8. ❁ the thing between N and G

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NINA
„Ich mach dich kalt." Mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen haute ich Gastón beinahe meinen Regenschirm zwischen die Beine um eine ernst zunehmende Warnung auszustoßen und natürlich seine Aufmerksamkeit zu erlangen.

„Wow, wow, Simonetti.", er hob nur mit seinem typisch dämlichen Strahlemanngrinsen abwehrend die Hände, allerdings nicht ohne das Ende meines königblauen Regenschirmes zu greifen und ihn so abrupt an sich zu ziehen, dass ich fast gegen seine Brist taumelte. „Du willst mir wohl doch nicht die Kronjuwelen abtrennen, ich meine...so viel Spaß wie du mit ihnen hattest..." Letzteren Teil raunte er viel zu heiß und sexy in mein Ohr, als das ich ihm gleich darauf eine hätte schellen können.

Stattdessen entriss ich ihn mit einer abgehackten Portion Kraft das Ende meines Knirps und drückte es ihm sogleich in den Brustkorb, dorthin wo sich ziemlich sicher das drunter befand, was bei einem normalen Menschen sich Herz nannte, ehe ich ihm auch schon mit einem scharfen Blick bestrafte. „Du hättest es verdient, dass ich dich absteche! Das Einzige worum ich dich wirklich damals gebeten habe, ist mich danach in Ruhe zu lassen, ist das denn so schwer zu begreifen?!"

Langsam bekam ich wirklich das Gefühl, dass Gastón eigentlich im Hinterkopf nur das Ziel hatte alle nötigen Hebel in Gang zu setzen, um mich die Nacht mit ihm bereuen zu lassen. Würde er so weitermachen, würde ich es gewiss tuen. Vielleicht wollte er auch nur auf Nummer sicher gehen, dass ich wirklich Niemandem davon erzählte, dass selbst er so einen weichen Kern, der sich in Zärtlichkeit äußerte besaß, um seinen Ruf als verruchten Badboy zu schützen, aber das wäre auch totaler Quatsch. Welchen Grund hätte ich schon irgendjemandem überhaupt davon zu erzählen? Ich hatte so ziemlich jedes Mädchen runter gemacht, dass sich auf diesen Schwachmatten eingelassen hatte, um mich selber etwas besser zu fühlen, aber das nur weil die alle wirklich naiv waren. Die hatten wohl alle zu viele Badboy-Geschichten gelesen und hofften selbst das Goodgirl zu sein, das Gastón benötigte, um so etwas wie ein Mensch mit Gefühlen zu werden. Die harte Realität war allerdings, dass sie ihm wie hoffnungslose Fälle hinterherrennen dürften - was sowieso unter meiner Würde lag. Naja wenigstens besaß ich noch eine. Auch wenn ich meine Jungfräulichkeit an den besten Freund meines Freundes verschenkt hatte.

„Du weißt doch...ich stehe nicht so auf Regeln und Gesetze.", zwinkerte Gastón nur belustigt und schob die Hände in die Taschen seines Jacketts, weswegen ich schon wieder direkt die Krise kriegen könnte. Obwohl ich nicht mal meine Tage hatte. Und da ging ich schon schneller los als eine Rakete, wenn mir etwas nicht passte.

„Oh muss also der große Gastón Perida mal wieder beweisen, was für ein harter Kerl er ist?! Du bist ja wie ein trotziges Kind nur zehntausend Mal schlimmer!" Ich lachte ungläubig und ahmte seine Unschuldsmimik nach, ehe ich ihn wieder todernst ansah. „Ganz ehrlich ich habe Nichts gegen deine kleinen Sticheleien die letzten Monate gesagt, aber so eine Lüge meiner Mutter aufzutischen?! Respektierst du mich und meine Persönlichkeit überhaupt in irgendeiner Weise?!"

Einen kurzen Moment wirkte es so, als hätte ich dem armen, milliardenschweren Schönling die Sprache verschlagen, im nächsten Moment griff er nur allerdings mit einem kleinen, geheimniskrämerischen und vor allem verspielten Grinsen meine Hand und hob sie an seinen Mund, um mit dem heißen Atem einen kaum merklichen Kuss auf diese zu hauchen. „Oh Simonetti...", meinte er mit verdunkeltem und viel verschärfterem Blick auf mich, während mein Arm so weich wie Butter unter dieser federleichten Berührung wurde. „...schon mal da drüber nachgedacht, dass ich dich vielleicht nur gerne quäle?"

Belustigt ließ er meine Hand wieder los und tippte mir gegen die Stirn als hätte ich einen Vogel. „Du spinnst dir da ja schöne Verschwörungstheorien zusammen, Süße, dabei ist Alles so einfach." Erneut entblößte er zwei perfekte Reihen an weißen Zähnen, während sich beim Blick auf meinen Scheitel eine tiefe, nachdenkliche Falte an der Nasenwurzel bildete.

Gossip Girl - Soy Luna Style [s.u.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt