Kapitel 1/Der Traum

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Fürchterliche Blitze zerschnitten den tief schwarzen Nachthimmel. Der Donner schmerzte in meinen Ohren. Mein Vater hielt mich fest in seinen Armen um mich zu schützen und doch fühlte sich der eiskalte Regen an, als würden tausende Nadeln meine Haut durchstechen.

Wir waren schon Stunden lang unterwegs und je näher wir dem felsigen Berggipfel kamen desto stärker wurde meine Angst. Es würde etwas schreckliches geschehen das konnte ich spüren. Meine Mutter lief voraus, erfolglos drehte sie sich immer wieder um und versuchte mich mit zitternder Stimme zu beruhigen „Es wird alles gut Claire, ich verspreche es. Du musst keine Angst haben mein Schatz." Doch ich spürte tief in mir, dass sie log und als wir kurz vor dem Gipfel die Wolkendecke durchstießen fing die Angst an mir die Brust fest zu zuschnüren. Die Stille welche über der Wolkendecke herrschte war fast noch schlimmer als das Unwetter.

Nach einiger Zeit standen wir vor einem dunklen Höhleneingang, jetzt sah ich alles nur noch wie hinter einem Schleier, zwei Gestalten in schwarze Mäntel gehüllt traten hinaus. Wie versteinert blieben wir stehen, ab jetzt ging alles ganz schnell: Eine der Gestalten sprach mit tiefer, verzerrter Stimme „Entweder du, Magnus oder das Kind." Mein Vater küsste mich auf die Stirn, legte mich in die Arme meiner Mutter und machte einige Schritte auf die Gestalten zu „Nehmt mich!" rief er mit fester Stimme. Als die Gestalten meinen Vater in die Höhle zerrten bis er für immer verschwand, fing ich an zu schreien „Nnnnneeeeeiiiiiinnnn!!!" Mit diesem Schrei auf den Lippen erwachte ich schweißgebadet in meinem Bett.

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⏰ Last updated: Sep 09, 2018 ⏰

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