Trauer

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"Heute ist der Geburtstag von Joshua!" erwiderte ich glücklich und hielt Ausschau nach meinem Handy.
"Ehm.. Melissa?" fragte sie.
"Ja?" antwortete ich.

"Joshua ist tot." murmelte sie.

Ich wollte es nicht glauben, es konnte nicht war sein.
Nervös lächelte ich sie an "Das.. ist doch ein Witz oder?"
Sie schüttelte nur ihren Kopf und senkte ihn.
3 Worte die wie Schüsse in mein Herz traf.
Er konnte nicht tot sein.
Ich setzte mich langsam hin und legte das Handy weg.
Alle Gefühle mischten sich in meinem Kopf zusammen und heiße Tränen bahnten sich ihren Weg, über meine Wangen.
Meine ganzen Gedanken waren verschwunden.
Ich wollte es nicht wahr haben, dass er tot ist.
Er war mein bester Freund.
Ich könnte nicht klar denken und ich verspürte einen Schmerz hinter meiner Stirn.
Ich legte mich wieder hin und schloss die Augen.
Ich wollte einfach nur aufwachen und hoffte, dass alles nur ein Albtraum war.
Dass Joshua die Tür reinkommt und mir entgegen rufen : "ÜBERRASCHUNG!"
Doch so war es nicht, es war die schreckliche Realität.
Ich wollte nicht mehr über ihn reden.

"Ich hab noch was für dich." durchbrach sie nun die Stille und holte einen Brief aus ihrer schwarzen Tasche raus.
Sie reichte ihn mir und meine zittrigen Finger nahmen ihn.
Langsam öffnete ich ihn und nahm ihn raus.
Ich faltete ihn gerade und begann zu lesen.

"Hey Melissa,
Wenn du das hier liest, bin ich von dieser Welt gegangen.
Es muss getan werden was, getan werden muss.
Die Welt muss verbessert werden.
Und ich weiß dass es Leute geben wird, die ich damit verletze, ganz besonders dich Melissa.

und es tut mir leid.

Ich hätte mehr von mir erwartet, obwohl ich gleichzeitig überrascht bin wie lange ich es durchgehalten habe.

Es ist nicht so einfach. Es ist nicht einfach traurig sein und sich von allem und jedem abwenden.
Es ist eine seelische Qual.

Ich habe es wahrscheinlich nur durch das ritzen durchgehalten, und vielleicht hast du jetzt deine Antwort wieso ich immer Hoodies trug.

Warum ich das tue? Nicht weil ich sterben will, sondern weil ich so verdammt hart kämpfe um zu leben.
Es tut mir einfach weh.
Jeden Morgen den Gedanken zu haben, dass ich sterben möchte, dass ich nichts wert bin, dass alle es leichter hätten, wäre ich weg?
Meine inneren Stimme quälten mich.
"Du bist nichts wert" 
"Niemand wird dich vermissen."

Ich dachte wirklich, ich wäre stark genug um diese Stimmen standzuhalten.
Dass sich vielleicht alles bessern wird.
doch so war es nicht.

Es tut mir unglaublich weh.
Ich wollte dich damit niemals verletzten, Melissa.
Bitte lebe einfach weiter wie zuvor.

- Joshua"

Wieso war Ich so dumm und habe es nie bemerkt?
Alles in mir schmerzte und Tropfen fielen auf die wunderschöne Schrift von ihm.
Ich sah das Mädchen an und sie sah mich einfach nur bemitleidenswert an.
Sie könnte bestimmt nicht wissen was für Schmerzen ich gerade in mir fühle.
Aber wieso sollte sie das auch?
Ich wusste ja nicht mal ihren Namen.

"Wie heißt du eigentlich?" fragte ich mit meiner krätzigen Stimme.
"Kaite Wood", antwortete sie mir. "Mein Vater kommt aus England, deswegen der englische Name."

Als Antwort nickte ich nur, was soll ich denn bloß anderes tun als das?
Ich fühlte mich so unglaublich traurig, eigentlich so traurig, dass man es garnicht beschreiben konnte.

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SOoo
Ich hoffe es hat euch gefallen! ;)
Und joa.
Tschüssli!
~ Ayu

(550 Wörter)

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