Kapitel 1

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"Kinder, benimmt euch." Vater warnte uns noch einmal, streng, bevor wir klingelten. Wir waren bei den Blacks eingeladen. Als Lestrange Familie waren wir hoch angesehen. Prompt ging die Tür auf, und eine Hauselfe namens Mindy erschien.
"Bitte folgen Sie mir, die Herrschaften.
Wir folgten der Hauselfe bis zum Empfangssaal. Die Hauselfe öffnete die Türen, und wir traten hinein. Die Blacks saßen schon um den Tisch. Cygnus Black stand auf, und ging auf uns zu, um uns zu begrüßen.  Wie immer, hatten sie auch den anderen Teil der Black Familie eingeladen; Orion, Walburga, Sirius und Regulus waren auch schon da.
Rodolphus wurde auf den Platz neben Bellatrix gewiesen, während Rabastan uns zwischen Sirius und Regulus quetschten. Auf der anderen Seite des Tisches saßen die Erwachsenen, und unterhielten sich alles Firma und Geld.  Die beiden schienen gerade so freundlich miteinander wie sonst- was mich aber auch nicht weiter wunderte, das riesen Skandal hatte sich ja gerade erst beruhigt. Sirius wurde im vorigen Jahr nach Gryffindor sortiert, und niemand in seiner Familie War besonders begeistert davon. Im Gegenteil, sie waren so rasend wütend auf ihn geworden das ich einen Monat lang auch nichts von Regulus gehört hatte als die Sommerferien anfingen. Natürlich hatten wir, als jüngeren eigentlich keine Sommerferien. Wir mussten auch im Sommer mit unseren Eltern lernen. Meistens was andere als "Dunkle Künste" bezeichnen würden, doch sie sind eigentlich ganz nutzbar. An Regulus' Stelle hätte ich auch nicht mehr mit ihm geredet.
Da riß Regulus mich auch schon aus den Gedanken, "Freust du dich schon auf Hogwarts?"
"Ja, schon ziemlich. Und du?"
"Ich mich auch, dann können wir einander öfter sehen", bei dieser Aussage leuchteten seine Augen auf. Ich lächelte und bejahte.
Nach einer weiteren Stunde Kurzgespräche und Kaffeetrinken standen die Erwachsenen endlich auf. Wir Kinder wussten was als nächstes passieren würde, und sprungen auch auf unsere Füße. Ich liebte es jedes mal wenn sie Magie übten, und- tatsächlich- sie hoben ihre Zauberstäbe und schwungen sie mit prizisen Bewegungen durch die Luft. Die Möbel wirbelten hoch nach Oben, und flogen an die Wände, die Gardinen hängten  sich um, bis der Raum von kunstvoll geschwungenen Bögen umgeben war, und die Türen öffneten sich, so daß die Hauselfen rein strömten, und die Tische deckten. Während all das geschah, wurden ich und die anderen Kinder rausgebracht und gesagt wir sollten uns umziehen.
Ich zog mich in eins der vielen Gästezimmer zurück, und schlüpfte in mein Festumhang. Es war turkis, mit schwarzen umrandungen. Ich blickte in den Spiegel, und strahlte vor Stolz. Dieser Festumhang komplimentierte mein aussehen- ich wusste das ich hübsch war; es wurde mir oft genug gesagt- mit meinen türkise Augen und schwarz-braunen Locken. Es klopfte an die Tür. Ich zog mir rasch die Kette die meine Mutter mir gegeben hatte über, und öffnete die Tür. Mindy stand zum zweiten mal heute auf der anderen Seite. "Sie werden erwartet, Fräulein Venus."
"Danke Mindy. Ich komme."
Tatsächlich hörte ich im Saal Stimmen. Ich lief schnell zu meiner Familie, die vor dem Haupteingang auf mich wartete. Vater packte mich am Arm, und flüsterte böse zu, "Gut benehmen habe ich gesagt."
"Ja Vater." Ich war gut darin geübt, meinen Vater zu beruhigen. Die Tür ging auf, und wir traten als große, glückliche Familie zusammen ein. Ein Raunen ging durch die Menge, und einige Männer traten vor.
"Ach! Ist Ihre Tochter schön!" Jetzt fing das also schon wieder an. Ich lächelte süß in die Runde. Und als nächstes,
"Ist sie denn schon vertraut?"
"Darf ich meinen Sohn vorstellen?"
Ich wurde von Markus Nott weggezogen- ich war tatsächlich schon vertraut.
Die Väter, die die Idee mit der Verlobung hatten, gingen weg als sie sahen das ich schon verlobt war. Ich ging also zusammen mit Markus zum Buffet wo wir die Anderen trafen. Ich gab Narcissa eine sanfte Umarmung, und begrüßte Louis Crabbe, die neben ihrem verloben, Regulus, stand, graziös. "Wann kauft ihr denn für Hogwarts ein?" Fragte diese.
"Einkaufen!" Ich bin empört, "Wie kommst du darauf! Hast du keine Hauselfen?"
"Nun ja, gut, aber Diagon Alley möchte ich trotzdem mal besuchen."
"Pah! Für Schlammblüter  ist das!" Trotz meinen Behauptungen brannte ich vor Neugierde, die berühmte Straße mal zu sehen. Ich wäre so gerne mal alleine herum gestreift und eingekauft. Vor einem Monat war ich zum ersten Mal da, um meinen Zauberstab zu kaufen.

Die Glocke klingelte als wir eintraten, mein 'Kindermädchen' Hetty, begleitete mich. Ich schaute mich in dem voll gekramten, staubigen Zimmer um. Spinnennetze spannten sich von einer Ecke bis zur anderen. Ein moderiger Gestank füllte meine Nüstern. In jedem Regal waren stapelweise Kästchen, von oben bis unten. Ich ging auf das nächste Regal zu, um die Stäbe zu betrachten, doch Hetty zupfte mich am umhang. Genervt warf ich ihr einen Blick zu, aber sie zeigte bloß ängstlich in die Ecke des Regale zu unseren rechten.

Ein weißhaariger Mann kam auf uns zu, seine Augen groß und silbern, und sein Atem schwer. Ich musterte ihn skeptisch. "Venus Lestrange. Alte Familie, sehr alt. Tochter Evelyn Avery's und Antoin Lestrange's. Sehr gut erinnere ich mich... Evelyn mit Weißdorn und Drachen Herzfaser. 8', gut für Zauberkunst. Antoin hat ein sehr besonderer Stab ausgesucht; Kiefernholz mit Einhornhaar als Kern. 13 3/4'. Exzellent für Verwandlung. Nun, Eure Brüder hatten auch nicht normale Stäbe, aber kommen wir zur Sache. Der Zauberstab wählt die Hexe, merken sie sich das. Nun... nun..." Er verschwand wieder zwischen den Regalen, und ich korrigierte mein verdutzten Ausdruck. Während er hinten noch rumwühlte, ging ich wieder auf das Regal zu wo ich eben auch schon war. Ich zog eine schön mit Blumenranken verzierte Kiste raus, und öffnete sie. Drinnen war ein fein geschnitzter Zauberstab. Ich hob ihn auf, und schwenkte ihn einmal zaghaft durch die Luft. Sofort hob ein sanfte Hauch Wind mich in die höhe. In diesem Moment kam auch schon Ollivander aufgeregt zurückgedackelt.
"Miss Lestrange! Miss Lestrange! Ihr Zauberstab hat sie gefunden! Miss Lestrange!" Genervt nickte ich, und schaute mit hochnäsiger Miene auf ihn herab. Mit meinen elf Jahren war ich schon groß, und Ollivander's Rücken war unheimlich bucklig. "Ah ja! Das hätte ich mir auch gleich denken können! Ebenholz mit dem Kern, Horn der Gehörnten Schlange. 11' 1/2."

Ja, so hatte sie ihren Stab bekommen. Aber in der Straße waren noch andere Läden gewesen. Und nicht solche staubigen Hütten wie Ollivander's.

Für immer gefangen 1.JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt