Gossip Girl - Soy Luna Style [s.u.]

9. ❁ saved but not forgiven

NINA
Fuck. My. Life.

Während die Schockstarre mich für gefühlte Minuten komplett das Atmen hatte vergessen lassen, zog ich in dem Moment in dem mein Herz, gekickt durch Adrenalin vom Feinsten, wieder begann Blut durch meinen Körper zu pumpen, hastig und vor allem ziemlich ungelenk die Ärmel meines Jacketts über meine Handgelenke, als würde dies Gastóns und meine hitzige Diskussion rückgängig machen. Wie wahnsinnig waren wir nur gewesen ein solches Gespräch mitten im Blake South College zu führen?!

Während ich meinem größten Widersacher also so einen vorsichtigen Seitenblick zuwarf wurde mir mal wieder nur allzu klar, dass er genauso wenig scharf darauf war, Matteo zu verlieren wie ich. Es war immer noch sein bester Freund von beinahe 18 Jahren, während ich nur die Freundin an Matteos Seite für nicht einmal die Hälfte der Zeit gewesen war. Das bedeutete aber noch lange nicht, dass Matteo mir weniger bedeutete. Ganz im Gegenteil. Ich liebte ihn schließlich. So sehr, dass es manchmal wehtat. Das zeigte mir immer wieder, dass ich genauso wenig ohne ihn sein konnte wie Balsano ohne Perida. In diesem Moment wurde mir einfach nur mal wieder bewusst, dass ich nicht wegen einem dummen Fehler von Matteo einen persönlichen - wenn auch heimlichen - Rachefeldzug hätte planen und mit seinem besten Freund hätte schlafen sollen. Naja hätte hier oder da, es war doch passiert und auch wenn ich es natürlich niemals vor Gastón zugeben würde, war mein erstes Mal doch perfekt gewesen. Auch wenn es mit dem größten Player von ganz New York City stattgefunden hatte und auch wenn er der beste Freund meines Exfreundes zu dem Zeitpunkt gewesen war. Es wäre einfach nur eine Lüge zu sagen, dass er mich nicht mit seinen Berührungen in komplette Aufregung versetzt hätte und mir Gefühle beschert hatte, von denen ich nicht mal wusste, dass meinem Körper diese beschert werden konnten, aber am Ende des Tages war selbst ich immer noch ein Mädchen für nur eine Nacht und auch das Mädchen, das seinen besten Freund bedingungslos liebte. Mein Stolz würde niemals zulassen, dass es mich zurücktrieb, auch wenn er es in dieser einen Nacht geschafft hatte mich komplett in seinen Bann zu ziehen, aus dem ich mich immer noch so schwer tat mich zu befreien wie aus Treibsand. Deswegen konnte ich Matteo, meinen rettungsbietenden Ast nicht loslassen. Dann würde ich mich womöglich in einem Konstrukt aus Lügen, wahnsinnigen Sex und Hurerei verlieren. Gastón Perida würde mich ganz sicher nicht in seine dunkle Unterwelt hinabziehen. Ich wusste was gut für mich war und das war Matteo. Mit ihm hatte ich etwas Sicheres, ich hatte Liebe und ich hatte die Chance die beste Version meiner selbst zu sein. Ich hatte mit ihm einfach etwas. Niemals würde ich anfangen von Perida zu sprechen wie einer seiner Groupies.

Ich würde fast behaupten, dass Genannter soeben ertappter wirkte als ich, obwohl ich wusste, dass es ihm leichter fiel eine Lüge aus seinem Ärmel zu schütteln, als ein Mädchen rumzukriegen und das sollte schließlich etwas heißen. Aber man sagte ja auch, dass es schon etwas brauchte um sich auf eine Droge einzulassen und das man dann einfach umgehend abhängig war. Und das dann einen zerstörte. Gastón ließ einen besonders fühlen in dem Moment, in dem er das Interesse an jemandem entwickelte und sie zum Moment seiner Selbst machte. Als wäre sie wirklich das eine Mädchen, was einen dauerhaften Platz in seinen Armen errungen hatte. Deswegen war der Absturz so tief und deswegen trieb ich einerseits auch lieber mit Matteo weiter auf Wolke vier. Und natürlich weil ich ihn liebte. Nichts könnte an meine Liebe zu dem Italiener heranreichen, dem war ich mir eigentlich zu mehr als allem anderen sicher.

„Wovon werde ich nie etwas erfahren?", wiederholte der Italiener erneut vor uns, Ross mich somit aus der Kluft meiner Gedanken und verschränkte die Arme vor der Brust; fast als wäre es eine Aufforderung - nur die Frage war an wen. Ich glaube, die einzig beiden andere Male, die ich ihn wirklich so ernst erlebt hatte, war als er mir von seinem Bettgeflüster mit Ámbar gebeichtet hatte und als ich das erste Mal auf dem großen Familientreffen der Balsanos war. Es war eher feindlich als familiengerecht von statten gegangen; sagen wir es einfach so.