atlanta zu schlendern.
"Nimm seine Hand!" 
Abrupt bleib ich stehen. Mein Magen verkrampfte sich so, dass ich mich zusammen kauerte.
"Los! Ich will seine Hand spüren!"
Mein Schädel brummte wieder. Ich konnte nicht begreifen, woher die Stimme aus meinem Kopf kam. "Emma! Was ist los mit dir? Ist alles gut?", Aiden ging auf die Knie, legte seine Arme um meine Schultern und zog mich in eine enge Umarmung. Mit seiner Hand strich er mir behutsam über den Rücken, mein Atem senkte sich und ich beruhigte mich in seinen Armen. Leicht drückte er mich von sich, um mir in die Augen schauen zu können. Das grüne in seinen Augen spiegelte diesmal eine Besorgtheit. Ich wollte ihm sagen, dass ich in Ordnung bin, das nichts passiert ist und es nur ein kurzer Blackout war, doch mein Blick wanderte runter zu seinen Lippen. Sie waren leicht rosa gefärbt, sahen weich aus, zum küssen einfach perfekt.
Wie in Trance sagte ich: "Küss mich!", doch Aiden schaute mich nur verwirrt mit einem leichten Lächeln an. Es traf mich wie ein Schlag, hatte ich das grade laut gesagt? Das war nicht das was ich sagen wollte! Warum sprudelten diese Worte aus meinem Mund? Ich will Noah! Ich, Emma Lain liebe Noah!
Ich sprang auf, schaute Aiden tief in die Augen, entschuldigte mich und lief davon. Ich ließ ihn einfach zurück  auch wenn ich nicht wusste wohin mit mir selbst.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 01, 2018 ⏰

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