Türen findet man fast überall

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Angestrengt versuchte ich, einen Gedanken zu fassen, der uns dabei helfen konnte, aus dieser verdammten, abgeschlossenen Halle zu entkommen. Zu meiner eigenen Überraschung war das nicht so einfach, wie ich gedacht hatte. Mein Kopf schien komplett überlastet von den Ereignissen der letzten Tage, dröhnte und pochte.
Schließlich gab ich das Nachdenken auf und überließ den Job den anderen Beiden.
„Es muss noch einen Ausgang geben.", überlegte Tatjana laut.
Hilfreich.
Zu diesem Schluss war selbst ich gekommen.
„Ich könnte unsichtbar nach einem Ausgang suchen...", schlug ich vor, doch Tatjana schüttelte den Kopf. „Dann finden wir dich doch auch nicht mehr! Schon mal daran gedacht?"
Ja, aber es war mir egal gewesen.
„Na schön. Hast die eine Idee?", fragte ich und verdrehte die Augen.
Tatjana schwieg einige Zeit, dann öffnete sie den Mund, um etwas zu sagen, aber Luzifer kam ihr zuvor.
„Wie fändet ihr es, wenn wir einfach mal so nach einem Ausgang suchen würden? Bis jetzt haben wir hier noch niemanden außer uns gesehen, oder?"
„Luzifer.", begann Tatjana und machte dann eine kurze Pause, bevor sie weitersprach. „Das. Ist. Eine. Falle."
„Eine ziemlich schlechte Falle, wenn man bedenkt, dass wir einfach nur nach einem Ausgang suchen müssen, um zu entkommen.", gab Luzifer zu bedenken, wofür ihr ein sehr, sehr böser Blick von Tatjana zugeworfen wurde.
„Was denn? Es stimmt doch!", versuchte sie sich zu verteidigen, scheiterte jedoch.
Tatjana seufzte und sah sich um. „Okay meinetwegen. Dann ist es eben eine schlechte Falle. Ich würde mal vorschlagen, wir suchen dann auch nach einem Ausgang."
Mit diesen Worten marschierte sie los und ließ Luzifer und mich verdattert zurück.
Ich schaute Luzifer an. „Hast du nicht gerade schon vorgeschlagen, dass wir nach einem Ausgang suchen sollten?", fragte ich, woraufhin sie nur mit den Schultern zuckte.
„Vielleicht war ich zu leise.", meinte sie und machte sich dann auch auf den Weg.
Den Gedanken, dass das ziemlich unwahrscheinlich war, behielt ich für mich, als ich mich ebenfalls auf die Suche machte.

Es kam mir sie eine Ewigkeit vor, in der ich Wände abtastete und die unmöglichsten Orte nach Türen absuchte. Trotzdem sagte mir mein halbwegs gesunder Menschenverstand, dass nicht viel Zeit seit dem Beginn der Suche vergangen war, als mich etwas an der Schulter berührte.
Kampfbereit fuhr ich herum und feuerte meine Faust in eine Kiste.
„Aahhhh!", fluchte ich, der Schmerz durchzuckte meine Hand und ich blickte mitten in Tatjanas Gesicht.
„Ein paar Zentimeter weniger links und du hättest mich getroffen.", murmelte sie und starrte auf meine Faust.
Ich lächelte entschuldigend.
„Tut mir leid. Das war nicht geplant. Wo wir gerade bei Plan sind... Hast du eine Tür gefunden, oder brauchen wir einen neuen Plan?"
Tatjana riss den Blick von meiner Hand los und grinste mich an.
„Ich habe nicht eine Tür gefunden, ich habe die Tür gefunden."

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Hallo, meine lieben, armen Toasts😓
Es tut mir schrecklich Leid, dass so lange nichts mehr kam und auch dieses Kapitel so kurz ist, aber - hey - wenigstens etwas!
Naja, jedenfalls wollte ich euch nur sagen, dass ihr mich dazu motiviert habt in nächster Zeit noch an Shadow zu schreiben, also seid stolz auf euch!
Besonderer Dank gilt hierbei anonymos13 für die zugeworfene (an den Kopf geworfene) Motivation und jaykay1110 für die nun schon lange andauernde Unterstützung!
Vielen Dank euch allen und viel Spaß beim Lesen (obwohl ihr jetzt ja eigentlich schon das Kapitel gelesen habt...)
~eure Elli

SHADOW - Von Meisterdiebin zu Superheldin (PAUSIERT) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt