Aller Anfang ist schwer

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Ich bin.. Ich. Ein 14 Jähriges Mädchen. Man könnte meinen ganz normal. Aber zu aller erst sollte man das Wort normal aus dem Wortschatz streichen. Was ist schon normal? Ich habe viel Zeit damit verbracht Das Wort normal zu definieren und auch damit, mich selber fertig zu machen, weil ich nicht "normal" bin. Also ok ich bin nicht normal. Weil normal sind nur die 14 Jährigen Mädchen, die in die Schule gehen, gute Noten haben und sich mit Jungs beschäftigen. Das ist die eine Seite, die die man wohl als normal bezeichnen würde. Es gibt aber auch andere. Nicht jedes Leben ist perfekt und es gibt Kinder, die schon in früher Lebensjahren, viel Schmerz und Leid ertragen haben, das hinterlässt Spuren. Tiefe Wunden und manchmal ist der Schmerz zu groß um "normal" sein zu können. Es gibt diese Hormone Im Gehirn, die nicht mehr produziert werden oder so ähnlich. Den Zusammenhang verstehe ich immer noch nicht. Aber ich weiß wie es sich anfühlt. Wie es sich anfühlt krank zu sein, wie es ist am Boden zu liegen und keine Kraft zu haben irgendetwas zu tun. Es tut weh, man fühlt nur noch Schmerz, man nennt es Depression. Ich hasse dieses Wort, ich meine es hört sich so schlimm an, denn kein Wort wird so oft missbraucht und falsch verstanden, als dieses. Sagt man jemandem ich bin erkältet, ist es klar. Auch Andere Krankheiten sind Greifbar, man kann es erklären und zwar nicht nachfühlen, aber ich glaube nichts ist so unverständlich wie diese Krankheit. Es gibt kein bestimmtes Leitbild, man kann sie nicht immer sehen und das meiste der Krankheit spielt sich im Kopf und im Körper innen drin ab. Weshalb es ebenfalls schwer ist sie zu verstehen. 

Sie fand mich vor etwas mehr als 2 Jahren. Ich war 12. Es war ein Jahr nach dem ich von zu Hause ausgezogen bin. Ich lebte also ein Jahr lang getrennt von meinen Eltern, meinen Geschwistern und meiner Familie. Meine Eltern waren sowieso getrennt, aber in einer WG zu leben ist definitiv etwas anderes. Ich wusste nicht genau warum, aber ich hatte einfach keine Lust mehr auf das Leben und jedes Mal wenn etwas blöd war, sagte ich, dass ich aus dem Fester springen wollen würde. Es war aber mehr ein Hilferuf glaube ich. Heute ist es tatsächlich eine Option. In 2 Wochen werde ich in die Tagesklinik gehen müssen. Ich habe unglaublich Angst davor und ich mag um biegen und brechen nicht dahin, aber es gibt nicht mehr viele Möglichkeiten. In 2 Jahren schafft man es sehr viel auszuprobieren. Antidepressiva und Probestunden bei 5 verschiedenen Therapeutinnen. Es hat alles nichts gebracht und es geht mir schlechter als es mir je ging. Vielleicht kennen manche von euch dieses Gefühl. Meine Sommerferien bestehen zumindest gerade einfach nur aus Essen, rumliegen und unendlich viele Tränen. Dazwischen gibt es Phasen in denen ich nichts fühle. Einerseits sind das die besten, weil ich den Schmerz nicht ertrage und andererseits ertrage ich die Leere nicht.

Mein Körper ist am Ende, meine Kraft, meine Hoffnung, mein ganzes Leben.

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