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Er sah mich an in der Hoffnung ich wüsste eine Antwort auf all die Fragen in seinem innersten, doch ich stand regungslos da und brachte kein Wort heraus. Er brach in Tränen aus, als er verstand, dass ich ihm weder helfen noch irgendetwas dazu sagen konnte. Mein Kopf war leer. Ich konnte lediglich stumm dabei zusehen wie Severus auf wackligen Knien zu seinem Schreibtisch schwankte und sich mit verzweifelten Versuchen vor dem Fallen zu bewahren versuchte. Er sank zu Boden und weinte ohne einen Ton von sich zu geben. Er saß nun genau so da wie ich stand.

Wir blickten uns stumm in die Augen, ich in seine glasigen von Tränen überfluteten und er in meine grünen von Hilflosigkeit und Entschuldigungen erstarrten. Ich weiß nicht mehr wie lange wir so verharrten, doch irgendwann schaffte ich es irgendwie mich zu ihm hinunter zu lassen und ihm eine sanfte Hand auf die erschlaffte Schulter zu legen.
,,Ich weiß nicht was das bedeutet",meinte ich und er hauchte ein zitterndes ,,Ich weiß". Er sah mir tief in die Augen und schien sich darin zu verlieren.
Ich konnte nicht leugnen das mich die schwanzen vor Tränen glänzenden Augen meines Gegnüber anzogen doch ich wusste dem zu wiederstehen. Ich fühlte mich etwas unwohl mit dem Gefühl, doch es kam von so tief aus meinem inneren, dass ich es einfach nicht leugnen konnte.

Ich wollte mich von ihm abwenden, als ich langsam die Augen schloss, doch ich konnte nicht. Jemand anders schien plötzlich meine Taten zu bestimmen, etwas das so viel tiefer in mir verankert war als meine Gedanken.
Ich wollte dieses Gefühl gerade übergehen und endlich aufstehen, als ein weiches paar Lippen die meinen berührte. Eine wärme breitete sich in mir aus und schien meinen Verstand zu vertreiben. Wie im Traum spürte ich eine Hand an meinem Hinterkopf die mich sanft an ihn drückte. Denken war nicht möglich, wehren oder bereuen war schlicht weg nicht möglich.
Alles fühlte sich so unwirklich an, alles schien nicht von mir gemacht. Dieser innere Drang übernahm alles. Er übenahm meine Gefühle, er übernahm mein Denken. Es war gruselig, doch fühlte sich in diesem Moment so richtig an.

Ich verlor mich gänzlich in diesem Kuss und genoss die wärme die von seinen Lippen ausging, die innige Liebe die er ausstrahlte und auch die erfüllte Sehnsucht in ihm und mir. Auf die Wärme folgte langsam eine erfüllte Leere. Eine Leere an Gedanken und irgendwie fühlte sich das einfach gut an.
Ich war in einem Genuss gefangen und wie im Rausch merkte ich viel zu spät was gerade geschah. Uhrplötzlich schoß mein Geist zurück an seinen Platz und all die Wärme und Erfüllung machte einem Gefühl der Angst und dem Wissen platz das dies nicht Richtig war.

Ich schreckte zurück und sah in seine Augen. Er schein aus einer Art Trance zu erwachen uns sah mich nun entgeistert an. Ich krabbelte einige Schritte zurück und drehte mich dann um, um mich dieser Situation endlich zu entziehen.,,Ally!". Ich hörte ihn hinter mir aufspringen. Ich wollte los rennen doch er hatte meinen Arm gegriffen. Er drehte mich herum und ich riss nun an meinem Ärmel um endlich zu fliehen.,,Ally...". Ich lies locker.,,Es war ein Fehler. Das wird nie wieder passieren... Es tut mir leid... Du bist nicht Lily".

He Snaped My Heart [Severus Snape]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt