Teil 5

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Ich war kein bisschen traurig darüber, nur eine Oma zu haben, denn ich hatte die süßeste und tollste Oma der Welt.
Mit 25 noch eine Oma zu haben verdankte ich meiner Mutter, die mich mit 19 bekommen hatte. Ich war unendlich glücklich darüber.
Sie war noch so fit, dass sie uns alle zu sich nach Hause eingeladen und sämtliche Kuchen zu Tisch gebracht hatte.
Während ich mich mit meinem Opa über die nächsten geplanten Sachen in meinem Leben unterhielt, bekam ich mit, wie Shayenne immer wieder leise hustete. Ich wunderte mich, ob sie krank geworden sei, doch eigentlich war Shay nie krank.
Während ich stolz von dem nächsten geplanten Album berichtete, hörte Shay gar nicht mehr auf zu husten.
„Hast du dich verschluckt?", fragte ich und schaute sie besorgt an. Ich bekam keine Antwort, weshalb ich ihr mit der flachen Hand auf den Rücken schlug. Das führte allerdings dazu, dass sie nur noch mehr hustete und es jetzt wirklich jeder mitbekommen hatte.
Unsere Mutter kam sofort besorgt zu uns. „Ich bekomme keine Luft mehr", krächzte Shayenne leise. Ich wusste nicht, was los war, aber verschluckt hatte sie sich definitiv nicht.
Während Lily einen Krankenwagen rief, versuchte ich Shay ein wenig zu beruhigen.
„Setz dich gerade hin. Versuch so ruhig es geht zu atmen", redete ich ihr gut zu. „Es wird alles wieder gut. Der Krankenwagen ist schon unterwegs. Versuch nur ruhig zu atmen."
Ich versuchte selber ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu verfallen. Sie war meine kleine Schwester, sie war mein Ein und Alles und ich hatte verdammt Angst um sie.
Der Rettungsdienst kam wenige Minuten später samt Notarzt, welcher Shay sofort eine Sauerstoffmaske verpasste. Er hörte ihre Lunge ab und führte ein paar schnelle Erstuntersuchungen durch, ehe er sie auf der Trage in den Krankenwagen schub.
„Darf ich mitkommen?", fragte ich schnell, bevor einer der Sanitäter die Türen zuschlagen konnte. „Wer sind Sie denn?", wurde ich zuerst gefragt, doch dann reingelassen, nachdem ich erklärt hatte, ich sei der Bruder.
„Was ist denn genau passiert?", fragte der Notarzt mich, während er weitere Untersuchungen an Shay durchführte. „Keine Ahnung, sie hat auf einmal angefangen zu husten. Es hat gar nicht mehr aufgehört, im Gegenteil."
„Hat sie irgendwelche Vorerkrankungen? Asthma oder etwas ähnliches?"
„Nein gar nichts." Ich überlegte noch einmal, forschte in den Tiefen meines Gehirns, doch mir fiel nichts ein.
„Und sie hat sowas auch nicht öfter nehme ich an?", fragte er weiter.
„Ja richtig, es war das erste Mal."
Natürlich machte ich mir unheimlich Sorgen um Shay. Ich hatte sie noch nie in einem so schlechten Zustand gesehen, dass wir sie auch nur ansatzweise ins Krankenhaus bringen mussten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht drückte sie sich die ganze Fahrt über die Sauerstoffmaske vor Mund und Nase. Der schlimme Husten hörte gar nicht mehr auf. Omas Geburtstag war gegessen.

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