Ich hatte nicht gedacht das es so schwer sein würde es ihm zu sagen. Ich laufe planlos durch Seattle und weiß nicht recht wohin. Ich war noch nie hier, alles ist fremd für mich. Mit ein wenig gespartem kaufe ich mir ein Busticket für eine Rundfahrt, damit ich wenigstens etwas von der Stadt sehe. Ich sitze also im Bus und lasse mich herumfahren.
Ich sitze oben im offenen Bereich und genieße den Fahrtwind als es auf einmal kracht. Der Bus gerät ins schwanken und kippt um. Natürlich gibt es hier keine Sicherheitsgurte, weswegen ich mich nur an meinem Sitz fest klammere um nicht aus dem Bus geschleudert zu werden. Der Bus liegt auf der Seite und ich rapple mich langsam auf. Ein tiefer Schnitt ziert meine Wange und mein Arm sieht auch nicht gesund aus, ich vermute gebrochen, aber zum Glück ist nichts schlimmeres passiert. Für mich zumindest. Hinter mir saß eine Hochschwangere, die aus dem Bus geschleudert wurde und nun bewusstlos am Straßenrand liegt. Sie sieht wirklich schlimm aus. Ich gehe zu ihr und versuche ihr, mit einem Arm, so gut es geht zu helfen und das gelernte aus meinen Erste Hilfe Kursen und meinen Büchern anzuwenden. Das wir direkt vor einem Krankenhaus den Unfall hatten ist mir nicht aufgefallen, ich bin voll auf die Frau konzentriert, die grade wieder zu sich kommt, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre und ich mich umdrehe. Eine relativ große, rothaarige Frau. Sie hat einen ähnlichen rot-Ton wie ich, meins geht nur etwas mehr ins Braun und ihre größe liegt auch an ihren High Heels mit bestimmt 10-12cm Absatz. Obwohl ich schon fast 1.80m bin, muss ich zu ihr auf sehen, weil sie bestimmt 5, wenn nicht sogar 10cm größer ist als ich. Zumindest mit den Heels. Sie zieht mich sanft hoch und dreht mich zu ihr. „Hey, alles okay bei dir? Dein Arm sieht nicht gut aus und deine Wange sollte sich auch jemand ansehen... Torres! Nimm die junge Dame mit rein und hol Mark dazu." Während sie das über meine Wange sagt nimmt sie mein Kinn sanft und dreht meinen Kopf sodass sie es sich ansehen kann. Daraufhin kommt eine etwas kleinere schwarzhaarige Frau zu mir und nimmt mich mit in die Notaufnahme. Sie röntget meinen Arm und setzt mich wieder in die NA. Ich habe glück gehabt, mein Bruch ist geschlossen und ich bekomme ihn grade eingegipst als der Mann von Heute Morgen sich hier suchend umsieht. Er trägt Op Kleidung und einen Kittel. Es steht ihm echt nicht schlecht und ich träume so vor mich hin, bis ich bemerke das er auf mich zu kommt. Er sieht mich kurz schief an und setzt sich dann zu mir. „Jetzt haben wir uns aber schonmal gesehen." Er grinst leicht und zieht sich Handschuhe an während ich nur auf seine Hände sehe. „Sind... sind sie Mark Sloan?" „Ja, genau der." Als er das sagt legt er seine Hand sanft unter mein Kinn und dreht meinen Kopf, sodass er sich den Schnitt genau ansehen kann. „Haben sie mal in New York gelebt?" „Mhm... sehr lange eigentlich... wie heißt du eigentlich?" Dabei säubert er meine Wunde und ich zucke leicht zusammen. „Ella" „Und dein Nachname?" „Ist der so wichtig?" Meine Adoptiveltern haben meinen Nachnamen nicht ändern lassen, es war ihnen zu viel Aufwand und bis zu diesem Moment war es mir eigentlich auch immer egal. „Ja, ich brauche ihn für den Bericht." „Na, wie siehts hier aus?" Die Ärztin von vorhin ist bei und und sieht Dr. Sloan dabei zu wie er mich näht. „Ganz gut, gleich fertig. Man wird nichts mehr sehen." Er zwinkert mir zu und schließt die Naht ab. „Also eine Knopfnaht?" „Eine perfekte Knopfnaht." Er grinst und desinfiziert es noch einmal. „Wie heißen Sie eigentlich?" Ich sehe fragend zu der Frau und sie lächelt mich an. „Addison Montgomery Shepherd, tut mir leid." „Alles gut..." ich lächle leicht. „Haben sie auch mal in New York gelebt?" „Ja, wieso? Was hat Mark dir erzählt?" Sie grinst ihn an und er hebt die Hände. „Ich habe rein garnichts gesagt." „Nur so..." Antworte ich auf ihre Frage. „Ella ich brauche noch deinen Nachnamen" Er gibt mir ein Formular welches ich ausfüllen soll und beide bleiben sitzen um mir ggf zu helfen, was mich aber nur noch mehr verunsichert. Ich trage alles ein, lasse den Nachnamen aber aus. „Ella komm schon, deine Eltern werden dir doch nicht den Kopf abreißen..." „Die vielleicht nicht..." Trage meinen Nachnamen dann in Rekordgeschwindigkeit ein und drehe das Blatt um bevor ich es ihm gebe. „Sehr gut, danke." Er dreht das Blatt um, sieht mich an, dann zu Addison, wieder zu mir, aufs Blatt und zu Addison. „Hast du dir das grade ausgedacht?" Ich schüttle mit dem Kopf und er sieht wieder auf das Blatt bis Addison es ihm weg nimmt und soeben erstarrt. Dann geht es wieder los. Ihre Blicke wandern von mir zu ihm, wieder zurück und aufs Blatt. „Das kann doch nicht stimmen..." Sagt sie erschüttert und ich bekomme schließlich mit viel Mühe meine Geburtsurkunde aus meiner Tasche. „Doch..." Ich reiche ihr das Blatt, wo beglaubigt drauf steht, dass die beiden meine Eltern sind. „Ich hoffe meine Eltern reißen mir nicht den Kopf ab..." Sage ich missmutig, senke den Kopf, merke dann aber wie ich von Addison in den Arm genommen werde. „Werden wir nicht. Versprochen." Ich lächle leicht und sehe zu Mark der immernoch in mein Gesicht starrt. Ich sehe ihn fragen an und er wird aus seinen Gedanken gerissen. Er schüttelt kurz den Kopf und strahlt dann breit während er mich in den Arm nimmt. „Sollen wir was essen gehen? Wir müssen einiges besprechen..." Fragt Addison vorsichtig und ich nicke lächelnd.
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The girl named Ella
FanfictionEs geht um ein Mädchen namens Ella welches ihre Eltern in Seattle aufsucht nachdem sie von ihren Adoptoveltern die Wahrheit erfahren hat. Als sie ankommt wird alles kompliziert...