ÁMBAR
Mein Kopf pochte unerträglich, als ich träge die Augen aufschlug. Fast so als hätte mir jemand ganz schön fest mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen. Als ich mir allerdings etwas verängstigt an den Kopf fasste, realisierte ich ziemlich schnell, dass mein Schädel noch ganz war. Ich fasste mir kurz stöhnend an die Stirn und starrte dann leer in die Richtung in der ich lag, damit mein verschwommener Blick sich klärte.Ein Tisch. Ein Glas Wasser. Eine Tablette.
Meine Rettung!
Ich setzte mich so abrupt wieder auf, dass mir wieder ganz schwummrig wurde und ich ein leises Wimmern ausstieß, griff allerdings überstürzt zur altbekannten Aspirin um sie großzügig mit dem Wasser runterzuspülen.
Jetzt einfach nur noch abwarten bis die Schmerzen vergehen.
Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch, meine Finger verkrampften sich in dem ungewohnt harten Stoff meiner Matratze.
...
Okay, nein.
Meine Matratze war ganz sicher nicht rot. Und auch ganz sicher nicht so verschlissen und veraltet.
Langsam glitt mein Blick über das zerflederte Sofa und nahm jetzt erstmals richtig wahr, dass das gar nicht mein Zimmer war.
Einige Sekunden saß ich einfach nur wie erstarrt da - was zur Hölle war passiert?!
Das Letzte an das ich mich wirklich gewissenhaft erinnern konnte, war, dass ich wegen Matteos Unverschämtheit aus dem Blake gestürmt war, um frische Luft zu schnappen.
Jetzt hatte ich anscheinend wieder was Dummes getan. Stöhnend gab ich mir einen Facepalm.
Meine Finger krallten sich zumindest unwohl in die Kopflehne der Couch, während ich mich langsam erhob und träge über den Boden schlürfte.
Bei dem offensichtlich männlichen Touch der Wohnung musste ich sogar unwillkürlich schmunzeln - naja zumindest bis ich irgendwas ziemlich glitschiges an meinem Fuß fühlte und dann fast auf die Fresse flog.
Eine Bananenschale. Igitt.
Ich fuhr mir durch die Haare und hielt mich an dem nächstbesten Gegenstand fest um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Beim genaueren Betrachten entpuppte sich meine Stütze als Musikständer, der ziemlich vollgestopft mit CDs war. Ein ganzer Haufen staubte sich sogar auf dem Kopf des Ständers zu, weswegen ich etwas neugierig die oberste ergriff und musterte.
Drei Kerle waren auf dem Cover - einer den ich ganz verschwommen mal irgendwo gesehen haben musste, kam mir verdächtig bekannt vor. Neben dem Bassisten und dem Schlagzeuger bildete er den Mittelpunkt des Bildes und steckte den Zuhörer irgendwie mit seinem herzhaften Lachen an.
So ein ehrliches Lachen hatte ich ja noch nie gesehen.
Ich schmunzelte erneut und legte die CD zurück auf seinen Platz, ehe ich den Weg durch das ganze Gerümpel - und auch an genannten Musikinstrumenten - vorbei nahm und an einem überraschend ordentlichen Schreibtisch anhielt.
Auch nur deswegen fiel mir sofort das Wappen des Blake South Colleges auf dem Blazer auf, der dort feinsäuberlich gefaltet lag.
Ein Kerl von meiner Schule also? Ich gluckste leise und zog das Teil von dem Haufen, ehe ich auch wieder verstummte, als ich das S sah.
Meine schlimmste Befürchtung war darauf auch noch erfüllt, als ich das bestickte Ámbar unter meinen Fingern spürte. Meine Tante hatte es extra mit einem Goldfaden besticken lassen, damit auch ja jeder sah, dass ich was ganz Besonderes war und sofort ein Empfehlungsschreiben für die Uni in Paris benötigte.
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Gossip Girl - Soy Luna Style [s.u.]
ФанфикDas Leben der Reichen und Schönen an der Upper East Side ist hinter der schönen Fassade voller Intrigen und Geheimnisse. Während die Einen mit genug eigenen Problemen zu kämpfen haben, erwarten Andere ganz andere Dramen mit Freunden und Familie. Vor...