Ich glaube, ich hatte noch nie zuvor so lange hintereinander geschlafen, doch als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich ganz und gar nicht wach.
Ehrlich gesagt war ich noch müder als gestern.Heute war wieder Montag, was hieß, dass ich wieder Unterricht haben würde.
Verschlafen zog ich die Vorhänge meines Bettes zur Seite und gähnte.
Die Sonne strahlte warm zum Fenster hinein, nichts deutete auf den Sturm von vorgestern beim Quidditchspiel hin.
Ich streckte mich, rutschte von meinem Bett und schlurfte hinüber ins Bad. Die Vorhänge von Jessicas Bett waren noch zugezogen, das war auch besser so, dann würde ich meine Pille ungestört einnehmen können.Ich war es leid, jeden Tag eine dieser runden Dinger zu schlucken, die brachten sowieso nichts.
Dumbledore schwor zwar auf diese Pillen, aber ich hatte noch nie einen Unterschied bemerkt.Jessi regte sich in ihrem Himmelbett. Blitzschnell griff ich nach einer Pille unter dem Waschbecken und schluckte die Angst mit ihr herunter.
Danach huschte ich zurück ins Schlafzimmer und zog die Vorhänge an Jessis Bett zur Seite.
"Aufstehen, Schlafmütze, Snape wird uns nicht aus dem Bett tragen...!"
In der ersten Stunde hatten wir Zaubertränke bei Snape, unserem Hauslehrer, danach hatten wir eine Doppelstunde VgddK bei dem neuen Lehrer Remus Lupin, und schließlich eine Stunde Geschichte der Zauberei.
Dann hatten wir erstmal zwei Freistunden und am Ende des Schultages noch eine Doppelstunde Wahrsagen.
Ich hatte auf nichts von alledem Lust. Außerdem befürchtete ich, heute plötzlich einzuschlafen. Ich war wirklich unglaublich müde.
Jessica schlug verwirrt die Augen auf.
"Wer...was...?"
Als sie jedoch mich erblickte, setzte sie sich kerzengerade auf.
"Lu?! Ich dachte...OMG! Lu, es tut mir so leid, ich dachte, du würdest erst heute entlassen werden..."
Sie sprang auf und fiel mir um den Hals.
Ein Funken Wut stieg in meinen Kopf, den ich jedoch sofort wieder vergaß.
"Schon gut..."
Ich lächelte sie gequält an.
Ich hoffte, sie würde es nicht bemerken.
Jessi lächelte zurück.
"Geh ruhig schon einmal hinunter zum Frühstück, du musst hungrig sein!"
Ich nickte und schlüpfte in meine Slytherinuniform.
"Bis gleich dann...!", rief ich ihr noch die Treppen hoch, nachdem ich den Gemeinschaftsraum erreicht hatte.
Als ich keine Antwort bekam, zuckte ich mit den Schultern und stieg aus dem Loch in den Kerkergang.Auf dem Weg zum Frühstück ließ ich mir das Quidditchspiel noch einmal durch den Kopf gehen.
Warum war es mir auf einmal so schlecht gegangen?!
Felgon war ohne den Schnatz aus den Wolken aufgetaucht, aber was hatte Harry getan...? Und warum hatte Felgon es überhaupt aufgegeben, Harry und dem Schnatz hinterher zu jagen?Doch was mich am meisten beschäftigte, war, was das für ein Hundekopf in den Wolken gewesen war und ob auch andere ihn gesehen hatten.
Grübelnd betrat ich die Große Halle und setzte mich an den Tisch der Slytherins, gegenüber von Pansy.
Die lächelte mich an, was bei ihr zugegeben etwas merkwürdig aussah, da sie ein ziemlich eckiges und böses Gesicht hatte. Aber im Grunde war sie ganz nett zu mir......, was vielleicht einfach nur daran liegen könnte, dass ich wie sie eine Slytherin war....
,fügte ich in Gedanken dazu.
Ich lächelte zurück und begann ein bisschen über dies und jenes mit ihr zu reden, bis wir auf das Thema aller Themen kamen.
Das Quidditchspiel.
Und natürlich auch, warum ich auf einmal vor Schmerz schreiend umgekippt war.Zugegeben, ich wusste, dass meine Krankheit schuld war (was ich Pansy natürlich nicht sagen konnte), aber was sie ausgelöst hatte, wusste ich immer noch nicht.
Gerade als ich nach geeigneten Worten suchte, um meinen zweitägigen Aufenthalt im Krankenflügel zu erklären, kam die Eulenpost.
Tausende von Eulen quollen durch die Fenster in die Halle und ließen Päckchen, Briefe oder sonstiges in den Schoß ihres Besitzers fallen.
Auch ich besaß eine Eule, eine Schleiereule mit mausgrauen Fell und sanften, gelben Augen.
Ich hatte sie zu meinem ersten Jahr in Hogwarts bekommen, meine Eltern hatten mir zuerst keine kaufen wollen, doch nachdem ich sie davon überzeugt hatte(aber auch nur, indem ich ihnen versprechen musste, jede Woche einen Brief nach Hause zu schicken), hatten sie schließlich nachgegeben.
Heute jedoch konnte ich Nala, meine Eule nicht erkennen.Pansy's Eule hatte ein kleines Päckchen über ihr fallen lassen, und setzte sich nun auf deren Schulter.
Mit schiefgelegtem Kopf beobachtete sie, wie Pansy das Päckchen aufmachte.
Sie hielt es hoch, schüttelte es, presste ein Auge zu und linste in das Paket.
Grinsend hob sie den Kopf."Mom und Dad haben mir etwas zu überleben geschickt!"
Sie griff hinein und zog mehrere Tüten Karamellbonbons, Schokofrösche, und Bohnen in jeder Geschmackrichtung heraus.Ich lachte. Pansy reichte mir eine Tüte Karamellbonbons und schloss das Paket wieder.
"Die sind für dich! Damit es dir schnell besser geht...sag mal, du konntest noch nicht fertig erzählen! Was war eigentlich los gewesen?"Ach ja, das Quidditchspiel...
Zögernd versuchte ich, das Thema mit Umschreibungen und Ausreden zu umgehen, doch Pansy kehrte immer wieder zu ihrer Frage zurück.
Plötzlich entdeckte ich Jessi im Eingang und atmete erleichtert auf.
Um mein Handeln zu erklären, deutet ich auf Jessi und erklärte Pansy extra laut, sie könne sich zu uns setzen.Jessi war jedoch, wie sich schnell herausstellte, auch keine große Hilfe.
Sie plapperte unentwegt über das Quidditchspiel und drängte mich genauso wie Pansy dazu, zu erzählen, warum ich umgekippt war.Als Pansy gerade damit beschäftigt war, June, die neben ihr saß, zu erklären, dass Zauberschach keines Wegs rassistisch war, nur weil die Figuren schwarz und weiß waren, nahm ich Jessi beiseite und raunte ihr ein erneutes "Guten Morgen" zu.
Jessi lächelte mich an.
"Wie geht's dir? Hast du dich erholt?"
Ich nickte.
Mir ging es gut, bis auf die Tatsache, dass ich unglaublich müde war."Alles gut!", antwortete ich ihr und gähnte.
Jessi lächelte erneut und begann, sich ihr Toast mit Marmelade zu beschmieren.
"Und...jetzt erzähl doch mal...was war das los gewesen?!"
Ich stöhnte innerlich auf. Nicht auch noch Jessi...Zuerst versuchte ich, mich extra dumm zustellen, was Jessi jedoch sofort durchschaute.
"Keine Ahnung...vielleicjt was schlechtes gegessen?", murmelte ich und sah meine Hände an. Und da ich auch nichts weiter sagte, galt das Thema bei Jessi für beendet.Aber sie fand schnell ein neues.
Draco.
Was mich wirklich aus dieser Situation hätte retten können, war entweder eine gute Ausrede, oder dass ich auf der Stelle vom Blitz getroffen werden würde.
Doch keines der gleichen passierte, dafür aber kam eine einzelne Eule, die ich Sekunden später als die Meine erkannte, durch das Fenster geschwebt und ließ einen Brief in meinen Schoß fallen.Neugierig drehte ich ihn um und entzifferte eine bekannte Schrift.
Es war die Schrift von Albus Dumbledore.
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Riddikulus
Fanfiction"Ich war nicht wie die Anderen. Ich war schon immer anders gewesen." Harry Potter Fanfiction in einem anderen Style?.... aus der Zeit von Harry Potter. Die 14jährige Luana(auch Lu genannt) lebt mit einer unbekannten, seltenen und gefährlichen Kran...