Teil 11

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„Kann ich Sie kurz draußen sprechen?", fragte der Arzt und bat meine Mutter nach draußen. Ich blieb bei Shay, weil ich spürte, dass sie jetzt Unterstützung brauchte.
Sie war noch immer total geschockt. Wer konnte es ihr schon verübeln?
Ich hatte keine Ahnung, wie es jetzt weitergehen sollte? Hatte keine Ahnung, wie weit der Krebs vorangeschritten war. Hatte keine Ahnung, wie gefährlich der Krebs wirklich war.
Natürlich tat Shay mir unglaublich Leid, auch wenn sie das kein bisschen gebrauchen konnte. Von Anfang an war für mich klar, dass ich sofort mit ihr getauscht hätte, wenn sie jetzt gesund hier an meiner Stelle stehen könnte.
„Hey, tut mir wahnsinnig Leid, dass ich dich unter diesen Umständen kennenlerne", unterbrach Emmy die Stille und setzte sich neben mich an Emmys Bett. „Aber es wäre verdammt unfreundlich mich nicht vorzustellen. Ich bin Emma, aber eigentlich nennen mich alle Emmy." „Shayenne. Aber du darfst mich auch gerne Shay nennen."
Beide schüttelten sich die Hände, wobei Shay doch tatsächlich leicht lächelte.
„Du bist also die Frau, von der er letztens erzählt hat", fragte Shay Emmy. „Ist das so?", fragte sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich grinste sie an.
„Dein Bruder redet viel, wenn der Tag lang ist. Ich würde ihm nicht alles glauben, was er über mich erzählt hat", fuhr Emmy fort.
„Eigentlich war es ihm viel zu peinlich über dich zu sprechen", grinste Shay.
„Hallooo?! Ich sitze hier neben euch!", sagte ich gespielt empört.
Solange Shay lächelte, konnten die beiden allerdings so viel über mich herziehen, wie sie wollten.
„Kannst du mir erzählen, wie ihr euch kennengelernt habt?", fragte Shay Emmy, die sofort bereitwillig anfing zu erzählen. Ich merkte schon, dass die beiden sich gegen mich verbündeten.
„Ja also tatsächlicher Weise war ich auf einem Konzert von ihm. Ich wollte eigentlich gar nicht mit, aber das will mir der Herr hier nicht glauben. Meine beste Freundin hat mich einfach mitgeschliffen, weil sie zwei Backstage Pässe gewonnen hatte. Da haben wir uns kennengelernt und ein paar Tage später zuerst im Supermarkt und am gleichen Abend in einem Club wiedergesehen."
„Ihr Desinteresse an meiner Musik hat mir ganz und gar nicht gefallen", mischte ich mich ein, woraufhin sie mich schelmisch angrinste.
In dem Moment kamen unsere Mutter und Dr. Maliner wieder ins Zimmer und zerstörten die gute Stimmung, die wir gerade wieder aufgebaut hatten.

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